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Briefe vom miesesten Ort des Universums

Briefe vom miesesten Ort des Universums

Titel: Briefe vom miesesten Ort des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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nicht.“
    Miss Barn sah mich mitleidig an, als hätte jemand meine gesamte Familie vaporisiert. „Ihr habt nie gemalt, Norman? Du armer kleiner Kerl.“
    Dann betrachtete Miss Barn mein Bild und setzte sich hin.
    „Das ist sehr ungezogen von dir, Norman, heimlich dieses Porträt von Susan mit in den Unterricht zu bringen und es als dein eigenes Bild auszugeben. Mit Schummeln kommt man nicht weit.“
    Susan blickte mich an. „Nein, er hat nicht geschummelt“, erklärte er. „Ich habe gesehen, wie er es gemalt hat. Schauen Sie, die Farbe ist noch feucht.“
    Miss Barn berührte die Farbe, sah mich an, dann das Bild, dann wieder mich und schließlich Susan. „In diesem Fall bist du ein Genie!“
    Die ganz Klasse machte:
    "WOOOOOOOOOOOOW."
    Miss Barn wollte mit mir darüber reden, aber es klingelte bereits zur Sportstunde.
    Auf dem Weg zum Sportunterricht, sagten alle, ich wäre „cool“ und „irre“. Laut Professor Quadratkes Wörterbuch bedeuten diese Wörter „kalt“ und „verrückt“ – offensichtlich kann mich niemand leiden. Ich wünschte, ich hätte das Bild nicht gemalt.
    Ein besonders hässlicher Junge namens Colin Snell mit einer schrecklichen gelben Frisur und Furcht einflößenden blauen Glupschern zischte mir „Lackaffe“ zu und verpasste mir einen Tritt. Ich erkannte seine grässlichen Gesichtszüge wieder. Er ist der Sohn unserer Nachbarn.
    Fassen wir also noch mal zusammen: Ich bin kalt, irre, wie Posh Spice – das heißt ein Weibchen – und außerdem eine Affenart, also ein Haustier.
    Colin fing an, mir Fragen zu dem „fetten, kleinen Zwergin dem Kinderwagen“ zu stellen, mit dem ich zur Schule gekommen war.
    „Das ist meine Schwester. Sie ist irre“, erklärte ich ihm.
    „Ich hab gehört, sie heißt Rosine“, sagte Colin und zog ganz komisch die Lippe ein, was nicht besonders nett aussah. Plötzlich fingen alle an, zu lachen und dabei wie Plonguls zu klingen.
    „Nein, sie heißt Furzina“, erwiderte ich automatisch. Worüber alle noch lauter loskreischten. „Aber ich sage oft Furza zu ihr“, fügte ich hinzu. Das Plongul -Gelächter verstärkte sich um weitere vier Dezibel. Klong! Wie konnte ich nur so dumm sein, ihnen ihren richtigen Namen zu verraten?!
    „Nein, nein, stimmt gar nicht, sie heißt Rosine“, sagte ich mit meinem breitesten Lächeln.
    „Nein, stimmt nicht, sie heißt Furzer! FURZER! FURZER!“, schrien sie, während sie in die Hände klatschten und auf und ab sprangen.
    „Hört auf damit“, sagte Susan. „Er kann nichts dafür, wie seine Schwester heißt.“
    Vielleicht mag mich Susan doch ein bisschen.
    Sport war das nächste Desaster, jedenfalls dachte ich das anfangs. Beim Sport muss man in der Gegend herumrennen, und das auf nur zwei „Beinen“!
    Wir gingen hinaus auf ein kleines Rechteck mit kurzem grünem Gemüse, das man „Gras“ nennt. Der Lehrer, Mr Grimes, warf uns eine hüpfende Kugel, auch „Ball“ genannt, zu, die wir herumkicken und uns gegenseitig mit den „Füßen“ abluchsen mussten.
    Mir war sehr schnell klar, dass es sich dabei um unser eigenes traditionelles Fabuul -Spiel handelte. Auch bekannt als Saugnapfball, was, wie Du weißt, vom legendären Ballaballa-Kriegervolk im Minus-Vierlingten Jahrhundert auf dem Planeten Reff entwickelt wurde. Aber hier spielen sie es mit nur einem einzigen Ball! Sie leben nämlich in lediglich drei Dimensionen und können weder schweifen noch zoomen. Außerdem haben sie keine Sprungfedern, Mixer oder Summer und können mit nur einem Fuß gleichzeitig kicken.
    Um zu gewinnen, muss man den Ball zwischen zwei Pfosten schießen. Das ist natürlich ein bisschen anders als beim Fabuul . Denn da stößt man eine
     dichte Protonenwolke einstark verteidigtes, galaxiebreites und von Hypermagneten umringtes Rohr hinunter, und die zur nächsten Squillion
     aufgerundete Megatonnage der daraus resultierenden nuklearen Reaktion ergibt dann den Spielstand.

    Im Gegensatz zu einem Fabuul -Tor ist ein Erdentor so breit, dass selbst ein neugeborener Fluit es treffen könnte. Und das ist alles, was
     man tun muss!
    Sie steckten mich hinten in die Nähe unseres Tors. Ich sollte die andere Mannschaft, angeführt von diesem Fiesling Colin Snell, davon abhalten, einen
     Treffer zu landen. Ein Kinderspiel. Als Colin mit dem Ball auf mich zukam, reckte ich einen hinteren Strecker und dehnte ihn zu seiner doppelten Länge
     aus. Dann trat ich den Ball von Colins Zeh, berechnete seine Flugbahn und seinen Abstieg,

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