Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
würden die Heirat nicht billigen, nachdem Maxwell und Lady Meriel inoffiziell verlobt waren.«
»Ich hatte selbst Zweifel, ob Maxwell Lady Meriel heiraten sollte. Aber in der Abmachung, die vor zwanzig Jahren getroffen wurde, war es so vereinbart.« Lord Wrexham trank sein Bier aus. »Außerdem wollte ich dich nicht als künftigen Bräutigam vorschlagen, nachdem du jeden Rat, den ich dir jemals gegeben habe, abgelehnt hattest.«
Dominic wurde rot. »Habe ich mich so schlecht benommen?«
Sein Vater schnaubte verächtlich. »Sogar noch schlechter. Du bist der eigensinnigste Sohn, mit dem ein Vater jemals verflucht wurde.«
Dominic öffnete den Mund und wollte sogleich widersprechen. Aber dann besann er sich. Er war eigensinnig gewesen und aufsässig. Sicher, sein Vater hatte sich oft ungeschickt verhalten, aber er war nie unvernünftig gewesen, wenn es um wirklich wichtige Dinge ging. »Es tut mir Leid, dass Sie sich meinetwegen grämen mussten.«
»Das geht allen Eltern so. Eltern und Kinder sind auf dieser Welt, um sich gegenseitig Sorgen zu bereiten. Du warst die Strafe dafür, dass mein Vater sich in meiner Jugend meintwegen grämen musste.« Wrexhams Augen glänzten. »Und ich werde mich rächen, wenn du einmal Kinder hast.«
Dominic lachte. »Aber man hat doch sicher nicht nur Sorgen, wenn man Kinder hat.«
»Natürlich nicht«, erwiderte sein Vater. »Den Kindern gehört die Zukunft. Welchen Sinn hätte dieses Leben denn sonst?«
Dominic war überrascht, so viel Rührung in der Stimme seines Vaters zu vernehmen. Hinter seiner üblichen Schroffheit versteckte sich tatsächlich ein warmes Herz. Er liebte seine Kinder. Dominic hatte immer angenommen, dass ihr Verhältnis nur auf Gewohnheit beruhte.
Wrexham runzelte die Stirn. »Ich weiß, dass es zwischen deinem Bruder und dir Spannungen gegeben hat und ich nehme an, das hier macht es nur noch schlimmer.« Er ließ den Blick wieder zu Meriel schweifen. »Aber ich freue mich, dass dein Leben jetzt in geregelten Bahnen verläuft. Du und deine Frau, ihr scheint sehr gut zusammenzupassen. Ihr Vermögen ist jetzt mit dem der Renbournes verbunden und das habe ich immer gewollt. Lucia hätte eine bessere Partie machen können, aber ich glaube, sie wird mit dem jungen Richter sehr glücklich werden. Und wenn dein Bruder schließlich auch eine Frau findet, dann ist die Zukunft der Familie bis in die nächste Generation gesichert.«
Früher hätten ihn solche Bemerkungen vonseiten seines Vater sicher sehr wütend gemacht. Jetzt, wo er ein verheirateter Mann war, überraschte es ihn selbst, dass er in mancherlei Hinsicht anders dachte. Für den Fall, dass er selbst einmal Kinder hatte, würde er ebenso wünschen, dass sie gute Partien machten. Allerdings war er romantisch genug veranlagt, den Gefühlen in einer Ehe mehr Bedeutimg beizumessen als der finanziellen Seite.
Gerechterweise musste er zugeben, dass sein Vater allen Grund hatte, die finanziellen Dinge ernst zu nehmen. Wrexham hatte einen Schuldenberg und einen heruntergekommenen Hof geerbt und jahrelang hart daran arbeiten müssen, das Familienvermögen wieder aufzubauen.
Es war nicht überraschend, dass Geld und Besitz eine große Rolle in den Zukunftsplänen spielten, die er für seine Kinder schmiedete.
Verwundert sah Dominic eine Zukunft vor sich, in der er und sein Vater sich verstehen würden, weil sie die gleichen Werte teilten. Die Familie war das Wichtigste. Land und Pflichterfüllung waren Dinge, die zählten. Und selbst wenn sein Vater ihn manchmal wütend machte - nun, es gab keinen Zweifel daran, dass Dominic seinen Vater ebenso verärgern konnte. Aber sie würden sich verstehen und gute Freunde sein.
Natürlich konnte er solche Gefühle nicht laut aussprechen und sagte deshalb nur: »Kann ich Ihnen noch etwas Bier holen, Sir?«
Wehmütig schüttelte Wrexham den Kopf. »Wenn ich noch mehr trinke, wird mich die Gicht für die nächsten drei Tage außer Gefecht setzen.«
»Darf ich Sie um einen Tanz bitten, Lord?« Ein errötendes Dorfmädchen erschien vor Dominic. Ihre Freundinnen hatten sie wohl dazu angestachelt, den neuen Gutsherrn zum Tanz aufzufordern. Auf ihrer rechten Wange trocknete eine mit Henna gemalte Blume.
»Ich bin kein Lord, freue mich aber sehr«, erwiderte er, nachdem er Meriel einen Blick zugeworfen und sie ihm lächelnd zugewunken hatte. Dominic hatte sich Sorgen um sie gemacht, da er annahm, die vielen Menschen würden eine zu große Belastung für Meriel darstellen.
Weitere Kostenlose Bücher