Bridget Jones 03 - Verrückt nach ihm
Mund, lief ruhelos durch die Küche und verteilte das Zeug auf diese Weise überall. Dann SMS -Signal auf meinem Handy. Roxster.
Noch eine SMS . Die Vorschule.
10.15 Uhr. Jetzt nur die Ruhe. Werde an den Kühlschrank gehen und mir zu den Kohlblättern geriebenen Mozzarella in den Mund schaufeln.
10.16 Uhr. Okay, Mund ist voll, mehr geht nicht rein. Jetzt mit Red Bull runterspülen. Oh! Telefon! Vielleicht Roxster, der alles zurücknimmt?
11.00 Uhr. War Imogen von Greenlight. »Bridget, hier ist ein schlimmes Versehen passiert. George hat dir irrtümlich eine Mail weitergeleitet, die gar nicht für dich bestimmt war. Bitte sei so gut und lösche sie sofort. Du brauchst sie nicht zu lesen … Bridget? Bridget?«
Doch mit vollem Mund konnte ich nichts sagen. Lief zur Spüle und spuckte die ganze Pampe aus. Im selben Moment erschien Chloe oben an der Treppe. Ich grinste sie an, während mir der Kohl-Mozzarella-Auflauf noch zwischen den Zähnen hing. Ich muss ausgesehen haben wie ein Vampir, den man bei blutiger Mahlzeit ertappt.
»Bridget? Bridget?«, hörte ich Imogen aus dem Hörer.
»Ja?«, sagte ich, winkte Chloe fröhlich zu und versuchte gleichzeitig, Spüle mit der Handbrause zu reinigen.
»Weißt du schon das mit Mabels Finger?«, flüsterte Chloe. Ich nickte ruhig und zeigte auf das Handy vor meinem Mund. Imogen wiederholte die Story von der fehlgeleiteten Mail, und mein Blick fiel auf die Zeitung, die Roxster am Morgen gelesen hatte.
Toyboys – ein echtes Trauerspiel
von Ellen Boschup
Auf einmal waren sie da: Toyboys. Und jetzt findet man sie überall. Der medizinische Fortschritt erlaubt heute jugendverlängernde Maßnahmen, wie sie noch nie da gewesen waren, und zahlreiche Frauen nutzen die neuen Möglichkeiten und investieren viel Zeit und Geld, um länger jung zu bleiben. Naturgemäß rückt für sie dabei auch »der jüngere Mann« ins Blickfeld. Ellen Barkin, Madonna und Sam Taylor-Wood sind nur einige Beispiele für diesen Trend. Ältere Frauen, die sich auf die Jagd nach jungen Männern begeben. Für sie liegen die Vorteile auf der Hand, vor allem auf sexueller Ebene. Jüngere Partner versprechen häufigeren, lebendigeren, befriedigenderen Sex; außerdem haben sie nicht eine Exfrau oder Kinder im Gepäck, sie haben keinen Bauch, keine Glatze und nicht diese träge Gleichgültigkeit angesichts eines äußeren Zustands, gegen den man durchaus etwas unternehmen kann. Männer scheint es überhaupt nicht zu stören, dass sie alte Säcke werden. Frauen stört genau das an ihnen.
»Bridget«, sagte Imogen erneut. »Alles in Ordnung? Was ist los mit dir? Erde an Bridget: Bridget? Net-a-Porter? Mars Minis?«
»Danke der Nachfrage, aber mir geht’s gut. Ich rufe dich später an, tschüs.«
Ich drückte sie weg und las weiter.
Für die jungen schutzlosen Kerle, die ihnen zum Opfer fallen, mag das zunächst ein interessanter Deal sein. Bei ausgeschaltetem Licht wirken diese Frauen ausgesprochen gut erhalten. Frisch wie eingelegte Zitronen. Die Frage nach einer Schwangerschaft stellt sich nicht, auch beruflicher Erfolg wird ihnen von diesen Frauen nicht abverlangt. Im Gegenteil, für die jungen Männer eröffnet sich ein bequemer Weg in eine Welt, von der sie normalerweise nur träumen können. Sie kommen in den Genuss einer erfahrenen Liebhaberin, die genau weiß, was sie will, und ihrem jüngeren Geliebten den Zutritt zu einem Leben voller Luxus und bester gesellschaftlicher Kontakte ermöglicht. Und wo liegen die Nachteile? Einmal natürlich in der auffälligen Instabilität solcher Verbindungen. Der junge Liebhaber kann seine reifere Partnerin jederzeit verlassen, wenn er genug hat, und diese geht dann auf die Pirsch nach neuer Beute. Doch ganz so einfach ist es nicht …
»Alles okay, Bridget?«, fragte Chloe
»Ja, alles super. Könntest du bitte Mabels Kommode aufräumen, ja? Danke«, sagte ich mit ungewohnter Autorität.
Kaum war Chloe weg, riss ich das nächste Kohlblatt ab und stopfte es mir zusammen mit einer Nicorette in den Mund, während ich weiterlas.
… viele dieser ausgenutzten und missbrauchten jungen Männer sind überhaupt nicht in der Lage, den Zeitpunkt selber zu bestimmen, geschweige denn von der
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