Briefe aus dem Gefaengnis

russischen Festival »Neue Namen«, bei den lokalen Wettbewerben »Silberner Hirsch«, »Nachtigall von Odinzowo« und beim Wettbewerb für Jazzorchester.
    Die Lernerfolge und die Ergebnisse des staatlichen Zentralabiturs weisen das Gymnasium als eine der besten Bildungseinrichtungen der Region Moskau aus.
    Das Internat hat eine moderne Ausstattung: ein Schulgebäude für 240 Schüler, vier Wohnhäuser für drei bis vier Schüler pro Zimmer, ein Sportzentrum (Stadion, Turnsaal, Schwimmhalle, zwei Krafträume), ein medizinischer Trakt, ein Bereich für zusätzliche Beschäftigungen (Aula, Tanzklasse, Zeichensaal, Werkstätten, Haus für festliche Veranstaltungen, Räume für Arbeitsgruppen), es gibt zwei Räume mit Computern und ein Internetzimmer.
    Die Schüler erhalten täglich fünf ausgewogen zusammengestellte Mahlzeiten, Schuluniformen und Turnsachen. Der erhöhte Bedarf der Waisenkinder an Kleidung und Schuhen wird berücksichtigt.

    Da die Mehrheit der Schüler gesundheitliche Probleme hat, wird im Internat besonders auf die Vorsorge geachtet. Fünf Kinderärzte, zwei Physiotherapeutinnen, ein Zahnarzt, eine Diätassistentin und zwei Krankenschwestern arbeiten für das Internat und erstellen individuelle Therapiepläne.
    Das pädagogische Team besteht aus qualifizierten Lehrern und Erziehern. Alle Leistungen der Einrichtung sind kostenlos und werden durch Spenden finanziert.

Zeittafel zu Michail Chodorkowski
    26. Juni 1963
geboren als Sohn von Boris und Marina Chodorkowski (beide Angestellte in der chemischen Industrie)
1981
Beginn des Studiums der Chemie am s Mokauer Chemisch-Technischen Mendelejew- Institut; während des Studiums Mitglied in einer Brigade des Komsomol (Jugend- organisation der KPdSU)
März 1985
Michail Gorbatschow wird Generalsekretär der KPdSU
1986
Abschluss als Diplomchemiker
1987
Leitung eines NTTM-Zentrums (Zentrum für wissenschaftlich-technische Kreativität der Jugend) (Ziel: Hinführung großer Unternehmen zu neuen Technologien)
1986 – 1987
Stellvertretender Komsomolsekretär des Mendelejew-Instituts
1988
Abschluss des Studiengangs zum Volkswirt am Moskauer Plechanow-Institut
1989
Aufbau einer der ersten Privatbanken in Russland (später bekannt unter dem Namen Menatep); ab 1991 Vorstandsvorsitzender
Juni 1991
Wahl Boris Jelzins zum ersten Präsidenten der sowjetischen Teilrepublik Russland
Dezember 1991
Offizielle Auflösung der Sowjetunion
1992 – 1998
Viktor Tschernomyrdin ist russischer Ministerpräsident
1992
Mitglied im Beraterstab des russischen Premiers Viktor Tschernomyrdin
März 1993
Stellvertretender Minister für Brennstoff und Energie
1993 – 1994
Mitglied im Rat für Industriepolitik
Ende 1993
Beteiligung am Wahlkampf für Präsident Jelzin
1994
Beschluss der Direktoren von Menatep, das Unternehmen Rosprom zu gründen, das die Privatisierung von etwa 100 großen Fabriken durchführen soll (Umsetzung 1995); unter anderem erwirbt Menatep die Aktienmehrheit am Ölunternehmen Jukos
1996
Wechsel Chodorkowskis in die Geschäftsführung von Jukos
Okt. 1996
Mitglied des Konsultativrats für Bankwesen der russischen Regierung
1997
Vereinigung von Rosprom und Jukos zu einer Holding; Chodorkowski als Vorstandsvorsitzender
Nov. 1998
Mitglied des Kollegiums des Energieministeriums
1998/99
Rubelkrise und wechselnde Ministerpräsidenten
August 1999
Wladimir Putin wird Ministerpräsident
Dezember 1999
Putin wird Stellvertreter Jelzins nach dessen überraschendem Rücktritt von der Prä sidentschaft
1999
Finanzierung der liberalen Partei Jabloko bei den Duma-Wahlen
März 2000
Wahl Putins zum Präsidenten
Ende 2001
Gründung der Stiftung »Offenes Russland«
2002/03
Weitere Steigerung der Förderleistungen bei Jukos und Fusion mit Sibneft, die 1998 gescheitert war
Anfang 2003
Platz 26 auf der »Forbes«-Liste der reichsten Männer der Welt – für Russland auf Platz 1
19. Feb. 2003
Öffentliche Konfrontation mit Präsident Putin bei einem Treffen des Russischen Verbands der Industriellen und Unternehmer
2. Juli 2003
Inhaftierung Platon Lebedews, eines Geschäftspartners von Chodorkowski
25. Okt. 2003
Verhaftung Chodorkowskis bei einem Zwischenstopp mit seinem Privatjet in Nowosibirsk und Inhaftierung in Moskau
März 2004
Wiederwahl Putins zum Präsidenten
2004
Chodorkowskis Anwälte legen Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ein
16. Mai 2005
Verurteilung zu neun Jahren Gefängnis; Milderung des Urteils von einem Moskauer Revisionsgericht im September 2005