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Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Titel: Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ros Asquith
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von denen die Schreggs gesprochen haben!“, warnte er.
    „Papa, das sind Pluckis Welpen“, erinnerte ich ihn. „Und ich glaube, die Flauschigen Verbündeten könnten die Wiffel-Biffel sein.“
    „Ha!“, sagte er und warf einen flüchtigen Blick auf die Enzyklopädie der Raubwesen. „Du hast dich vielleicht als tapfer und treu erwiesen, aber wir suchen nach etwas viel Unheimlicherem als einer flauschigen Kugel. Eine schrecklich gemeine Bestie mit Klauen, finsterem Blick und tödlichen Hauern, gerissen und doch …“
    „Ja, ja“, unterbrach ich ihn. Papa kann manchmal echt übertreiben, wenn er anfängt, heroische Reden zu schwingen. „Aber wir dürfen die Wiffel-Biffel nicht unterschätzen. Im Universumerzählt man sich schreckliche Geschichten über sie. Hat Kurt, der König der Schreggs, nicht etwas von Pink gesagt? Die Wiffel-Biffel sind pink und flauschig. Ich weiß darüber Bescheid, weil Rokkos neunter Großvater uns erzählt hat …“
    „Die fehlerhafte Übersetzung eines Schreggs und die Aussage eines Faadings, der jeden einzelnen Verstand verloren hat, kann man wohl kaum als glaubwürdig bezeichnen, Fluppipi“, schnitt mir Papa das Wort ab.
    Da ich Papa nicht überzeugen konnte, besuchte ich Bert in seinem Zimmer. Vielleicht würde er mir ja glauben. Bert hat den größten Raum im Haus, weil er ihn mit einer Menge von Drähten, Zangen, Hebeln, Beilen, Rädern, Stahl, Katapulten, Trichtern, Tunneln, Auslösern, Baggern und allen möglichen anderen Apparaten füllt, die sich häufig als unglaubliche Erfindungen herausstellen. Diesmal war sein Zimmer noch voller als sonst. Die meisten Sachen türmten sich in einer Ecke zu einem riesigen Haufen aus Kabeln und einem Gewirr von Rohren auf, über den ich beim Hereinkommen stolperte.

    „Was ist das alles?“, fragte ich ihn.
    „Schrumpfer“, fuhr Bert mich an. „Als Waffe gegen Flauschige Verbündete gedacht. Ist aber nutzlos.“
    „Ein Schrumpfer? Um Sachen zu verkleinern?“, fragte ich nach. „Bert, genau so etwas brauche ich.“
    „Nutzlos“, wiederholte Bert und klang verärgert. „Sollte Molekularstruktur auseinanderbrechen und multiple Organismen kondensieren – Daten jedoch fehlerhaft, habe die Blinker voll davon, nutzlos.“
    „Wir werden ihn vielleicht noch brauchen“, wandte ich ein. „Die Wiffel-Biffel sind im Anmarsch.“
    „Inkorrekt. Vierzehn Millionen flauschige Spezies in Nachbargalaxien. Wiffel-Biffel ganz unten auf der Liste der Verdächtigen. Wenn Wiffel-Biffel die Feinde sind, anderes Abschreckungsmittel vonnöten“, sagte Bert. Er drückte ein paar Knöpfe auf seiner Modul-Megasteuerung und Listen voller schrecklicher, flauschiger Wesen erschienen.

    „Was für ein Abschreckungsmittel?“, fragte ich.
    „Gesättigtes Fett, Protein, Kalzium …“
    „Vanillecreme“, sagte ich, während ich meine Gedächtnisbank der Erdlingsnahrungsmittel durchging. „Susan und Roddy essen die jeden Tag in der Schulkantine.“
    Bert schwieg starrköpfig, piepte aber eine Weile leise vor sich hin. Er kann es einfach nicht leiden, wenn ich etwas besser weiß als er.
    „Das ist ein Erdlingsnachtisch, Bert“, ließ ich nicht locker. „Eine gekochte Mixtur aus Kuhsaft und Ei-Herzen. Welche Wirkung hat sie auf die Wiffel-Biffel?“
    „Flauschverlust, extremer Temperaturabfall, unmittelbar einsetzende Identitätskrise.“
    „Ihnen fallen die Haare aus, dann wird ihnen kalt, und sie sind verwirrt?“
    „Korrekt. Und sie werden von Blatkerzuppifluum angezogen“, erklärte Bert. Aber ich konnte ihm ansehen, dass sich nur ein Zehntel seiner Schaltkreise mit der Sache befasste.
    „Hier auf der Erde ist das als eine Mischung aus Zellulose, Lignin und verschiedenen Kohlenhydratpolymeren bekannt“, schloss ich schnell. „Kurz gesagt: Pappkarton.“
    „Blatkerzuppifluum“, korrigierte mich Bert, der immer ganz pingelig auf die richtige Bezeichnung achtet. „Wiffel-Biffel würden alles dafür tun.“
    „Das stimmt, Bert. In der Enzyklopädie stand, dass sie Schachteln über alles lieben. Pappkarton, klar! Und sie sind gegen die Farbe Gelb allergisch. Vanillecreme ist gelb.“
    „Erdbutter gelb! Erdpulli gelb! Erdblumen gelb! Trübe kleine, mickrige Erdensonne gelb! Alles Gründe für Wiffel-Biffel, nicht hierherzukommen. Viele andere gelblose Planeten!“
    Na gut, wenn ich Bert schon nicht überzeugen konnte, dass die Wiffel-Biffel unsere Feinde waren, konnte ich mich zumindest um meinen zweiten Plan kümmern.
    „Lieber

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