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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben. Gibt es irgendwelche anderen Nachrichten?«
    Frederica zögerte. Im Laufe ihrer Besuche hatte sie immer mehr die Kontrolle über die Gespräche verloren. Alex wusste das und war darüber hocherfreut. »Daisy ist mit ihrem Kind wie vom Erdboden verschwunden. Sie hat den Jungen genommen und ist von unserem Landsitz geflohen.«
    »Das freut mich für Daisy. Jetzt ist sie endlich frei.«
    Fredericas Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze. »Barton hat sie wegen des Diebstahls angezeigt. Man kann sie also einsperren. Man wird sie finden. Ein schwarzes Mädchen mit einem Säugling bleibt nicht lange unentdeckt. Sobald wir sie gefunden haben, schicken wir die Schlampe zurück nach Amerika.«
    Alex bezweifelte das. Daisy war klug und entschlossen genug, um einer Gefangennahme zu entgehen. Sie musste sich in London verstecken. Die einzige Stadt, die groß genug war, damit eine Schwarze unerkannt untertauchen konnte. Sie würde das schon schaffen. Trotz ihres Verrats wünschte Alex ihr Glück. Das Mädchen hatte alles versucht, um sich und das Kind zu retten. Unter ähnlichen Umständen hätte Alex sich vermutlich ebenso verhalten. »Sie haben immer furchtbaren Arger mit den Dienstboten, Frederica. Vielleicht sollte man sie besser behandeln.«
    »Zurzeit habe ich eine französische Zofe. Sie ist weitaus klüger als diese dumme Sklavin.« Mit finsterem Gesichtsausdruck wandte sich Frederica ab und stolzierte hinaus.
    Alex' Lächeln erlosch, als sie wieder allein war. Es machte Spaß, Frederica zu reizen, änderte aber nichts daran, dass sie noch immer eine Gefangene war. Sie wartete, bis sie aus einiger Entfernung die Tür ins Schloss fallen hörte. Dann machte sie sich wieder an die Arbeit.
    Die Zeit lief ihr davon.
    Nach alter britischer Tradition würde Gavins Verhandlung mit einem langen Umzug beginnen. »Zu schade, dass das Feuer letztes Jahr den großen Sitzungssaal zerstört hat. Dieser fasst kaum zweihundertfünfzig Leute«, flüsterte Sir Geoffrey, als er seinen Klienten in den Saal begleitete. »Der Lordkanzler, der über Ihre Verhandlung entscheidet, ist übrigens Lord St. Aubyn.«
    Der Name sagte Gavin gar nichts. »Ist das gut oder schlecht?«
    Sir Geoffrey schürzte die Lippen. »Es ist nicht schlecht. Er ist streng, aber gerecht. Es hätte Sie viel schlimmer treffen können.«
    Als die Lords hintereinander den langen, hohen Sitzungssaal betraten, bewunderte Gavin die pompöse majestätische Art der englischen Zeremonien. Die Peers waren in fließende scharlachrote Roben gekleidet und trugen Perücken, damit sie sich äußerlich nicht voneinander unterschieden. Sie traten gemäß der Rangordnung ein und setzten sich auf die Bänke. In der ersten Reihe saßen die Dukes, darüber die Marquis, danach die Earls mit den Viscounts und den Baronen in der obersten Reihe.
    Ganz am Ende des Saals befand sich ein leerer Thron. König William würde nicht kommen. Einen der ihren zu verurteilen blieb den Peers vorbehalten.
    Vor dem Thron setzte sich der Lordkanzler auf einen Wollsack - eigentlich ein sechs Fuß langer Wollballen, der mit einem scharlachroten Tuch bedeckt war. Sir Geoffrey hatte Gavin vorher erklärt, dass der Wollsack daran erinnern sollte, dass Englands Reichtum im Mittelalter auf dem Wollhandel beruht hatte. Gavin fand das merkwürdig.
    St. Aubyn, der ausgewählte Lordkanzler, war um die sechzig, noch gut in Form und scharfsinnig. Während die königliche Zulassung zur Abhaltung der Verhandlung verlesen wurde, beobachtete Gavin die Lords auf ihren Bänken. Da Ashburton den Titel eines Duke trug, war seine Robe mit einer Goldtresse und auf jeder Seite mit vier Streifen aus Hermelin besetzt. Ashburton bemerkte Gavins Blick und nickte ihm zu, um ihm zu zeigen, dass er ihn erkannt hatte.
    Es gab noch ein paar andere bekannte Gesichter. Den meisten von ihnen war er im Ashburton House begegnet. Der Duke of Candover, der Marquis of Wolverton, die Earls of Strathmore und Aberdare sowie Lord Kimball, der seltsamerweise sowohl Soldat als auch Künstler war.
    Kyle war so in sich gekehrt, dass man ihn fast gar nicht bemerkte. Neben ihm saß sein Zwillingsbruder, der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten war. Den Titel, den er von seiner Frau übernommen hatte, konnte er auf Grund einer königlichen Verfügung behalten, da die Familie sonst ausgestorben wäre. Gavin hatte Lord Graham kennen gelernt. Er war eine gemäßigtere Ausgabe von Kyle. Glücklicherweise hielten beide Gavin für unschuldig.
    Die meisten Lords

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