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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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Kratzen.
    »Ich glaube, mir ist ein bisschen heiß«, sagte ich und beobachtete Daniel genau. »Ich glaube, ich werde mich eventuell ein Weilchen aufs Dach setzen.« »Herrgott noch mal, kannst du vielleicht mal zwei Minuten ruhig sitzen bleiben?« schrie er und stellte sich mir in den Weg, aber ich war zu schnell für ihn. Ich flitzte an ihm vorbei, riss die Tür auf, lief die Treppen hinauf und öffnete die Luke, die hinaus zum Dach und ins Sonnenlicht führte.
    Dort, ausgestreckt auf einem Liegestuhl, lag eine braungebrannte, langgliedrige, splitternackte Blondine. Ich stand wie angewurzelt da und fühlte mich in dem Brautjungfernkleid wie ein unförmiger Pudding. Die Frau hob den Kopf, schob ihre Sonnenbrille hoch und sah mich mit einem zusammengekniffenen Auge an. Ich hörte Daniel hinter mir die Treppe heraufkommen.
    »Schätzchen«, sagte die Frau mit amerikanischem Akzent und sah ihn über meinen Kopf hinweg an. »Hast du nicht gesagt, sie sei dünn?«

    AUGUST Zerfall

    Dienstag. 1. August

    56 kg, Alkoholeinheiten 3, Zigaretten 40 (habe aber aufgehört zu inhalieren, damit ich mehr rauchen kann), Kalorien 450 (Essen aufgegeben), I471-Anrufe 14, Lose 7.

    5 Uhr morgens. Ich löse mich auf. Mein Freund schläft mit einem braungebrannten Supermodel. Meine Mutter schläft mit einem Portugiesen. Jeremy schläft mit einer grässlichen Schlampe, und Prinz Charles schläft mit Camilla Parker-Bowles. Weiß nicht mehr, woran ich glauben oder woran ich mich halten soll. Würde gern Daniel anrufen, in der Hoffnung, dass er alles abstreiten und mir eine plausible Erklärung für die unbekleidete Walküre auf der Dachterrasse liefern könnte - jüngere Schwester, nette Nachbarin, die sich vor Überschwemmung o. ä. retten musste -, womit alles wieder in Ordnung gewesen wäre. Aber Tom hat einen Zettel ans Telefon geklebt, auf dem steht: »Ruf Daniel nicht an, du würdest es bereuen.«
    Hätte wie vorgeschlagen bei Tom übernachten sollen. Hasse es, mitten in der Nacht allein zu sein, zu rauchen und zu schniefen wie eine verrückte Psychopathin. Fürchte, Dan unter mir könnte es hören und die Klapsmühle verständigen. O Gott, was stimmt nicht mit mir? Warum geht nie etwas gut? Es liegt daran, dass ich zu dick bin. Spiele mit dem Gedanken, Tom noch einmal anzurufen, habe ihn aber erst vor einer Dreiviertelstunde angerufen.
    Unvorstellbar, jetzt zur Arbeit zu gehen.
    Nach der Begegnung auf der Dachterrasse habe ich kein einziges Wort zu Daniel gesagt. Ich habe ihn nicht einmal eines Blickes gewürdigt, sondern bin an ihm vorbeigerauscht, die Straße entlang zum Auto marschiert und davongefahren. Bin schnurstracks zu Tom gegangen, der mir erst den Wodka eingeflößt und den Tomatensaft und die Worcestersauce später separat hinterhergeschüttet hat. Als ich nach Hause kam, hatte Daniel mir drei Nachrichten auf Band hinterlassen, in denen er mich bat, ihn zurückzurufen. Tat es nicht, sondern hielt mich an Toms Ratschlag, dass man bei Männern nur mit Gemeinheit weiterkommt. Habe früher immer gedacht, das sei der blanke Zynismus, aber fest steht: Ich war nett zu Daniel, und was ist daraus geworden?
    O Gott, die Vögel haben angefangen zu zwitschern. Muss in dreieinhalb Stunden zur Arbeit gehen. Schaffe es nicht. Hilfe, Hilfe. Hatte plötzlich Eingebung: rufe Mum an.

    10 Uhr. Mum war phantastisch. »Liebes«, sagte sie. »Natürlich hast du mich nicht geweckt. Ich bin gerade auf dem Sprung ins Studio. Ich kann gar nicht fassen, dass du dich wegen so einem dämlichen Kerl derart aufregst. Sie sind alle vollkommen egozentrisch, sexuell inkontinent und absolut nutzlos. Ja, auch du, Julio. Jetzt komm schon, Liebes. Kopf hoch. Schlaf noch ein bisschen. Dann mach dich zurecht und geh zur Arbeit. Lass niemanden - und erst recht nicht Daniel - im Zweifel darüber, dass du ihn abgesägt und auf einmal entdeckt hast, wie herrlich das Leben ohne diesen aufgeblasenen, verlebten alten Arsch ist, der dich nur herumkommandiert. Du wirst sehen, das hilft.«
    »Geht's wenigstens dir gut, Mum?« fragte ich und musste daran denken, dass Dad mit der Asbestwitwe Penny Husbands-Bosworth auf Unas Party aufgetaucht war.
    »Liebes, nett, dass du fragst. Aber ich bin total im Stress.«
    »Kann ich irgend etwas für dich tun?«
    »Offen gestanden gäbe es da etwas«, sagte sie und wurde schon gesprächiger. »Hat irgendeine von deinen Freundinnen die Telefonnummer von Lisa Leeson? Du weißt schon, die Frau von Nick Leeson. Ich versuche seit Tagen

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