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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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runterholen, wenn ich mich a) um ein Drehbuch und b) um die Kinder kümmern muss.
    Donnerstag, 13. September 2012
    Im Auto: Konzentrieren Sie sich auf den Straßenverkehr, und stellen Sie persönliche Gedanken möglichst hintan.
    8.30 Uhr. Hmmm. Andererseits hat er auf meine Frage, ob wir uns wiedersehen, nicht mit Nein geantwortet, sondern gesagt: »Aber sicher.«
    Und das heißt immer noch ja, oder? Aber warum hat er beim Abschied nichts Konkretes verabredet? Oder auch nur eine SMS geschrieben? Ach, ich will das gar nicht wissen.
    9.30 Uhr. In einer engen Kurve war ein Taxi stehen geblieben und verstellte mir, nur auf den eigenen schäbigen Vorteil bedacht, den Weg, die Sau. Hinter mir staute sich bereits alles.
    Zog an dem Taxi vorbei und warf dem Fahrer einen vernichtenden Blick zu. Merkte leider zu spät, dass auf der Gegenfahrbahn schon ein Auto war. Der Fahrer beschimpfte mich seinerseits: »Los, verpiss dich von meiner Spur! Oder muss ich dir erst zeigen, wo der Rückwärtsgang ist?« So, als wäre ich blöd oder was.
    »Ehrlich, wenn Männer Auto fahren!«, dachte ich und zeigte ihm den Stinkefinger. (Die große Ausnahme ist natürlich Lederjacke, weil der stets rücksichtsvoll und zuvorkommend ist.) »Hier, schaut mich an, ich bin das Alpha-Männchen mit eingebauter Vorfahrt und mache schutzlose Frauen platt, indem ich sie zwinge zurückzusetzen. Hammer!«
    »Mummy«, sagte Billy. »Das Taxi ist nur stehen geblieben, damit das andere Auto an uns vorbeikann.«
    Billy hatte recht, der entgegenkommende Wagen war vor mir da gewesen, und ein routinierter Fahrzeuglenker wie eben dieser Taxifahrer ließ ihn durch. Und jetzt war ich die Böse, das Alphaweibchen im Shopping- SUV (den ich nicht habe), die reiche Bitch im Tussipanzer, die auf der Gegenspur alles plattmacht wie ein wild gewordener Schneepflug.
    Versuchte, betroffenem Verkehrsteilnehmer ein hingehauchtes »Sorry!« zu signalisieren, stieß aber auf taube Ohren und erntete stattdessen resignierte Blicke – so, als sei ich nur ein Beispiel mehr für den Niedergang unserer Zivilisation. Ich kenne das nur zu gut, denn es geht mir jeden Morgen ge nauso: Überall nur noch Barbaren. Früher war alles anders.
    »Und?«, sagte ich erleichtert, als die Engstelle hinter uns lag. »Was hast du in der ersten Stunde, Billy? Sport?«
    »Mummy?«
    Ich sah nach hinten. Dieselben Augen, derselbe Ton wie Mark, wenn ich mal wieder Mist gebaut habe.
    »Was ist?«
    »Sagst du das jetzt bloß, weil du dir dämlich vorkommst?«
    Freitag, 14. September 2012
    Lassen Sie sich nicht irre machen.
    Habe gerade künstlerisch-alternative Nachbarin kennengelernt, aber wohl alles vermasselt, weil ich noch völlig durcheinander war. Ich ging gerade vom Auto zurück. Sie trug eine Art gestrickte Harlekinmütze, dazu schwere Doc Mar tens und ein Kleidungsstück, das aussah wie deutscher-Wehrmachtsrock-meets-puffige-Krinoline.
    »Hallo«, sagte sie auf einmal. »Ich heiße Rebecca. Wohnen Sie nicht in dem Haus gegenüber?«
    »Ja«, sagte ich völlig überrascht und fing leider sofort an zu quasseln. »Ihre Kinder sind offenbar im selben Alter wie meine. Wie alt sind sie denn? Irren Hut haben Sie da auf …«
    Trotzdem lief es wie geschmiert, und am Schluss sagte Rebecca: »Also wenn Sie wollen, einfach anklopfen, dann können sich die Kinder zu einem Playdate treffen – einfach nur spielen reicht unseren Pädagogen heutzutage nicht mehr. Ehrlich, bei so einem Wort möchte man sich am liebsten die Kugel geben.«
    »Hahaaha!«, platzte ich los. »Da haben Sie recht. Playdate … Kugel geben, das ist gut …« Und machte dummerweise auch gleich vor, wie ich mich erschießen würde. »Gute Idee! Bis dann. Tschüssi!« Lief dann zum Haus und dachte noch: »Klasse! Jetzt sind wir beste Freundinnen, und ich kann ihr das mit der Lederjacke etc. erzählen und …«
    »He, warten Sie!«
    Ich drehte mich um.
    »Ist das nicht Ihr Kind?«
    Mist! Hatte ich total vergessen, Mabel war ja auch noch da. Sie stand wie immer verträumt vor Rebeccas Haus und sah aus wie ein ausgesetztes Waisenkind, so mutterseelenallein.
    Achten Sie auf Ihre Gefühle. Irgendwo zwischen »geil« und »Magenschmerzen wegen zu vieler Schmetterlinge im Bauch« sollte auch das Wort »glücklich« stehen.
    21.15 Uhr. Nach wie vor null SMS . Schmetterlinge im Bauch wegen Lederjacke – machen mir allmählich echte Bauch schmerzen.

DIE GOLDENSTE ALLER DATING-REGELN
    Samstag, 15. September 2012
    Keine SMS im alkoholisierten

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