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Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm

Titel: Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fielding
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duftiges Sommerkleid und steht auf einmal frierend im Hagel, und die lackierten Zehennägel sehen furchtbar aus. Muss mich mehr um meine Garderobe kümmern. Und Schönheitspflege. Ach ja, und Schreiben auch.
    Donnerstag, 9. Mai 2013
    19.00 Uhr. Gaah! Gerade mit Mabel Meine Schwester Charlie auf Disney-Channel gesehen, und mir ist aufgefallen, dass die Mutter von Charlie (bis auf das blaue Seidenkleid) exakt die gleichen Sachen trägt wie auch ich den ganzen Winter lang. Als da wären: Schwarze Bootcut-Jeans mit Stiefeln; enganliegende schwarze Yogahose mit ausgestelltem Bein für zu Hause; weit ausgeschnittenes, ärmelloses Shirt (in Weiß) und darüber Pulli mit V-Ausschnitt (in Schwarz, Grau oder einer anderen gedeckten Farbe). In mir rumort ein Verdacht. Findet Mabel diese einfarbige Einfalt vielleicht genauso langweilig wie ich einst Mums berüchtigte Twinsets von Country Casuals? Ich sollte vielleicht aus diesem Korsett ausbrechen und ein bisschen spleeniger werden, so wie Teddy, die ältere Tochter in Meine Schwester Charlie .
    Montag, 13. Mai 2013
    Im Internet nach Klamotten gesucht: 242 Min.; Yahoo Star-News gelesen: 27 Min.; mich mit Mr Wallaker gestritten: 12 Min.; Jude zugehört: 32 Min.; über Plan für die Hausaufgaben gesessen: 52 Min.; irgendwas gearbeitet: 0 Min.
    9.30 Uhr. Okay. Aber heute wird geschrieben. Nur noch schnell auf River Island, Zara, Mango etc. nachsehen, was frau in diesem Sommer trägt.
    12.30 Uhr. Jetzt aber! An die Arbeit! Nur noch kurz Mails checken.
    12.45 Uhr. Holla. Ist ja interessant. Auf Yahoo Star-News steht: »Enttäuschender Auftritt von Jessica Biel: Wie unsexy darf ein Hosenanzug sein?« Wusste gar nicht, dass Hosenanzüge sexy sein müssen und dass Frauen das aufs Butterbrot geschmiert bekommen, falls selbiger nicht sexy genug. Kann die Idee womöglich noch in Hedda einbauen. Solche Anregungen brauche ich.
    13.00 Uhr. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr wächst in mir die Empörung. Ich meine, welche Rollenvorbilder haben Frauen denn heutzutage? Doch nur diese Red Carpet Girls , die auf allen möglichen Veranstaltungen aufkreuzen und geliehene Klamotten spazieren führen, in denen sie möglichst oft fotografiert werden sollen. Die Bilder finden sich eine Woche darauf in der Grazia . Dann gehen sie wieder nach Hause, schlafen bis in die Puppen und kriegen den nächsten Satz Klamotten zum Sich-darin-fotografieren-Lassen. Nicht dass Jessica Biel direkt zu den Red Carpet Girls gehört, Jessica Biel ist eine ernstzunehmende Schauspielerin. Aber trotzdem.
    13.15 Uhr. Eigentlich wäre ich auch gern so ein Red Carpet Girl .
    14.15 Uhr. Könnte mir eigentlich mal die Grazia kaufen, sonst ende ich noch wie die unsexy Mutter in Meine Schwester Charlie . Nicht dass die Mutter in Meine Schwester Charlie direkt unsexy wäre. Aber trotzdem, es geht ums Prinzip.
    15.00 Uhr. Soeben mit der neuen Grazia vom Zeitungsladen zurück. Mir wird schlagartig klar, dass mein ganzer Style so was von gestern und verkehrt ist, dass etwas geschehen muss. Brauche unbedingt Skinny Jeans, Ballerinas, dazu hochgeknöpftes Hemd und Blazer für die Fahrt zur Schule. Und als Accessoires Megahandtasche und Riesenbrille wie bei den Stars am Flughafen. Gaah! Muss Billy und Mabel abholen.
    17.00 Uhr. Wieder zurück. Billy kam heute schwer traumatisiert aus der Schule.
    »Ich war der Zweitschlechteste im Rechtschreibtest.«
    »Was für ein Rechtschreibtest?«, fragte ich entgeistert, während die anderen Kinder an uns vorbeiströmten.
    »Es ist total in die Hose gegangen«, sagte er traurig. »Sogar Ethekiel Koutznestov war besser als ich.«
    Gefühl von Komplettversagen. Aber die Hausaufgaben sind auch völlig unübersichtlich. Überall einzelne Arbeitsblätter, Bilder von vielarmigen indischen Gottheiten und Toast-Rezepte zum Ausmalen, wer blickt da noch durch?
    Mr Pitlochry-Howard, Billys ängstlich bebrillter Klassenlehrer, eilte auf uns zu.
    »Machen Sie sich keine Gedanken über den Rechtschreibtest«, sagte er furchtsam, während auch Mr Wallaker langsam näher kam, offenbar um mitzuhören. »Billy ist ein sehr intelligentes Kind, er braucht nur ein klein wenig …«
    »Er braucht vor allem zu Hause eine feste Ordnung«, sagte Mr Wallaker.
    »Aber nein, Mr Wallaker«, sagte Mr Pitlochry-Howard. »Billy hatte es nicht leicht …«
    »Ich weiß, was seinem Vater widerfahren ist«, sagte Mr Wallaker leise.
    »Ich denke, das sollten wir ihm zugutehalten. Das wird schon, Mrs Darcy, seien Sie

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