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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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würden, dem schlechten Start zum Trotz?
    »Was kommt als Nächstes, vielleicht ein niedlicher kleiner Furz?«, sagte er, ausgerechnet als der Kellner kam.
    »Sei still, Roxster«, kicherte ich. Mag sein, er hatte etwa die Reife eines Siebenjährigen, doch gleichzeitig fühlte ich mich gänzlich unbeschwert, weil man sich in seiner Gegenwart keinen Zwang auferlegen musste. Gut möglich, dass er auch die Realitäten eines Haushalts mit Kindern ähnlich entspannt sah. Ein Blick in den Wäschepuff dürfte genügen.
    Beim Studium der Speisekarte fiel mir auf, dass meine Brille weg war.
    Ich starrte auf die verschwommenen Lettern und bekam gleich wieder Panik. Roxster merkte nichts, ihn nahm die Aussicht auf die guten Sachen vollkommen gefangen. »Mmm. Mmm. Was möchtest du haben, Jonesey?«
    Ich blickte in seine Richtung wie das Kaninchen in die Scheinwerfer eines heranrasenden Autos.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ich habe meine Brille verloren«, murmelte ich nur.
    »Wir müssen sie an der Bar vergessen haben«, sagte er und stand bereits auf. Ich sah ihm nach und erfreute mich an jeder Bewegung seiner sportlichen Figur. Da er die Brille nicht fand, fragte er schließlich den Barmann.
    »Die Brille ist nicht mehr da«, sagte er, als er zurückkam. »War es eine teure Brille?«
    »Nein, gar nicht«, log ich. (Aber die Brille war nicht nur teuer, sie war mir auch besonders lieb gewesen.)
    »Soll ich dir die Speisekarte vorlesen? Und später vielleicht das Fleisch kleinschneiden?« Wieder fing er an zu lachen. »Nur für den Fall, dass es deine Dritten nicht mehr bringen.«
    »Roxster, das ist nicht mehr lustig.«
    »Ich weiß, tut mir leid.«
    Nachdem er mir die halbe Menükarte vorgelesen hatte, entsann ich mich auch wieder meiner Dating-Regeln und massierte gefühlvoll den Stiel vom Weinglas. Streng genommen war das gar nicht mehr nötig, denn Roxster hatte bereits mein Knie zwischen seinen starken Schenkeln. Aber bei aller Erregung ging mir die blöde Brille nicht aus dem Kopf, schon aus Prinzip, denn es ist so furchtbar leicht, sich mitreißen zu lassen. Aber dann muss man ewig damit leben, dass man keine Brille mehr hat, und es war wirklich eine schöne Brille. Keine Ahnung, ob ich eine so schöne Brille je wiederkriege.
    »Ich sehe noch mal unter den Barhockern nach«, sagte ich, nachdem wir bestellt hatten.
    »Nein, lass mich das machen«, sagte er.
    Am Ende krauchten wir beide zwischen den Barhockern herum, was ein paar doofe Jungziegen in der Nähe veranlasste, über uns abzulästern. Ich wäre vor Scham fast eingegangen. Jetzt habe ich schon mal ein Date mit einem Toyboy, und dann zwinge ich ihn, zwischen den Beinen der doofen Ziegen nach meiner Lesebrille zu stöbern.
    »Also da ist sie nicht«, sagte eines der Mädchen und blitzte mich böse an. Roxster verdrehte nur genervt die Augen und ließ sich nicht einschüchtern. »Wenn ich schon mal da bin, gucke ich auch nach, kapiert?«, sagte er und tastete weiter. Die Mädchen waren nicht amüsiert. Dann erhob er sich triumphierend – mit der Brille in der Hand.
    »Na bitte, wer sagt’s denn?«, sagte er und setzte mir die Brille auf. »Du kannst doch nicht ohne Sehhilfe sein, Darling.«
    Dann drückte er mir – demonstrativ und mit Blick auf die doofen Ziegen – einen Kuss auf die Lippen und führte mich an unseren Tisch zurück, wo ich mich erst einmal sortieren musste. Verbunden mit der Hoffnung, dass er die Kotze nicht gerochen hatte.
    Von da an lief die Unterhaltung wie von selbst. Sein richtiger Name war Roxby McDuff, und er arbeitete tatsächlich bei einer Umweltorganisation. Talitha kannte er von der Sendung her und war über ihre Twitter-Seite auch auf meine gelangt. »Das heißt, du stehst auf … reifere Frauen ?«
    »Den Ausdruck mag ich gar nicht«, sagte er. »Sagen wir so: Ich mag Frauen mit Erfahrung. Sie wissen in der Regel etwas besser, was sie tun, haben auch eher eine eigene Meinung als das junge Gemüse. Und was ist mit dir? Warum triffst du dich mit jungen Typen von Twitter?«
    »Ich möchte meinen Freundeskreis erweitern«, sagte ich vage.
    Roxster sah mir direkt in die Augen und sagte unbewegt: »Da bist du bei mir richtig.«

ATEMFRISCH
    Dienstag, 22. Januar 2013 (Fortsetzung)
    Als es Zeit war, sich zu trennen, standen wir verlegen auf der Straße herum.
    »Wie kommst du nach Hause?«, fragte er, worüber ich etwas enttäuscht war, da er offenbar nicht vorhatte, die Nacht bei mir zu verbringen. Aber ebenso hätte ich ihn nie dazu

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