bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
ist.“
„Noch ein guter Grund, warum du besser hier bleiben solltest“, sagte Emily zu Alex.
„Warum? Bis jetzt ist nur ein irrer Vampyrjäger hinter mir her!“
„Zwei“, korrigierte Emily und kassierte dafür einen genervten Augenaufschlag von Alex.
„Sollten mehrere Wharpyre in der Stadt sein, so ist man hier nirgends mehr sicher. Sie jagen nicht nur um den Durst zu löschen, sondern auch weil sie Spaß daran haben“, erklärte Jeremy weiter, und ich schluckte das Knäuel in meinem Hals mühevoll runter.
William schien meine Unbehaglichkeit zu merken. Er drückte mich sanft weiter zu sich und gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Als seine weichen kalten Lippen meine Haut berührten, lief mir ein wohliger Schauer über den Rücken.
„Kannst du dich erinnern, als du uns beim Kämpfen entdeckt hast? In der Nähe des Clubs?“, fragte mich William.
„Ja. Warum?“
„Das war ein Wharpyr.“
Alex würgte einen Kloß im Hals runter. Man konnte ihm den Schrecken und die Furcht deutlich ansehen, obwohl sein Gesicht schon wieder Farbe bekommen hatte.
„Woher kommen sie?“, fragte Alex.
„Sie leben überall auf der Welt, so wie wir.“
„Und ihr Ursprung? Ich meine, wie seid ihr so geworden?“
„Das ist eine längere Geschichte.“
„Kein Problem, ich habe Zeit!“
Die Ironie in Alex Stimme war nur schwach zu hören, aber sie war dar. Verständlich, dachte ich. Ich wüsste nicht, wie ich an seiner Stelle reagiert hätte, wenn ich all diese Schicksalsschläge zu verkraften hätte. William streichelte liebevoll meinen Handrücken, er hatte eine beruhigende Wirkung auf mich.
„Es handelt sich um eine Geschichte, und wir wissen nicht, ob sie der Wahrheit entspricht, doch es heißt, dass vor tausenden von Jahren die Menschen ihre alten Götter leid waren. Sie begannen an ihnen zu zweifeln, vertrauten nicht mehr auf sie und hörten auf, sie anzubeten. Sie beschimpften Kylon, den Gott, der über alle anderen Götter und Menschen stand. Priester, Könige und Magier vereinten sich gegen sie und planten deren Untergang. Kylon erfuhr von den Plänen der Menschen und wurde wütend darüber. Er hatte so viel für die Menschen getan und konnte nicht fassen, was sie vorhatten. Die ältesten und mächtigsten Götter beschlossen, die Göttin Sija mit einer Macht, gegen die alle anderen nutzlos waren, auszustatten und auf die Erde zu schicken, um all diejenigen, die böse Gedanken oder Bilder gegen Götter in ihren Köpften hatten, zu vernichten. So war der Plan, um den Aufstand zu verhindern. Also mischte sich Sija unter die Menschen um sie zu vernichten. Nacht für Nacht wandelte sie unter ihnen, richtete sie, brachte sie um ihr Leben und fand Gefallen daran, ihr Blut zu trinken. Als die anderen Götter beschlossen, dass es genug war, sollte Sija, die das Trinken von Menschenblut im höchsten Maße genoss, das Morden beenden. In ihrem Blutrausch war sie jedoch nicht mehr zu stoppen und die Metzelei ging weiter. Kylon verbannte sie von da an aus der Welt der Menschen. Es war ihr fortan verboten, auf der Erde zu wandeln.“
„Und was hat das mit Vampyren und Wharpyren zu tun?“, unterbrach Alex und Jeremy fuhr fort.
„Die Göttin Sija hatte ein Geheimnis. Auf der Erde traf sie auf einen Mann, der ihre Gefühle weckte. Langsam lernte sie ihn besser kennen, verliebte sich und vereinigte sich auch mit ihm auf körperliche Weise. Während ihres Liebesaktes biss sie ihn mehrmals, trank sein Blut und injizierte so einen Teil ihrer Göttlichkeit in seinen Körper. Als Sija ihn verließ um zurückzukehren, nahm er sich eine Frau und zeugte mit ihr Zwillinge. Das göttliche Gift wurde durch sein Blut oder seine Gene an die Zwillinge weitergegeben. Einer von ihnen, sein Name war Donato, war ein Vampyr, körperlich stark und von ruhigem Gemüt. Der andere, er hieß Dorus, war ein Wharpyr, genauso stark wie sein Bruder aber blutgierig. Donato taten die Menschen leid, und er entschied, sich ausschließlich von Tierblut zu ernähren. Er hieß es nicht gut, dass Dorus sich von Menschenblut ernährte, doch als sie merkten, dass Dorus die Seele eines Raubtieres besaß und von menschlichem Blut abhängig war, hatte Donato Mitleid und versuchte seinen Bruder zu unterstützen. Er versorgte ihn angeblich mit Menschenblut ohne zu töten, doch das Raubtier in ihm, kam immer wieder zum Vorschein. Es war ein Teil von ihm so wie der Drang zu helfen ein Teil von Donato war. Sie hätten unterschiedlicher nicht sein
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