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bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalea Thalanys
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Antwort schon wüsste.
    „Ja, ich … ahm…wow“, stammelte ich, weil ich nicht wusste, was er genau meinte. Gefällt mir dieser wundervolle Park, die Tatsache dass er mich auserwählt hat und hierher brachte, oder dass er mit mir zusammen an diesem Ort war. Ich konnte das alles nur mit ja beantworten. Ich war hin und weg. Es kam mir vor wie im Traum. Die Überraschung war ihm echt gelungen.
    Wir spazierten noch eine ganze Weile, genossen die Stille, ließen die Seele baumeln und machten es uns anschließend auf einer kleinen Sitzbank bequem.
    „Es ist traumhaft hier, nicht wahr?“, unterbrach er unser ungezwungenes Schweigen nach einer Weile.
    „Ja, traumhaft“, wiederholte ich fasziniert. Niemals hätte ich so einen wundervollen Ort direkt neben einer Asphalthölle vermutet.
    „Darf ich dich etwas fragen?“, bat ich vorsichtig.
    „Aber natürlich.“
    „Warum hast du mich hierher gebracht?“
    „Ich dachte, du vermisst die Natur, und ich wollte dir zeigen, dass es hier auch schöne Orte gibt.“
    „Oh.“ Damit hätte ich auch niemals gerechnet.
    „Lag ich falsch?“, fragte er prüfend.
    „Nein, ich ahm…“, brachte keinen anständigen Satz zustande.
    „Was?“, fragte er mit gerunzelter Stirn und hochgezogenen Augenbrauen.
    „Soll ich ehrlich sein?“
    „Ich bitte darum.“
    „Na ja, es wundert mich, dass du dir Gedanken über mich machst.“ Ich spielte nervös mit meinen Fingern, besorgt über meine knallroten hitzigen Wangen.
    „Hm, ist dir das unangenehm?“ Seine Stimme klang wehmütig.
    „Nein.“
    „Gut.“   Er klang erleichtert.
    „Seit wann lebst du in Philadelphia?“, traute ich mich das Gespräch weiterzuführen.
    „Seit ein paar Jahren.“
    „Bist du mit deinen Eltern hierher gezogen?“
    „Ja, mein Vater hat eine Firma am anderen Ende der Stadt.“
    „Und deine Mutter?“
    „Sie kümmert sich um uns.“
    „Ich hab gehört, Jeremy wohnt auch bei euch.“
    „Ja. Wir sind seit unserer Kindheit befreundet. Als seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, nahmen meine Eltern ihn bei uns auf.“
    „Oh, das war sehr großzügig“
    „Ja. Das sind sie. Und du lebst bei deiner Mutter?“
    „Sie ist in Philadelphia aufgewachsen. Nach der Scheidung war es nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder hierher ziehen würde.“
    „Warum bist du nicht bei deinem Vater, wenn du dich hier unwohl fühlst?“
    „Weil ich meine Mutter nicht kränken wollte“, sagte ich traurig, aber dass das Verhältnis zu meinem Vater nicht mehr so toll war, behielt ich für mich. Ich wollte den Nachmittag nicht mit Familiendramen zerstören.
    „Entschuldige bitte, ich wollte dir nicht zu nahe treten!“
    „Schon gut, es ist okay“, fiel ich ihm ins Wort und log. Ich wollte jetzt nicht über meine verkorkste Vergangenheit nachdenken oder sogar darüber sprechen. Nicht mit ihm an diesem wunderbaren Ort.
    „War Jeremy sauer?“, versuchte ich das Thema zu wechseln und ärgerte mich sofort, als mir die Frage entwischte.
    „Warum sollte er?“, fragte er mit aufmerksam aufgerissenen Augen, als ob ihm etwas entgangen wäre.
    „Als ich euch vor ein paar Tagen sah wirkte er verärgert.“ Es war mehr eine Frage als eine Feststellung um nicht zugeben zu müssen, dass ich sie heimlich beobachtet hatte.
    „Wir hatten nur einige Meinungsverschiedenheiten in letzter Zeit“, erklärte William sachlich.
    „Um was handelte es sich?“, bohrte ich vorsichtig, immer noch der Meinung, es hatte was mit mir zu tun.
    „Nichts von Bedeutung!“
    Also war da doch etwas. Und wie es das war. Ich nahm all meinen Mut zusammen und sprach ihn einfach direkt darauf an.
    „Er ist nicht einverstanden damit, dass du dich mit mir triffst, oder? Ist es, weil du und ich …wir … so … verschieden sind?“
    „Was meinst du mit verschieden?“ Er musterte mich mit zusammengezogenen Augenbrauen.
    „Du bist … beliebt und ich … eben nicht.“
    „Das wäre kein guter Grund für einen Einwand gegen eine Freundschaft.“
    „Warum dann?“, fragte ich verwirrt.
    Er zögerte etwas, bevor er antwortete, und die Wehmütigkeit in seiner Stimme machte mich traurig. Was hatte er zu verbergen? Hatte er Probleme, von denen er niemandem erzählen konnte? Meine Neugierde wuchs.
    „Hat es mit Emily zu tun?“, bohrte ich weiter und sah in seine unendlich tiefen saphirblauen Augen, die mich völlig aus dem Konzept brachten.
    „Warum mit Emily?“ In seinen Augen konnte ich seine Verwirrung erkennen.
    „Na, weil du … sie …

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