bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
können, trotzdem liebten sie sich wie Brüder. Als die Götter von ihrer Existenz erfuhren, war es zu spät um sie auszulöschen, sie waren schnell, stark, mächtig, mit übernatürlichen Sinnen ausgestattet und vermehrten sich unaufhaltsam.So wird die Geschichte vom Ursprung erzählt, doch ob es der Wahrheit entspricht, lässt sich genauso schwer feststellen oder nachweisen wie eure Geschichte von Gott oder Jesus.“
„Wäre es denn möglich, dass noch einer der Zwillinge lebt?“ Alex‘ Augen waren weit aufgerissen, die Geschichte schien ihn zu beeindrucken.
„Möglich wäre es, wir sind unsterblich, doch die Wahrscheinlichkeit ist gering“, antwortete Jeremy.
„Antonius, der Anführer des Donato-Clan, gibt sich als direkter Nachkomme von Donato aus“, wirft Amanda ein.
„Direkter Nachkomme? Können Vampyre Kinder bekommen?“, fragte ich skeptisch.
„Es kommt selten vor, doch es ist möglich“, antwortete William und lächelte spitz.
„Was ist der Donato-Clan?“, fragte Alex.
„Der Vampyr-Adel“, erklärte Emily.
„Sie regieren also wie Könige?“, hinterfragte Alex.
„Nicht ganz. Wir sind freie Geschöpfe, trotzdem stehen wir zu unserem Volk. Ihre Finger haben die Donatos fast überall im Spiel, zum Beispiel in Bankgeschäften, an der Börse und sogar im Gesundheitssystem. Man sollte sie nicht unterschätzen, sie besitzen genügend Macht und Geld um die Menschheit auszurotten“, verdeutlichte Jeremy.
„Ihre Macht leben sie in der menschlichen Welt aus. Wir anderen Vampyre wollen damit eher nichts zu tun haben“, fügte Amanda hinzu.
„Aber wenn er ein direkter Nachkomme ist, müsste er wissen, ob dieser Donato noch lebt“, forschte Alex weiter.
„Er wäre mittlerweile mehrere tausende Jahre alt“, explizierte Jeremy.
„Wahnsinn“, staunte Alex.
„So, ich denke wir sollten den Geschichtsunterricht für heute beenden, es ist spät geworden, und einige von uns brauchen jede Menge Schlaf.“
Jeremy brach die Unterhaltung ab und deutete auf die Uhr an der Wand. Es war bereits nach zehn Uhr abends und stockdunkel draußen.
„Soll Sarah nicht auch hier bleiben?“, fragte Emily und kassierte wieder einige böse Blicke.
„Wieso sollte ich?“, war ich neugierig.
„Zur Sicherheit, weil doch die The…“, antwortete sie.
„Emily, halt den Mund“, unterbrach William sie knurrend.
„Warum soll sie den Mund halten?“, fragte ich William ungeduldig.
„Es ist nichts. Du bist in Sicherheit!“, antwortete er mir angespannt.
„Offensichtlich bin ich das nicht.“
„Du solltest es ihr sagen William. Ich würde es wissen wollen“, sagte Emily.
„Nein“, knurrte William wütend weiter. Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen zusammengezogen.
„William, ich will es wissen! Sag es mir, sonst …“
Ich drohte ihm, hatte mir aber noch nicht genau überlegt womit und hoffte, er würde nicht danach fragen.
„Es ist nichts.“
„William, sag es mir bitte! Ich hab ein Recht darauf, wenn es mich betrifft!“, forderte ich kompromisslos.
„Glaub mir, es ist besser, wenn du es nicht weißt.“
Er versuchte, mich mit sanft klingender Stimme zu überreden, was keinen Sinn hatte, denn meine Neugierde und Angst waren geweckt.
„Sag mir nicht andauernd, was besser für mich ist. Ich denke, ich kann das ganz gut selbst beurteilen und entscheiden. Also sag es mir endlich!“, giftete ich ihn an.
„Es hat keinen Sinn William, sag es ihr“, warf Amanda ein.
Er sah mich wieder mit diesem eindringlichen und betrübten Blick an, hielt meine Hände in den seinen. Diese Geheimniskrämerei zermürbte mich innerlich.
„Ich will dich doch nur schützen“, sagte er wehmütig.
„Wovor?“ Die Vampyrjäger waren schließlich hinter Alex her.
„Vor Dingen, die dich unglücklich machen oder verletzen.“
„Es macht mich unglücklich, wenn du mir etwas verheimlichst.“
„Du wirst noch unglücklicher sein, wenn du die Wahrheit kennst.“
„Du hast keine Ahnung, welche Vorstellungen ich in meinem Kopf habe, wenn du es mir nicht sagst!“
„Wahrscheinlich sind sie besser als die Wahrheit.“
„Was aber wenn nicht, wenn sie schlimmer sind, und du sie auslöschen könntest, indem du es mir sagst! Würdest du es dann tun?“
„Ja.“
„Dann sag es mir bitte!“
„Du hast auch das Vampyr-Gen in dir“, platzte es aus Emily heraus, und ihre Worte trafen mich wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht.
William knurrte mit lauter und tiefer Stimme in Emily's Richtung
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