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Bring mich heim

Bring mich heim

Titel: Bring mich heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Wagner
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Genüge, sagte ich: »Gerne. Warum denn nicht.« Hoffentlich war es kein Fehler. Der ständige Versuch mit mir zu reden, ging mir jetzt schon auf den Nerv.
    »Na, dann mal los. Wir haben etwa eine halbe Stunde, um zum Westbahnhof zu kommen.«
    Vielleicht war ich naiv, dass ich mit ihm bereitwillig mitging. Aber was hatte ich zu verlieren.

Kapitel 23
    Samuel – Da bin ich raus
    Richtung Rom, Juni 2012
    »Samuel ...« Ich hatte sie bis jetzt noch nie meinen Namen sagen hören. Es gefiel mir, wie sie ihn sagte. Ich blieb stehen und wartete, bis sie die paar Schritte zu mir kam. »Bitte nicht so schnell.« Sie war außer Atem.
    »Angewohnheit. Gib mir bitte deinen Rucksack.« Ich sah sie an. Wartete auf eine Antwort. »Bitte«, lächelte ich sie an. Nur widerwillig reichte sie ihn mir. »Es ist nur ein Rucksack. Gib schon her.« Ich schnappte ihn aus ihrer Hand. Sie schüttelte ihren Kopf und rollte mit ihren Augen. »Wenn es dir jetzt besser geht.«
    »Oh und wie«, grinste ich sie an. »Komm, wir wollten doch nach Rom.«
    Der Zug stand bereits am Bahnsteig, als wir am Westbahnhof ankamen. Wir stiegen ein. Bevor wir noch an einem Platz angelangt waren, fuhr er los.
    »Ich denke, ohne dich hätte ich den Zug versäumt.« Mia ließ sich auf einen der Sitze plumpsen. »Ich hab absolut keine Ahnung von Wien und wäre unter einer Stunde nie hier angekommen.«
    »Nicht so schwer, wenn man es mal raus hat.« Ich legte ihre Tasche und meine ab.
    »Wenn ...« Mia kramte in ihrer Tasche, zog ihr Handy heraus. Die Kopfhörer entwickelte sie. Bevor sie sich diese wieder in die Ohren stopfte, fragte ich: »Warum bist du alleine unterwegs?«
    Mia hob ihren Kopf und biss an ihrer pinken Unterlippe. Ich starrte genau dort hin. Das war aber auch ablenkend. Ich musste meinen Blick von ihren Lippen losbekommen. Sie sah mich mit ihren großen funkelnden Augen an. Zuckte nur mit den Schultern. Okay, sie wollte es wohl nicht sagen.
    Doch sie wich meinem Blick nicht aus, lehnte sich nach hinten, verschränkte ihre Arme. »Warum bist du nicht in deiner Firma Samuel Winter ?«
    Ich lehnte mich zurück, fuhr mir durch mein Haar. »Du weißt, wer ich bin?« Langsam deutete sie ein Ja.
    »Was weißt du?«, fragte ich neugierig. Versuchte meinen Gesichtsausdruck neutral zu halten. Ich wollte nicht an das Unternehmen erinnert werden.
    »Mehr als mir lieb ist.« Sie schüttelte dabei ihren Kopf.
    »Das ist der Grund, warum du teilweise so vorsichtig im Umgang mit mir bist?« Ich rieb mir meine Schläfen. Ich hatte genug von dieser Firma. Sie brachte nur Kopfschmerzen. Sie verfolgte mich sogar hier her. Dabei wollte ich nichts mehr von diesem Mist wissen.
    »Unter anderem«, war ihre Antwort.
    »Woher weißt du davon?« Nicht einmal ich wusste es bis vor einigen Tagen. Oder war ich tatsächlich so blind, dass ich nichts mitbekam?
    »Ich habe als Journalistin gearbeitet. Ich verstehe nicht, wie man dafür sein Gesicht hergeben kann. Du bist in aller Munde als der aufsteigende Stern in der Immoszene.« Sie blies frustriert Luft aus ihrem Mund. Ungläubig schüttelte sie ihren Kopf. »Ich verstehe es nicht. Absolut nicht.« Mia klang angewidert. »Schon gar nicht, wo ich dich jetzt etwas kenne. Es passt nicht zu dir«, fügte sie etwas ruhiger hinzu.
    Ich beugte mich nach vorne. Sah sie genau an. »Ich hab selbst keine Ahnung«, sagte ich leise. Sie zog ihre Augenbrauen zusammen. »Ich wusste nichts davon.« Mia sah mich verwirrt an. »Ich bin weg von diesem Unternehmen. Ich war gut für Werbung. Ja, ich habe es zugelassen. Aber mein Vater gab mir keinen Einblick in die Firma. Ich hatte keine eigenen Projekte. Saß größtenteils hinter dem Schreibtisch. Zeichnete für ihn.«
    »Das kann ich dir nicht glauben«, behauptete sie schnippisch.
    »Du musst nicht, aber so ist es«, sagte ich nüchtern. »Ich bin nicht mehr in der Firma. Vermutlich wird gerade gerätselt, wie man es der Öffentlichkeit erklären soll, dass der Stern gegangen ist.«
    Sie beäugte mich skeptisch. »Du meinst das ernst, nicht wahr?«
    »Ich meine das total ernst. Ich bin einfach weg. Matthias gab mir nach Langem endlich mein eigenes Projekt. Beim Durchblättern der Dokumente stieß ich auf sein dreckiges Geheimnis. Wobei, es ist nicht mal ein Geheimnis. Es weiß scheinbar jeder, nur ich nicht.« Frustriert fuhr ich mir durch meine Haare. »Ich hatte einen mächtigen Streit mit ihm. Bin dann gegangen. Ich gehe nicht wieder zurück.« Mit den Händen strich ich mir über mein

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