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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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Chor!«
    Ich wollte ihn umarmen, aber er wehrte ab. »Lass das.« Das war ihm vor seinen Freunden offenbar peinlich. Woran man wieder sieht, wie schnell die Kinder groß werden. Was gestern noch selbstverständlich war, geht heute gar nicht mehr.
    »Das müssen wir feiern«, sagte ich. »Ich bin ja so stolz auf dich. Komm, gehen wir zu McDonald’s!«
    »Gut gemacht, Billy.« Mr Wallaker wieder. »Du hast geübt, und das merkt man. Nicht schlecht.«
    »Ähm …«, sagte ich. Es sollte die Einleitung zu einer Entschuldigung werden, aber Mr Wallaker ging bereits weg und zeigte mir die kalte Schulter – sowie seinen knackigen Hintern.
    Verdrückte auf die Enttäuschung hin zwei Big Mac mit einer großen Pommes, einen doppelten Schoko-Shake und einen Doughnut.
    Na gut. Wenn er scharf ist, ist er scharf. Falls nicht, hat er keinen Bedarf. Nur essen bleibt immer ein Quell des Lebensglücks.

ELTERNABEND
    Dienstag, 5. November 2013
    21.00 Uhr. Hmmm. Und falls er doch ein bisschen … scharf auf mich ist? Oder jedenfalls nicht komplett abgeneigt? Kam zugegebenermaßen etwas zu spät zum Elternabend, die meisten anderen brachen schon wieder auf, und Mr Pitlochry-Howard, Billys Klassenlehrer, schaute auf seine Uhr.
    Mit einem Schwung Zeugnisse im Arm betrat Mr Wallaker den Raum. »Ah, Mrs Darcy, wie schön, dass Sie doch noch gekommen sind.«
    »Ich war … in einer Besprechung«, erwiderte ich hochnäsig, auch wenn unerklärlicherweise für mein neuestes Projekt Steh stille, Zeit! , eine aktualisierte Version von Zum Leuchtturm , noch keinerlei Meeting anberaumt war. Mit meinem scheinheiligsten Lächeln nahm ich vor Mr Pitlochry-Howard Platz.
    »Wie geht es Billy?«, erkundigte sich dieser. Eine Frage, die mich immer unangenehm berührt, denn in meiner Paranoia denke ich immer, mit Billy stimme irgendetwas nicht.
    »Gut«, sagte ich. »Aber wie macht er sich in der Schule?«
    »Ich glaube, er ist nicht unzufrieden.«
    »Verträgt er sich mit den anderen Jungen?«, fragte ich besorgt.
    »Ja, würde ich sagen, ja. Er ist recht beliebt und immer lustig und fidel. Er schwätzt ein bisschen viel …«
    »Ja?«, fragte ich und entsann mich, dass Mum einmal einen Brief der Direktorin bekommen hatte, in dem stand, ich sei »eine rechte Kicherliese«. Was Dad aber nicht auf mir sitzen ließ und der Direktorin gehörig Bescheid sagte. Ich vermute jetzt dennoch, Kichern und Schwätzen sind genetisch bedingt. Ich habe die Krankheit an meinen Sohn weitergegeben.
    »Nichtsdestotrotz scheint mir das eher ein nachrangiges Problem zu sein«, sagte Mr Wallaker. »Wie ist Billy denn in Rechtschreibung? War da nicht etwas?«
    »Nun ja, seine Rechtschreibung ist, wie soll ich mich ausdrücken …«, begann Mr Pitlochry-Howard.
    »Also immer noch schlecht?«
    »Das kann man so nicht sagen«, verteidigte ich Billy. »Und wenn, dann nur ein bisschen. Als Autorin sehe ich Sprache als etwas Lebendiges an, als etwas, das fluktuiert und sich ständig verändert. Und ist nicht die Kommunikation an sich viel wichtiger als die Frage nach dem Wie, also Rechtschreibung und Zeichensetzung?« Wobei mir einfiel, dass Imogen stets meine »fantasievolle Kommapraxis« gelobt hatte. Tatsächlich war ich der Meinung, dass Kommas nur dort etwas zu suchen hatten, wo sie auch schön aussahen.
    »Nehmen Sie zum Beispiel ein Wort wie ›nichtsdestotrotz‹«, sagte ich. » Sie selber haben es eben benutzt! Nur, ich habe noch gelernt, dass ›nichtsdestotrotz‹ eine Verballhornung von ›nichtsdestoweniger‹ darstellt und nur in der informellen Rede verwendet werden sollte. Heute jedoch steht ›nichtsdestotrotz‹ im Wörterbuch gleichberechtigt neben ›nichtsdestoweniger‹ – keine Spur mehr von Ironie. Daran sehen Sie, wie sehr Sprache sich entwickelt«, schloss ich triumphierend.
    »Richtig. Und Tollpatsch schreibt man nach den neuen Rechtschreibregeln mit zwei l «, sagte Mr Wallaker. » Nichts destotrotz muss Billy die Orthografie beherrschen, sonst kommt er sich in den nächsten Jahren wie der letzte Tollpatsch vor. Mein Vorschlag: Üben Sie mit ihm, am besten auf den letzten Drücker kurz vor der Schule, wenn es schon geklingelt hat, denn dann kann so ein Kinderhirn neue Informationen besonders gut verarbeiten.«
    »Na gut«, sagte ich und sah ihn böse an. »Aber wie ist er im Aufsatz? Das ist kreatives Schreiben , wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Tja also …«, sagte Mr Pitlochry-Howard und raschelte in seinen Unterlagen. »Ah, hier ist es. Das

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