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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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rede ich da? Sollte lieber meine Gedanken ordnen. Also: Im Kern handelt es sich um eine klassische feministische Tragödie, die in die Gegenwart verlegt ist. Die junge, attraktive Hedda, statt ein unabhängiges Leben zu führen wie Jude, heiratet einen drögen, unattraktiven Akademiker, der sich mit seinem dürftigen Salär nicht einmal das Häuschen in Queen’s Park leisten kann. Es geht schon mit den Flitterwochen los, eine Bildungsreise nach Florenz, wo sie doch lieber auf Ibiza Party machen würde, und auch der Sex ist ziemlicher Mist, denn eigentlich liebt sie noch ihren heißen Lover von früher, einen Alkoholiker. Am Ende sitzt sie vereinsamt in ihrem schäbigen Haus, und regnen tut es auch dauernd, weswegen sie sich zu guter Letzt erschießt … Gaah!
    12.30 Uhr. Eine Hochgewachsene mit schwarzen Haaren, schwarzen Klamotten riss mich aus meinen Gedanken. Hinter ihr ein junger Mann, kleiner, mit asymmetrischer Emo-Frisur. Sie strahlten mich an, als hätte ich bereits den ersten Fehler begangen, was sie aber überspielten, um mir in Ruhe eine Kugel durch den Kopf zu schießen und mich im Empfangsbereich abzulegen wie diese Installation. Das passiert hier mit beschissenen Autoren.
    »Hi, ich bin Imogen, und das hier ist Damian.«
    Lastendes Schweigen, als wir uns in die enge Aufzugkabine aus gebürstetem Edelstahl quetschten, wo wir uns ansehen mussten, aber uns nichts zu sagen hatten und deshalb grinsten wie die Idioten.
    »Echt schöner Lift«, sagte ich aufs Geratewohl, worauf Imogen sagte: »Ja, nicht?« Zum Glück ging dann die Tür auf, und wir befanden uns in einem spektakulären Konferenzraum mit Blick über die Dächer von London.
    »Kann ich Ihnen etwas zu trinken bringen?«, fragte Imogen und deutete auf ein niedriges Sideboard mit einer Sammlung von Designerwassern, Coke light, Kaffee, Schokokeksen, Energie-Riegeln, Vollkornplätzchen, einer Obstschale, einer Packung Mars Celebrations sowie, ungewöhnlich für diese Tageszeit, Croissants.
    Kaum hatte ich mir Kaffee und ein Croissant genommen (mein Power-Breakfast!), flog die Tür auf, und ein imposanter Mann mit Sonnenbrille und fehlerfrei gebügeltem Hemd betrat den Raum und sah ungemein beschäftigt und wichtig aus.
    »Sorry«, sagte er in tiefstem Bariton, ohne jemanden anzusehen. »Telefonkonferenz. Okay. Wo waren wir?«
    »Bridget, das ist George, der Boss von Greenlight Productions«, erklärte Imogen, gerade als meine Handtasche laut quakende Geräusche von sich gab. O Gott, offenbar hatte Billy irgendwas an den Klingeltönen verändert.
    »Entschuldigung«, lachte ich, als wäre nichts. »Ich schalte das ab.« Aber es war gar nicht so leicht, zwischen alten Käseresten und dem ganzen Müll mein Handy auszugraben. Außerdem hatte ich den Verdacht, dass das Quaken gar kein Klingelton war, sondern irgendein anderer Alarm, denn es hörte gar nicht mehr auf. Alle starrten mich an.
    »Also …«, sagte George und wies auf den Sessel neben sich, als es mir endlich gelang, mein mit Bananenpampe verschmiertes Handy zum Schweigen zu bringen. »Halten wir zunächst fest: Das Skript gefällt uns.«
    »Oh, wie schön«, sagte ich und schaltete das Handy unterm Tisch unauffällig auf Vibration, falls Roxster, das heißt falls Chloe oder die Schule noch eine SMS schickten.
    »Das hat schon viel Schönes«, sagte Imogen.
    »Danke«, sagte ich. »Ich habe mir auch schon ein paar Punkte notierte, über die wir …«
    Das Handy erzitterte auf meinem Knie. War SMS von Chloe.
        Kindernamen, die sich anhören wie lateinische Stammformen, können einen wahnsinnig machen: Cosmo, Cosmas, Cosmata, Theo, Thea, Thelonius, Atticus, Titticus … und keiner will ein krankes Kind. Fragte mich, was echte Power-Mütter in solch einer Situation tun?
    »Atmosphärisch und auch vom Grundsatz her ist die Neufassung der alten Hedda-Geschichte eine Superidee«, sagte Imogen.
    »Mehr noch die Hedda- Figur «, fügte George streng hinzu, worauf Imogen leicht errötete. Offenbar war das in diesem Haus bereits

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