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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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gerade vor einer herabstürzenden Ladung Teekisten gerettet.«
    »In der English Factory gibt es einen Arzt.« Morgan bedeutete einem jungen Portugiesen, den Arzt zu holen. »Gut gemacht, Jin.«
    Kyle half Jin Kang, sich zu setzen. Die gebeugte Haltung des Jungen zeugte davon, wie peinlich ihm das Ganze war. Außerdem zitterte er immer noch stark. Hatte er wirklich so große Angst vor Chenqua? Oder hatte Kyle ein Tabu gebrochen, als er den jungen Mann berührte?
    Kyle musste noch viel über China lernen. Schade, dass er nur ein paar Wochen Zeit dafür hatte.

KAPITEL 3
     
    Chenqua blickte vom Schreibtisch auf. Er hielt einen Pinsel in der Hand. »Maxwell, der neue Fan-qui, wie ist er?«
    Troth versuchte, die vielen Gedanken in ihrem Kopf zu ordnen. Ihr Herr interessierte sich nicht für Maxwells anziehendes Gesicht, seine breiten Schultern oder seinen festen, verwirrenden Händedruck. »Maxwell ist ein anständiger, ernsthafter Mann. Er ist kein Unruhestifter, aber ... er ist es gewöhnt, seinen Kopf durchzusetzen.«
    Chenqua blickte sie prüfend an. »Zum Glück wird er nur einen Monat hier sein. Behalte ihn im Auge.« Dann beugte er sich wieder über seine Arbeit und schrieb weiter. Sie war entlassen.
    Mit Hilfe eines Stocks, den Maxwell für sie aufgetrieben hatte, humpelte sie aus dem Zimmer. Maxwell hatte sie zurück zum Hafen begleitet, nachdem ihr Fuß verbunden worden war. Zum Glück hatte er sie nicht noch einmal berührt.
    Sie hatte versucht, ihn fortzuschicken. Aber er hatte darauf bestanden, so lange zu warten, bis sie sicher in dem Boot saß, dass sie zurück in Chenquas Palast auf der Insel Honam brachte. Selbstverständlich war er nur deshalb so fürsorglich, weil Jin Kang ihm zuvor einen Dienst erwiesen hatte. Sie hatte ihre Pflicht erfüllt, wie ein treuer Wachhund oder ein Pferd, und sollte wohl dementsprechend behandelt werden.
    Mit ausdruckslosem Gesicht stieg sie die Stufen zu ihrem kleinen Zimmer hinauf, das unter dem Dach lag. Dann verschloss sie hinter sich die Tür. Zitternd legte sie sich auf ihr niedriges, schmales Bett. Es waren nicht die Schmerzen ihres verstauchten Knöchels, die sie so mitnahmen - sie hatte sich beim Kung fu bereits so manches Mal wehgetan und wusste, dass die Verletzung bald verheilt sein würde.
    Aber von Maxwell würde sie sich nicht so schnell erholen können. Seit dem Tod ihres Vaters hatte sie keine wohlmeinende Berührung mehr erfahren. Und jetzt erschütterte sie ihre eigene Reaktion darauf zutiefst. Vielleicht wäre sie nicht so aufgewühlt, wenn sie nicht in diese durchdringenden blauen Augen geblickt hätte. Oder wenn er nicht ihren Fuß und ihren Knöchel berührt hätte. In China galten diese Körperteile als höchst erotisch.
    Seine Berührung war recht unpersönlich gewesen - er hätte jedem geholfen, der seine Hilfe benötigt hätte. Aber sie, ein törichtes Mädchen, zitterte nun vor Schreck und Sehnsucht. Ihre weibliche Energie, ihr Yen , war erregt worden und suchte ihr Gleichgewicht in seinem männlichen Yang . Sie sehnte sich danach, sich an ihn zu schmiegen, seinen Körper an dem ihren zu spüren.
    Wie würde es wohl sein, von einem solchen Mann leidenschaftlich geliebt zu werden?
    Sie starrte an die Decke und ließ nicht zu, dass sie weinte. Das Schicksal hatte nicht vorgesehen, dass sie Konkubine, Ehefrau oder Mutter wurde. Sie musste mit dem zufrieden sein, was sie hatte. Genug zu essen, den Respekt ihres Herrn und ein eigenes Zimmer. Sie besaß sogar ein gewisses Maß an Freiheit, verglichen mit den anderen Frauen im Haus. Aber das lag daran, dass man sie nicht wirklich als Frau betrachtete. Außerdem war sie keine echte Chinesin.
    Sie ließ den Blick durch ihre Zufluchtsstätte streifen. Sie hatte sich bei der Einrichtung die allergrößte Mühe gegeben und alles nach den harmonischen Regeln des Fengshui angeordnet. Nichts Nutzloses lag herum, es gab nur eine Handvoll Möbel. Sie liebte jedes einzelne Stück. Das Bett, einen Stuhl und einen Tisch, der als Schreibtisch diente. Einen weichen Teppich in Blau und Naturtönen, Truhen in verschiedenen Größen und einen bestickten Wandteppich, der die Welt mit den taoistischen Symbolen Wasser, Erde, Luft und Feuer darstellte.
    In eine Ecke hatte sie einen kleinen Familienschrein gestellt, vor dem sie Vater und Mutter ehren konnte. Außer ihr gab es keinen Menschen, der sich um ihre Geister kümmerte. Ihr Vater hatte sie gelehrt, an den Herrn Jesus Christus zu glauben. Aber in China gab es andere,

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