Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm
kommt vor dem Fall.«
»Das gilt auch für dich«, sagte ich mit Blick auf Arkis. » Chapeau! «
»Freuen wir uns doch einfach, dass es uns so gut geht«, sagte Tom, und wir stießen an.
Der Abend war heiß, fast schwül, die Sonnenstrahlen funkelten auf dem Pool. Die Leute lachten, tranken, sie lagen auf den Liegen und aßen Erdbeeren im Schokomantel. Ich war mit Roxster zusammen, Tom mit seinem Arkis, und Jude war gerade bei Date drei mit einem Tierfotografen von der Kontaktanzeigen-Seite des Guardian , der nicht nur gut aussah, sondern vor allem nicht so wirkte, als stünde er auf Natursekt. Und Talitha war eindeutig die Diva des Abends in ihrem einseitig schulterfreien Abendkleid in Pfirsich und dem Hündchen auf dem Arm (ein Detail, das selbst Tom a bisserl too much fand). Immer einen Schritt hinter ihr der distinguierte russische Millionärsfreund. Sie trat am Pool auf uns zu, und Tom versuchte, den winzigen Chihuahua zu streicheln.
»Sag mal, Schätzchen, kriegt man so etwas bei Net-a-Porter?«
»Sie ist ein Geschenk von Sergei«, hauchte sie. »Sie heißt Petula! Ist sie nicht reizend? Bist du nicht herzallerliebst, mein Schatz? Und du, bist du nicht? Du musst Roxster sein! Happy birthday !«
» Happy birthday alle beide«, sagte ich mit Tränen der Rührung in den Augen. Hier standen wir, der verlorene Single- Haufen, die tausendfach versehrten Veteranen im ewigen Dating-Krieg, und waren erstmals alle glücklich verbandelt.
»Fantastische Party«, sagte Roxster und versuchte des Überangebots am Buffet Herr zu werden, indem er alles gleichzeitig in sich hineinstopfte. »Wirklich, so etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Das ist die beste Party aller Zeiten, vor allem das Essen ist …«
Talitha hielt ihm mit einem Finger die Lippen zu. »Nein, das Schönste bist du«, sagte sie. »Deshalb fordere ich den ersten Tanz auf unserem gemeinsamen Geburtstag.«
Der Oberkellner der Catering-Firma trat unauffällig an Talitha heran und flüsterte ihr etwas zu.
»Nimmst du sie einen Moment?«, sagte Talitha zu mir und drückte mir das Hündchen in den Arm. »Ich muss der Band kurz etwas sagen.«
Seit der Sache mit dem Mini-Labradoodle von Una und Geoffrey machen mir Hunde Angst. Das ist nicht einmal irrational, wenn man bedenkt, was etwa Pitbulls dauernd anrichten. Eine Angst, die selbst diese Fußhupe gespürt haben musste, denn sie fing plötzlich an zu bellen und nach meiner Hand zu schnappen. Dann hüpfte sie mir vom Arm, und ich musste sprachlos mit ansehen, wie dieses Leichtgewicht strampelnd und in hohem Bogen durch die Luft flog, ehe sie auf der Wasseroberfläche des Pools aufschlug. Leider war sie trotzdem so schwer, dass sie dort sofort unterging.
Eine Sekunde lang war es vollkommen still, dann schrie Talitha: »Bridget, was hast du getan? Sie kann doch nicht schwimmen.«
Alle starrten auf den japsenden Hund, der im Pool gegen seinen Ertrinkungstod ankämpfte, aber immer wieder versank. Auf einmal zog sich Roxster das T-Shirt aus, wodurch alle seinen Waschbrettbauch sehen konnten, machte einen mustergültigen Kopfsprung ins Wasser und tauchte am anderen Ende wieder auf – ohne Hund, aber das Wasser perlte höchst attraktiv von seinen breiten Schultern. Die Lage des Hündchens hatte sich in der Zwischenzeit nicht gerade verbessert, ein letztes Mal gelang es ihr, nach Luft zu schnappen, dann versoff sie endgültig. Eine Sekunde lang sah Roxster konsterniert auf die Stelle, dann tauchte er erneut und hatte im nächsten Moment das nasse zitternde Bündel fest in seinem Arm. Er zeigte sein strahlendes Heldenlächeln, als er den Hund vorsichtig zu Talithas Füßen ablegte und sich mühelos aus dem Becken schwang.
»Jonesey«, sagte Roxster, »wie oft habe ich dir schon gesagt: Wir schmeißen das Stöckchen, nicht den Hund.«
»O mein Gott!«, sagte Tom. »O mein Gott!«
Talitha kriegte sich über ihre Petula kaum noch ein. »Ach, du Ärmste, mein armer Schatz, was haben sie dir angetan?«
»Tut mir leid«, sagte ich. »Aber sie ist mir einfach aus der Hand gesprungen.«
»Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen«, sagte Tom und starrte immer noch auf meinen Freund.
Auch Talitha richtete jetzt ihre Aufmerksamkeit auf Roxster. »Du bist ein Schatz«, sagte sie. »Mein Held, mein tapferer … Warte, ich helfe dir aus den nassen Sachen.«
»Wehe, du ziehst ihm etwas an«, grollte Tom.
»Als Erstes brauche ich mal ein Wodka Red Bull«, grinste Roxster.
Talitha unternahm
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