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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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sagten, dass ich irgendwann anders denken würde. Sie hatten recht. Ich werde meine Eier auftauen lassen.«
    »Jude«, sagte ich. »Warum stehst du nicht zu deiner Entscheidung? Dass sich dieser Kerl von match.com als Flachwichser erwiesen hat, heißt doch nicht, dass es falsch war. Für dich kam doch gar nichts anderes infrage. Kinder sind schön. Aber Kinder sind auch … manchmal könnte man sie …« Ich warf einen Mörderblick in unsere gute Stube.
    Jude hielt mir ihr Handy hin. Auf dem Display das Instagram-Foto eines Flachwichsers mit Baby. »So niedlich und knuddelig und rosig mit seinen 3.060 Gramm! Und ich, was tue ich? Ich arbeite nur, schleppe ab und zu einen Kerl ab, bin aber sonst völlig allein. An den Samstagen merkt man es besonders. Und deshalb …«
    »Komm erst mal nach unten«, sagte ich. »Und dann urteile selbst, ob Kinder immer süß und knuddelig sind.«
    Wir gingen also nach unten, und da standen Billy und Mabel wie die Engelchen, hielten mir ein selbstgemaltes Bild hin und sagten: »Wir lieben dich, Mummy.«
    »Und wir räumen auch den Geschirrspüler aus«, sagte Billy. »Damit du nicht alles allein machen musst.«
    Schöne Pleite! Was ist bloß in die Kinder gefahren?
    »Ach, da danke ich euch, Kinder«, schnurrte ich und bugsierte Jude schnell wieder vor die Tür – ehe noch Schlimmeres passierte. Etwa, dass sie freiwillig den Mülleimer rausbrachten.
    »Ich werde meine Eier auftauen lassen«, schluchzte Jude, als wir uns auf die Stufen setzten. »Die Technologie war damals zwar noch recht primitiv, aber es könnte funktionieren, wenn … wenn ich einen Samenspender finde, der …«
    Plötzlich ging das Fenster im Obergeschoss vom Haus gegenüber auf, und heraus flogen zwei Xbox-Controller, die mit billigem Plastik-Scheppern neben den Mülleimern aufschlugen.
    Nur Sekunden später sprang auch die Tür auf, und meine künstlerisch-alternative Nachbarin erschien, angetan mit pinkfarbenen Plüsch-Pantoletten, einem hochgeschlossenen, langen Nachthemd und Melone auf dem Kopf. Mit mehreren Laptops, iPads und iPods auf dem Arm marschierte sie die Eingangstreppe hinunter und warf den Schrott in den Mülleimer. Hinter ihr erschienen ihr Sohn und zwei seiner Freunde, die sich bitterlich beklagten: »Neiiin, ich hab doch meinen Level noch nicht beendet!«
    »Sehr gut«, schrie sie zurück. »Als ich mich für Kinder entschied, habe ich nämlich diese schwarzen Plastikkisten nicht dazugebucht. Und ich kann mich auch nicht erinnern, irgendwas unterschrieben zu haben, dass ich eine nutzlose Bande von stinkfaulen Konsolen-Zombies rundum bedienen muss. Ich bin weder Zimmerservice noch Hardware-Beschaffer für Leute, die höchstens noch ihre Daumen bewegen. Weißt du, als du noch nicht geboren warst, da warnten mich alle, dass ich das noch bereuen werde. Ich habe es trotzdem gemacht, ich habe dich bekommen, habe dich aufgezogen. Aber soll ich dir was verraten? Wenn ich dich heute so anschaue, denke ich anders. Ich bereue es zutiefst.«
    Ich starrte diese Frau an und dachte: Die muss ich kennenlernen.
    »In Indien spielen Kinder eures Alters auf der Straße und sind vollkommen zufrieden damit«, sagte sie weiter. »Und ihr macht das jetzt auch. Ihr setzt euch hier an die frische Luft und seid gefälligst zufrieden, statt euch das letzte bisschen Hirn wegzudaddeln. Nächstes Level von Minecraft , ich glaube, mich tritt ein Pferd!! Überlegt euch lieber, wie ihr mich überzeugen könnt, so etwas wie euch wieder ins Haus zu lassen. Und damit wir uns recht verstehen: Pfoten weg von der Tonne! Wer an die Tonne geht, ist ein Kandidat für Tödliche Spiele !«
    Dann, mit einer energischen Bewegung ihres melonenbehüteten Kopfs, ging sie ins Haus und knallte die Tür hinter sich zu.
    Aus meinem eigenen Haus waren hingegen ganz andere Töne zu hören. Nämlich: »Maaamii!«
    »Na, hast du Lust, wieder hereinzukommen?«
    »Nein danke, ich glaube nicht«, sagte Jude und war wieder im Reinen mit sich. Sie stand auf. »Du hast recht, das ist nichts für mich. Schätze, es war wohl bloß der Katzenjammer. Also ich gehe jetzt frühstücken, eine Bloody Mary und die Morgenzeitung im Soho House werden mir guttun. Danke, Bridget, du warst wie immer ein Schatz. Man sieht sich.«
    Dann zog sie ab in ihren kniehohen Gladiatorensandalen von Versace und sah selbst in ihrem verkaterten Zustand noch beneidenswert gut aus.
    Ich blickte auf das Haus gegenüber. Die drei Jungs hockten nebeneinander auf der Eingangstreppe.
    »Na,

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