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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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Lederjackenmann aufgewacht. Fühle mich derart anders (sinnlich, fraulich), dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme, weil ich damit Mark untreu werde. Und doch … es war einfach so für alle Sinne sinnlich, dass ich es mit voller Sinnlichkeit genieße, endlich wieder eine sinnenfrohe, frauliche Frau zu sein und nicht nur… oh, Kinder sind wach.
    11.30 Uhr. Der ganze Morgen war bisher so sinnlich und friedlich! Wir alle drei begannen den Tag bei mir im Bett, mit Knuddeln und Fernsehgucken. Danach Frühstück. Danach Verstecken gespielt. Dann Moshi-Monsters ausgemalt, dann, immer noch im Schlafanzug, Hindernisparcours gebaut, während Brathähnchen im Ofen schon verführerisch duftet.
    11.32 Uhr. Bin perfekte Mutter und sinnenhafte Frau mit allen sinnlichen Möglichkeiten. Ich meine, jetzt müsste bloß noch jemand wie die Lederjacke kommen und …
    11.33 Uhr. Billy: »Können wir jetzt Computer spielen? Es ist Samstag.«
    11.34 Uhr. Mabel: »Ich will SpongeBob gucken.«
    11.35 Uhr. Bin auf einmal völlig ermattet und will nur noch ungestört und in paradiesischer Ruhe Zeitung lesen. Nur zehn Minuten lang.
    »Maaamii! Der Fernseher ist kaputt.«
    Auch das noch. Mabel hat die Fernbedienung in die Hände gekriegt. Ich drückte auf den Tasten herum, worauf nur noch weißes Rauschen kommt. Ton ist auch weg.
    »Schnee!«, rief Mabel aufgeregt, und im Hintergrund gab die Geschirrspülmaschine ihren Piepton von sich.
    »Mummy!«, sagte Billy. »Der Akku vom Laptop ist leer.«
    »Dann tu den Stecker rein«, sagte ich, während ich in das Kabelwirrwarr unter dem TV -Rack eintauchte.
    »Jetzt ist Nacht«, sagte Mabel, als der Bildschirm schwarz wurde. Dafür fing aber der Wäschetrockner an zu fiepen.
    »Der Laptop lädt nicht mehr.«
    »Nimm die Xbox.«
    »Die geht auch nicht.«
    »Vielleicht liegt es an der Internet-Verbindung.«
    »Mummy, ich krieg den Stecker vom WLAN nicht mehr rein.«
    Da ich merkte, dass mein gefühlter Temperaturzeiger allmählich in den roten Bereich kletterte, rief ich: »Kinder, Zeit zum Anziehen. Ich habe eine Überraschung für euch. Ich hole nur kurz eure Sachen.« Rannte dann nach oben ins Kinderzimmer und konnte nur noch schreien: »Diese scheißverdammte Technik. Warum halten nicht alle mal die Fresse, damit ich in Ruhe Zeitung lesen kann?«
    Zu meinem Schrecken sah ich, dass das Babyfon noch an war. O Gott, das hätte ich schon längst rausschmeißen sollen, was aber von der Paranoia der alleinerziehenden Mutter vereitelt wurde. Ständig lauern Unfall, Krankheit und Tod. Wieder unten, fand ich Billy in Tränen aufgelöst vor.
    »Ach, Billy, entschuldige, das war nicht so gemeint. Du hast das Babyfon gehört, nicht?«
    »Nein«, weinte er. »Die Xbox hängt.«
    »Mabel, hast du Mummy durchs Babyfon gehört?«
    »Nö«, sagte sie und starrte gebannt auf den Bildschirm. »Der Fernseher ist wieder ganz.«
    Der Bildschirm zeigte das Eingabefeld für das Passwort von Virgin- TV .
    »Billy, wie war noch mal das Virgin-Passwort?«
    »War es nicht dasselbe wie auf deiner Bankkarte, 1066?«
    »Okay, ich kümmere mich um die Xbox, du gibst das Passwort ein.« Da klingelte es an der Haustür.
    »Das Passwort funktioniert nicht.«
    »Maaamii!«, rief Mabel.
    »Still jetzt, alle beide!«, herrschte ich sie an. »Da ist jemand an der Tür.«
    Mit Schuldgefühlen zur Tür gehetzt. Was bin ich nur für eine beschissene Mutter! Der Verlust des Vaters hat in meinen Kindern eine schmerzliche Lücke hinterlassen, die sie nun mit Technikspielzeug füllen müssen, und ich gucke tatenlos zu. Na, erst mal sehen, wer da ist.
    Jude. Fein gemacht, aber sichtlich verkatert und verweint.
    »Ach, Bridget«, sagte sie und fiel mir in die Arme. »Noch einen Samstag ganz allein ertrage ich nicht.«
    »Was ist denn passiert? Du kannst es Mummy ruhig sagen …« Erst dann fiel mir ein, dass ich ja kein Kind vor mir hatte, sondern eine internationale Finanzjongleuse.
    »Ach, es geht um den Typ von match.com, mit dem ich mich vorgestern getroffen habe – und schon beim ersten Mal geküsst.«
    »Okaaay?«, sagte ich, obwohl ich nicht wusste, wen sie gerade meinte, denn da war immer einer, nur jedes Mal ein anderer.
    »Er hat sich gar nicht mehr gemeldet. Aber gestern Abend bekomme ich eine Rundmail mit einem freudigen Ereignis. Ihm und seiner Frau ist soeben ein süßes Mädchen geboren worden, 3.060 Gramm!«
    »O mein Gott, das ist ja widerlich, so was von gemein.«
    »In all den Jahren wollte ich nie Kinder, obwohl alle

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