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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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Aber als ich mich umsah, stand er immer noch da, und zwar nicht am Telefon, sondern damit beschäftigt, mich aus dem Fenster zu beobachten.
    Schlau wie ein Fuchs, tat ich so, als sähe ich ihn nicht und ging weiter, doch innerlich war ich ganz aufgewühlt. Warum beobachtete er mich? Warum hatte er nicht gleich die Tür aufgemacht? Warum drückte er nicht einfach auf den Türöffner und ließ mich herein? Plötzlich durchzuckte es mich wie ein Blitz. Er war mit einer anderen Frau zusammen.
    Mit pochendem Herzen ging ich um die Ecke. Flach an die Wand gepresst spähte ich zurück, um mich zu vergewissern, dass er nicht mehr am Fenster stand. Nichts von ihm zu sehen. Ich eilte zurück, kauerte mich auf die Vortreppe des Nachbarhauses und beobachtete seinen Eingang zwischen den Säulen, für den Fall, dass eine Frau herauskam. In dieser unbequemen Stellung verharrte ich eine Weile. Doch dann begann ich zu überlegen: Wenn eine Frau herauskam, woher wollte ich dann wissen, dass sie aus Daniels Wohnung gekommen war und nicht aus einer anderen? Was würde ich tun? Sie zur Rede stellen? Sie festhalten? Und außerdem - was hielt ihn davon ab, die Frau in der Wohnung zu lassen und ihr zu sagen, sie solle dort bleiben, bis er im Pub angekommen war?
    Ich sah auf die Uhr. Halb sieben. Ha! Das Pub hatte noch gar nicht offen. Die perfekte Entschuldigung. Kühn geworden, eilte ich zurück an seine Haustür und drückte auf die Klingel. »Bridget, bist du das schon wieder?« fauchte er. »Das Pub hat noch gar nicht offen.« Schweigen. Hörte ich da eine Stimme im Hintergrund? Allein durch systematische Verdrängung schaffte ich es, mir einzureden, dass er in irgendwelche Geldwäsche- oder Drogengeschäfte verwickelt war. Vermutlich versuchten er und ein paar smarte Südamerikaner mit LagerfeldZöpfen soeben, Plastiktüten voller Kokain unter den Dielenbrettern zu verstecken. »Lass mich rein«, verlangte ich. »Ich habe dir doch gesagt, ich bin am Telefonieren.« »Lass mich rein.«
    »Was?« Er wollte Zeit schinden, das stand fest. »Drück auf den Türöffner, Daniel«, sagte ich. Ist es nicht komisch, wie man die Anwesenheit eines Dritten feststellen kann, obwohl man ihn weder sehen oder hören noch sonst wie ausmachen kann? Was natürlich nicht heißt, dass ich auf der Treppe nach oben nicht die Wandschränke überprüft hätte - auf jeder halben Etage einen. Trotzdem war mir klar, dass eine Frau bei Daniel war. Vielleicht war es ein kaum wahrnehmbarer Geruch... oder etwas an Daniels Benehmen ... Was es auch war, ich wusste einfach Bescheid.
    Schließlich standen wir uns im Wohnzimmer argwöhnisch gegenüber. Ich war drauf und dran, herumzulaufen und sämtliche Schränke auf- und zuzumachen wie meine Mutter und Service 1471 anzurufen, um festzustellen, ob eine Nummer aus Amerika gespeichert war.
    »Was hast du denn an?« fragte er. Ich hatte in der ganzen Aufregung gar nicht mehr an Janines Kleid gedacht. »Ein Brautjungfernkleid«, sagte ich hochmütig. »Möchtest du einen Drink?« fragte Daniel. Ich überlegte rasch. Er sollte in die Küche gehen, damit ich sämtliche Schränke durchsuchen konnte. »Eine Tasse Tee, bitte.« »Fühlst du dich wohl?« fragte er. »Ja! Wunderbar!« zwitscherte ich. »Hab' mich auf der Party königlich amüsiert. War die einzige, die als Flittchen verkleidet war und musste ein Brautjungfernkleid anziehen, Mark Darcy war mit Natasha da, da hast du aber ein hübsches Hemd an...« Atemlos hielt ich inne, als mir klar wurde, dass ich mich in meine Mutter verwandelt hatte. So schnell konnte das also gehen!
    Er sah mich einen Moment lang an und machte sich dann auf den Weg in die Küche, woraufhin ich schnell den Raum durchquerte, um hinter dem Sofa und den Vorhängen nachzusehen.
    »Was machst du denn da?«
    Daniel stand in der Tür.
    »Nichts, nichts. Dachte nur, ich hätte vielleicht einen Rock von mir hinterm Sofa vergessen«, sagte ich und schüttelte wie wild die Kissen auf, als spielte ich in einer französischen Komödie mit.
    Er sah mich misstrauisch an und marschierte erneut los in Richtung Küche.
    Ich kam zu dem Schluss, dass die Zeit nicht reichte, um Service 1471 anzurufen und untersuchte statt dessen den Schrank, in dem er die Decken für das Schlafsofa aufbewahrte, aber Fehlanzeige. Deshalb folgte ich ihm in die Küche, wobei ich im Vorübergehen die Tür des Wandschranks im Flur aufzog, aus dem postwendend das Bügelbrett herausfiel, gefolgt von einer Pappschachtel voller alter

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