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bringen alle in Schwung

bringen alle in Schwung

Titel: bringen alle in Schwung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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war enorm witzig und brachte frischen Wind in das Internat. Die Mädchen wunderten sich, dass Frau Theobald Frau Martins auffallende Paradiesvogel-Kleidung duldete, sie selber war ja das genaue Gegenteil, korrekt und untadelig, von früh bis spät. Aber sie schien die neue Lehrerin zu schätzen.
    „Hast du vergessen, dass Jenny übermorgen Geburtstag hat?“, fragte Hanni ihre Schwester, als sie sich an einem verregneten Septembermorgen nebeneinander im Waschraum die Zähne putzten.
    Nanni schüttelte den Kopf. Reden konnte sie nicht, denn sie hatte den Mund voll Schaum.
    „Natürlich hab ich das nicht vergessen“, sagte sie, nachdem sie ausgespült hatte. „Aber weißt du vielleicht, was wir ihr schenken könnten? Ich habe keine Ahnung; außerdem bin ich pleite. Zehn Mark hab ich noch für den ganzen Monat. Kannst du mir erklären, wo das Geld hingekommen ist?“
    Hanni grinste.
    „Klar. Du bist momentan gefräßig wie eine siebenköpfige Raupe. Erinnere dich mal: Wir waren am Dienstag im Café und am Freitag wieder. Einmal hast du drei Stück Kuchen gefressen. Und am Freitag hast du den Super-Eisbecher-für-die-ganze-Familie allein verdrückt. Ich konnte es ja kaum mehr mit ansehen. Jede andere wäre geplatzt, buchstäblich. Aber du ... du hast nicht mal Bauchschmerzen gekriegt. Alle Achtung, Schwesterherz.“
    Nanni nickte versonnen. „O ja, der Eisbecher! Der war toll. Gut, du hast recht, jetzt weiß ich also, warum ich pleite bin. Aber noch immer nicht, was wir Jenny schenken sollen. Hast du eine Idee? Oder, noch besser, ein paar Mark locker?“
    „Nein“, meinte Hanni und rieb sich Creme ins Gesicht. „Ich bin beinahe so pleite wie du. Bei mir ist zwar nicht die Gefräßigkeit daran schuld wie bei dir, sondern der neue Pulli. Im Endeffekt kommt es aber auf das Gleiche raus. Ich schlage vor, wir gehen heute Nachmittag in den Wald und suchen ein paar schöne Blumen und Gräser. Und dann kleben wir für Jenny ein Blumenbild. So wie Mami es uns in den Ferien gezeigt hat. Ich glaube, Jenny mag so was. Sie gehört nicht zu denen, die es interessiert, wie viel ein Geschenk gekostet hat.“
    Nanni nickte. „Du hast heute anscheinend einen guten Tag, Große“, lachte sie anerkennend.
    Die Zwillinge waren auf den Zentimeter gleich groß. Aber Hanni war 28 Minuten älter als Nanni. Darum nannte die Schwester sie manchmal zum Spaß Große.
    Zum Glück hörte nach dem Mittagessen der Regen auf. Die Zwillinge spazierten durch den kleinen Wald hinter dem Internat und füllten ihren Korb mit hübschen Dingen. Sie sammelten bunte Herbstblätter, zarte Gräser, kleine Zweige. Zwei, drei Astern würden sie nachher aus dem Garten klauen, das fiel nicht auf. Nanni entdeckte ein paar winzige Schneckenhäuser im Bachbett und Hanni fand bunte Steinchen. Später sortierten sie ihre Ausbeute, pressten die schönsten Pflanzen zwischen den Steinen von Anjas Lexikon. Hanni borgte sich von einer der älteren Schülerinnen farblosen Nagellack, um die Steine und Schneckenhäuser auf Hochglanz zu bringen. Morgen würden sie das Bild kleben.
    Nach dem Abendessen saßen die Mädchen wie üblich im Aufenthaltsraum.
    Jenny ging herum und flüsterte mit ein paar Freundinnen. Zu Hanni und Nanni sagte sie halblaut: „Kommt ihr mal raus? Ich möchte was mit euch besprechen!“
    Sie hockten zu zehnt auf der Terrassenbrüstung, wie Schwalben im Herbst. Über Lindenhof und den Gärten und Wiesen hing graue Dämmerung. Es roch nach welken Blättern. Der Sommer war endgültig vorbei.
    „Ich hab übermorgen Geburtstag“, erklärte Jenny. „Und da dachte ich, wir könnten mal wieder eine Mitternachtsparty veranstalten. Die letzte ist schon ziemlich lange her.“
    Bobby nickte so heftig, dass ihre kurzen roten Haare flogen. „Eine Spitzenidee“, sagte sie. „Ich hab fünf Dosen Ölsardinen. Meine Eltern haben sie aus dem Urlaub in Portugal mitgebracht. Die spendier ich. Bloß einen Dosenöffner müssen wir besorgen, ich hab meinen verschlampt.“
    „Prima, danke, Bobby. Also, ihr seid alle herzlich eingeladen“, fuhr Jenny fort. Ihre langen braunen Beine baumelten. Sie trug immer noch Söckchen, obwohl es nicht mehr warm war. „Bloß weiß ich nicht, wo die Fete steigen könnte. Hat jemand einen Vorschlag?“
    Schweigen.
    „Wo soll man um alles in der Welt immer neue Ideen hernehmen?“, jammerte Doris. „Wir haben im Schlafsaal gefeiert und auf dem Speicher ...“
    „... und in der Turnhalle und im Gewächshaus“, fiel Hanni

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