Brisante Enthüllungen
die Wahl?" Er lachte auf.
"Bitte, Sandro, lass mich gehen", flüsterte sie.
Wieder lachte er und ließ den Finger über ihre Lippen, ihr Kinn und ihren Hals gleiten. "Sobald ich mit dir fertig bin, meine Liebe, kannst du gehen, wohin du willst."
"Willst du erreichen, dass ich dich hasse?"
"Das tust du doch sowieso." Er nahm ihre Hände, hob sie an die Lippen und küsste sie.
Polly erbebte. Allzu gut erinnerte sie sich daran, wie herrlich es gewesen war, seine Lippen auf ihrer Haut zu spüren. Rasch entzog sie ihm die Hände und stieß Sandro von sich. Um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, trat er einige Schritte zurück, und Polly eilte an ihm vorbei zur Tür.
Ohne Schuhe und ohne Geld kam sie nirgendwohin. Doch wenn es ihr gelang, das Schlafzimmer zu verlassen, konnte sie vielleicht vernünftig mit ihm reden. Sie versuchte, die Tür zu öffnen, sie war jedoch verschlossen, und Sandro hatte den Schlüssel abgezogen.
"Willst du schon wieder flüchten?" fragte er ironisch. Dann legte er ihr die Hände auf die Schultern, drehte Polly zu sich um und zwang sie, ihn anzusehen. "Dieses Mal nicht, meine Schöne." Er lächelte spöttisch. "Du kannst erst gehen, sobald du dich angemessen verabschiedet hast."
"Sandro, das kannst du nicht machen", brachte sie hervor. "Du musst mich gehen lassen …"
"Zurück zu deinem Liebhaber? Erst musst du dir etwas Zeit für mich nehmen. Immerhin hat er die Früchte meiner Arbeit geerntet, oder bist du anderer Meinung?"
"Du gemeiner Kerl", fuhr sie ihn an.
"Wenn du mich weiter beschimpfst, muss ich dich zum Schweigen bringen." Er presste die Lippen auf ihre.
Polly wehrte sich, sich wollte sich ihm entziehen und an sein Gewissen appellieren. Zu gern hätte sie ihm vorgehalten, dass das, was er da machte, empörend und ungesetzlich sei. Aber was bedeutete das schon für einen Mann, der sich sowieso außerhalb des Gesetzes bewegte?
Sandro hielt mit einer Hand ihre Arme fest und löste mit der anderen ihr Haar, während er sie küsste. Sie spürte seinen nackten Oberkörper an ihren Brüsten und durch das feine Material ihres Kleides hindurch die Wärme seiner Haut. Als sie die Lippen öffnete, um ihn zu bitten, nicht gegen ihren Willen mit ihr zu schlafen, fing er an, mit der Zunge ihren Mund zu erforschen.
Er konnte seine Leidenschaft nicht mehr beherrschen und verzichtete auf alle Zärtlichkeiten. Polly sehnte sich so verzweifelt nach ihm, dass sie schwach wurde. Sie verstand sich selbst nicht mehr. Wie konnte sie nach allem, was er ihr angetan hatte, so für ihn empfinden?
Schließlich hob Sandro den Kopf und forderte sie rau auf: "Zieh das Kleid aus." Weil sie zögerte, fügte er hinzu: "Oder soll ich dir helfen?"
"Nein", erwiderte sie leise und atemlos. "Ich … mache es selbst." Sie drehte sich um und öffnete die obersten Knöpfe. Dann streifte sie das Kleid über die Schultern und ließ es auf den Boden fallen. Langsam drehte sie sich wieder zu Sandro um und verschränkte die Arme über ihren Brüsten.
Sandro betrachtete ihre feinen Spitzendessous. "Wie verführerisch! Hast du das für deinen Liebhaber gekauft?"
Sie schüttelte den Kopf. "Nein, nur für mich."
"Ah ja. Und jetzt wirst du dich für mich ausziehen." Seine Stimme klang seidenweich.
Polly sah das Verlangen, das in seinen Augen aufblitzte. Er kam ihr vor wie ein Falke, der bereit war, sich auf seine Beute zu stürzen. So wollte sie nicht von ihm geliebt werden. Sie wollte nicht benutzt werden, damit er sie endgültig vergessen konnte.
"Sandro, verletz mich bitte nicht", bat sie ihn leise.
Sekundenlang schwieg er. "Glaubst du wirklich, ich würde dich gegen deinen Willen nehmen? Traust du mir so etwas zu?" fragte er dann und schüttelte den Kopf, ehe er die Hand auf seine Narbe legte. "Sie entstellt nur mein Gesicht, Paola, aber sie hat nicht meinen Charakter verdorben."
"Das habe ich auch gar nicht gemeint, sondern …" Sie verstummte. Wie sollte sie dieses Missverständnis ausräumen?
"Okay, es reicht." Sandro hob sein Hemd auf. "Zieh dich an", forderte er Polly kühl auf. "Beeil dich bitte, ehe ich mich vergesse und deine schlechte Meinung über mich bestätige."
Er ging zur Tür und schloss sie auf. "Vergiss eins nicht, meine Liebe, selbst wenn ich mit dir geschlafen hätte, wäre es nicht gegen deinen Willen geschehen. Das weißt du genau. Und jetzt verschwinde. Ich will dich nicht mehr sehen", fügte er hinzu. Dann verließ er den Raum und schlug die Tür hinter sich zu.
3. Kapitel
Polly
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