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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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werfen, wenn ihnen Entdeckung droht? Der Kapitän befiehlt es, um nicht wegen illegalen Menschenhandels belangt zu werden. In einem solchen Fall kommen hunderte von Menschen ums Leben.«
    Erschrocken hielt sie die Luft an. »Noch ein Grund mehr, um gegen diese Verbrecher vorzugehen, damit sie es nicht mehr wagen, unschuldige Menschen gefangen zu nehmen und sie nach Übersee zu verkaufen !«
    Am liebsten hätte er sie wegen ihrer Dickköpfigkeit zurechtgewiesen. Wieso wollte sie den wahren Grund nicht einsehen? »Ich verstehe ja, dass es dich persönlich betrifft, aber ...«
    Bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, zischte sie ihn an. »Du wagst es zu sagen, du wüsstest, was es heißt, hilflos zu sein! Du beherrschst jede Situation, hast alles unter Kontrolle — nie in deinem Leben bist du hilflos gewesen. Kannst du dir vorstellen, was in einer Frau vorgeht, wenn sie weiß, dass sie nicht auf einer öffentlichen Straße gehen kann, ohne befürchten zu müssen, dass sie überfallen oder geschändet werden könnte? Oder wie es ist, nicht die geringste Hoffnung zu haben, dem drohenden Tod zu entfliehen?«
    Ihre Wut ließ ihn zusammenfahren. »Du hast Recht«, sagte er ruhig. »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Ihre Augen wurden zu Schlitzen. »Vielleicht kann ich dir einen Vorgeschmack davon geben.«
    Er zögerte einen Augenblick, sagte sich dann aber, dass er unbedingt versuchen müsse, sie besser zu verstehen, wenn sie sich in dieser Sache derart erregte. »Ja, bitte.«
    Sie wies auf den Eichenstuhl mit den Löwenfüßen. »Setz dich!«
    Gavin nahm Platz und fragte sich mit Unbehagen, was sie wohl vorhatte.
    Sie zog ein paar sauber gefaltete Taschentücher aus der kleinen Schublade, in der sie aufbewahrt wurden, und band ihm damit Handgelenke und Fußknöchel am Stuhl fest. Dann ging sie einen Schritt zurück, um ihr Werk zu begutachten. »Kannst du dir jetzt in etwa vorstellen, wie es ist, wenn man hilflos ist?«
    »Oh, ja.« Er zerrte an seinen Fesseln. Nach einiger Zeit würde er sich zwar befreit haben, aber im Augenblick war er außer Gefecht gesetzt. Er konnte weder Arme noch Beine bewegen und war zudem noch durch das Gewicht des schweren Eichenstuhls behindert. Es war kein sehr angenehmes Gefühl. »Ich habe gegen einen Drachen gekämpft, aber noch nie bin ich einer wütenden Löwin so hilflos gegenübergestanden, die du übrigens sehr gut nachahmst. Außerdem kannst du gute Knoten binden.«
    »Suiyo hat es mir und Katie auf der Heimfahrt beigebracht.«
    Wenn das Suryos Knoten waren, dann saß Gavin wirklich in der Falle. Er bemühte sich, nicht dem unwillkürlichen Wunsch nachzugeben, gegen die Fesseln anzukämpfen. »Würdest du mich gütigerweise losbinden, nachdem du mir deinen Standpunkt klargemacht hast?«
    »Noch nicht.« Ihre Augen funkelten in heimtückischer Vorfreude.
    Er beobachtete sie misstrauisch. Wie weit würde sie das Spiel treiben? Er glaubte nicht, dass sie ihn körperlich verletzen würde, aber im Moment war sie ihm nicht geheuer. Wenn ihr Zorn außer Kontrolle geriet ...
    Sie lehnte sich an seinen Schreibtisch und betrachtete ihn forschend. »An einen Stuhl gefesselt zu sein gibt dir nur einen kleinen Vorgeschmack von echter
    Hilflosigkeit. Stelle dir vor, du bist weit, weit weg in einem fremden Land, dessen Sprache du nicht sprichst, und alle, die dich lieben, halten dich für tot. Du bist nur eine Sache, das Eigentum fremder Menschen.« Sie nahm den juwelenbesetzten Kris Sultan Kasans in die Hand, den Gavin als Brieföffner benutzte. »Und jetzt stelle dir vor, diese Situation ist Wirklichkeit und keine Lektion zum besseren Verständnis von Hilflosigkeit.«
    Er ließ die Augen nicht von dem Dolch, dessen Klinge sie sorgfältig prüfte. »Willst du mich für alle Sünden der Männer bestrafen?«
    Ihre Wut milderte sich. »Ich könnte dir nie etwas zuleide tun, Gavin. Aber ich muss zugeben, dass mich deine Unsicherheit in diesem Punkte freut.« Mit einer geübten Handbewegung schleuderte sie den Dolch durch das Zimmer. Mit zitterndem Schaft blieb er im Türrahmen stecken. »Keine falsche Bewegung, solange du von meiner Gnade abhängig bist.«
    Er starrte auf den Kris. »Wo, zum Teufel, hast du das gelernt?«
    »Meine halbe Kindheit habe ich in den Feldlagern der Armee verbracht. Du wirst erstaunt sein, was gelangweilte Soldaten einem kleinen Mädchen alles beibringen. Habe ich erwähnt, dass ich ein ausgezeichneter Schütze bin? Wenn ich ein gutes Repetiergewehr zur Hand gehabt

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