bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
sind Menschen, die Vampyre jagen“, antwortete er sachlich.
„Was wollten sie dann von Alex?“
„Sie jagen auch Menschen, die zu Vampyren werden“, erklärte Jeremy weiter.
„Sie wollten ihn umbringen?“, meine Stimme brach bei der letzten Silbe ab und brachte mich zum Schweigen.
Jeremy und William nickten. Emily führte Alex zum Sofa, er setzte sich wortlos neben sie. William nahm meine Hand und zog mich direkt neben sich aufs Sofa. Jeremy und Amanda saßen uns gegenüber auf zwei Couchstühlen. In der Mitte war ein niedriger leerer Wohnzimmertisch. Amanda stand nochmals auf, holte zwei Gläser kaltes Wasser und stellte sie vor mir und Alex ab.
„Alex, was ist genau passiert?“, fragte Jeremy einfühlsam.
„Ich war auf dem Weg nach Hause, als mich diese Männer überfielen und in eine Seitengasse zogen. Der eine, er hatte einen Pferdeschwanz, hielt mich von hinten fest, der andere, er trug einen schwarzen Hut und war alt, sicher schon über fünfzig, verpasste mir eine in den Magen.“
Die Beschreibung kam mir bekannt vor.
„Ist er groß, mit Dreitagesbart, schwarzer Kleidung und verbittertem übellaunigen Ausdruck?“, fragte ich mit gepresster Stimme.
„Ja, kennst du ihn?“, fragte Alex.
„Als ich nach Hause ging, lehnte er an einem Baum in unserer Nähe. Außerdem hab ich ihn schon mal im Bus und im Silver gesehen.“
„Ist mir nicht aufgefallen.“
„Das kommt daher, dass du nicht immer dabei warst. Im Bus war ich alleine, und im Silver stand er an der Bar, während wir auf der Tanzfläche waren.“
„Jedenfalls, wenn Emily nicht da gewesen wäre, hätten sie mich ordentlich zusammengeschlagen.“
„Ich war nur zufällig in der Nähe!“, verteidigte sich Emily mit hoch erhobenen Händen.
„Du hast mir nachspioniert, gib es zu.“ Alex sah Emily vorwurfsvoll an.
„Ich habe dich zu deiner eigenen Sicherheit im Auge behalten“, entgegnete sie und schaute dabei trotzig in die Luft.
„Und es war gut so, wie man sieht“, warf Jeremy ein.
„Warum wollten sie mich umbringen?“, fragte Alex.
„Um die Verwandlung zu verhindern.“
Aufmerksam und konzentriert hörte ich der Unterhaltung mit mulmigem Bauchgefühl zu. William schlang seinen Arm um mich und drückte mich sachte an seinen kalten Körper. Um mich zu wärmen, breitete er eine Decke über meine Beine und lächelte mich an.
„Woher wissen sie davon?“, wollte Alex wissen.
„Sie sind sehr gut über uns informiert, haben lange nachgeforscht“, erklärte Jeremy weiter.
„Das heißt sie sind schon länger hinter mir her?“
„Dem Anschein nach zu urteilen, ja. Wahrscheinlich haben sie Verdacht geschöpft, als du dich mit Emily getroffen hast.
„Und sie werden keine Ruhe geben, bis ich tot bin.“
„Solange du ein Mensch bist, ist es für sie einfach dich zu erledigen.“
„Na toll, und jetzt?“
„Wir werden dich beschützen. Natürlich nur, wenn du es wünschst“, warf Emily ein.
„Das ist selbstverständlich für uns“, fügte Jeremy hinzu.
„Wie soll das funktionieren? Wollt ihr mich rund um die Uhr begleiten? Meine Mutter wird ihre Freude haben, wenn ich ihr einen Vampyr als Mitbewohner heim bringe.“
„Alex, denk drüber nach worüber wir heute gesprochen haben“, erinnerte ich ihn.
„Das konnte ich bis jetzt leider noch nicht.“
„Worüber habt ihr gesprochen?“, bohrte William nach.
„Sarah meinte, ich soll bei euch einziehen.“
William sah mich abschätzend an bis sich ein liebevolles Lächeln um seine Lippen zeichnete. Nur zu gern hätte ich gewusst, worüber er sich freute.
„Die Idee ist gar nicht mal so schlecht“, teilte Amanda ihre Meinung mit.
„Das sehe ich genauso“, stimmte Emily ihr zu.
„Für mich ist es okay“, gab William Bescheid.
„Dann wäre es also klar. Für uns ist es in Ordnung, wenn du bei uns wohnst. Du könntest bei uns einziehen“, bot Jeremy an.
„Ihr habt aber nicht vergessen, dass ich ein Mensch bin?“, fragte Alex hinweisend.
„Nein, aber du scheinst vergessen zu haben, wie unser Ernährungsplan aussieht“, belehrte ihn Jeremy.
„Ach ja, das Tierblut. Soll ich mir deswegen weniger Sorgen machen? Weil ihr zivilisiert seid?“
„Warum sollten wir dich beißen, wenn du schon in naher Zukunft einer von uns sein wirst? Außerdem hat keiner von uns Lust, zu einem unkontrollierbaren Junky zu werden!“
„Weil es in eurer Natur liegt, Blut zu trinken. Vampyre sind doch besessen von Menschenblut!“
„Nein, nicht alle Vampyre. Wir
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