Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm
hinter mir kichern.
»Was habt ihr?«, fragte ich und drehte mich zu ihnen um.
»Mummy«, sagte Billy, »warum trägst du ein Geschirrtuch um den Hals?«
9.30 Uhr. Zurück von Schule und auf dem Weg die neueste Grazia gekauft. Im Heft ein Artikel mit der Überschrift: »Sind Skinny Jeans bald out?«
Na gut, dann ziehe ich mich eben wieder an wie die Mutter in Meine Schwester Charlie .
UNTER STARS
Montag, 20 Mai 2013
Filmstars getroffen: 1; Kurzurlaube geplant: 1; Partys, auf die ich mit Roxster gehe: 1; Fahrten in Luxuskarosse: 1; Komplimente von Filmstar: 5; Kalorienaufnahme bei Treffen mit Filmstar insgesamt: 5.476; davon Filmstar: 3.
14.30 Uhr. Es könnte nicht besser laufen. Gleich holt mich ein Wagen ab, der mich zum Treffen mit Ambergris ins Savoy kutschiert. Habe verschiedene Versionen des Promi-auf–dem- Weg-zum-Flughafen-Looks (Skinny Jeans mit Schal plus hochgeschlossener Bluse) ausprobiert, mich aber schließlich für blaues Seidenkleid entschieden, auch wenn es nicht mehr ganz neu ist. Mit Talithas Hilfe auch mehrere Party-Kleider bei Net-a-Porter bestellt. Es war sogar richtig schönes dabei und nicht mal teuer.
Außerdem fahre ich in drei Wochen mit Roxster in einen Kurzurlaub. Ein Kurzurlaub, man stelle sich vor. Nur wir beide. Das ist ein ganzer Samstagnachmittag, ein ganzer Samstagabend und ein halber Sonntag. Bin schon ganz hibbelig. War seit fünf Jahren nicht mehr auf einem Kurzurlaub! Wie auch immer, muss mir für mein Treffen noch ein paar Sachen notieren.
17.30 Uhr. Im Auto auf der Rückfahrt von Treffen. War anfangs enttäuscht, als Ambergris kam, denn ich hatte sie in Skinny Jeans, hochgeschlossener Bluse, Blazer und mit luftig-leichtem Schal plus überteuerter Riesenhandtasche erwartet, damit ich endlich mal sehe, wie so etwas getragen wird und wir jede Menge bewundernde Blicke ernten. Fast hätte ich sie gar nicht erkannt, als sie mit ihrer grauen Schlabberjogginghose und Baseballkappe in meine Sitzecke glitt.
Wir tauschten zunächst ein paar Nettigkeiten aus, was unter Filmleuten üblich ist und worin ich immer besser werde. Ambergris fand mein blaues Seidenkleid toll. Dass es nur mein olles Seidenkleid war, schien völlig nebensächlich. Im Gegenzug sah ich mich genötigt, ihre Sweatpants zu loben.
»Sie sind so … sportlich-sportiv!«, sagte ich begeistert, gerade als eine dreistöckige Etagère mit den Sandwiches angerollt kam. Ambergris nahm sich ein winziges Lachsschnittchen und behielt es die ganze weitere Unterhaltung lang in der Hand, während ich mich langsam durch die gesamte untere Etage der Sandwiches fraß und dazu drei Scones mit Marmelade und Clotted Cream sowie diverse Törtchen und andere Schweinereien verdrückte. Auch die beiden Begrüßungssektchen trank ich im Alleingang.
Ambergris äußerte ihre tiefe Bewunderung für mein Drehbuch, ergriff meine Hand und sagte: »Dagegen fühle ich mich so klein und unbedeutend.«
Mir hob es das Herz, und meine Seele lernte fliegen! Endlich! Endlich vernahm die Welt meine Stimme. Jetzt wollte ich auch etwas für Dougie tun. Die von Imogen und Damian angeführten Bedenken, dass er nur dringend einen Job brauchte und ansonsten noch nie etwas geleistet hatte, das nur ansatzweise von Bedeutung war, wischte ich einfach beiseite.
»Dougie hat nämlich begriffen, worauf ich hinauswill«, sagte ich und legte besondere Wärme in das Wort »Dougie«. »Setzen Sie sich doch mal mit ihm zusammen.« (Allmählich beherrsche ich diesen Jargon.)
Und so verblieben wir. Ambergris versprach, sich mit ihm zusammenzusetzen, und ganz plötzlich, viel zu schnell, war das Treffen zu Ende. Dennoch hatte ich den Eindruck, wir wären bereits beste Freundinnen. Nur dass mir von der Sandwich-Etagère plus zwei Gläsern Sekt im Magen ganz schön flau war, beeinträchtigte die gute Stimmung ein klein wenig.
17.45 Uhr. Schon im Wagen bei Greenlight angerufen und mit meinem Erfolg geprahlt. War gar nicht nötig, denn auch Ambergris hatte, aus ihrem Wagen heraus, angerufen und gesagt, wie intelligent und sensibel sie mich fand.
TALITHAS PARTY
Es war der bisher heißeste Tag des Jahres, und die Sonne stand noch hoch am Himmel, als wir zu Talithas Party aufbrachen. Roxster sah besser aus denn je mit seiner leicht gebräunten Haut unter dem weißen T-Shirt und dem dezenten Dreitagebart, der seine Kinnpartie so schön zur Geltung brachte. Fühlte mich nicht ganz wohl in der Frühlingsfarbe Weiß, auch wenn Talitha das Kleid für mich ausgesucht
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