Britannien-Zyklus 03 - Die Herrin von Camelot
stöhnen. Da breitete sich ein Lächeln über Gwendivars Antlitz aus, und sie fasste hinab, um an seiner Unterwäsche zu zerren. Artor versteifte sich, aber wenigstens wich er nicht zurück, und als sie auf das Bett sank, ließ er sich mitziehen, wobei seine Bewegung ihr das Nachthemd über die Schenkel schob.
Sie spürte seinen harten, männlichen Gefährten und wünschte, sie könnte ihn sehen, aber endlich küsste er sie. Gwendivar hielt ihn fest; ein Teil ihres Verstandes registrierte die Unterschiede zwischen seiner geballten Kraft und Julias sanfter Zärtlichkeit, während aufkeimende Begierde den restlichen Teil verzehrte.
Artor presste sich gegen sie, und sie öffnete die Schenkel, wobei sie gleichermaßen vor Erregung und Furcht zitterte. Dies war eindeutig etwas, das sie mit Julia nicht erfahren hatte! Seine Hände schlossen sich schmerzlich um ihre Schultern, als er abermals zustieß. Gwendivar spürte einen brennenden Schmerz, dann verebbte der Druck plötzlich. Ein paar Mal presste er sich noch an sie, jedoch nur mit dem Körper – jener Teil, der ihr Jungfernhäutchen durchstoßen hatte, glitt schlaff aus ihr heraus, und sie war außer Stande, ihn wieder aufzurichten.
Sogleich hielt er inne und sank keuchend neben ihr auf das Bett.
»War es genauso«, fragte sie leise, nachdem er sich beruhigt hatte, »als du deinen Sohn gezeugt hast?«
»Ich weiß es nicht… ich erinnere mich nicht…«, stöhnte er. »Aber es kann nicht so gewesen sein«, fügte er verbittert hinzu, »sonst wäre kein Kind daraus entstanden.«
Erst da begriff sie, dass der Akt auch für ihn unerfüllt geblieben war.
»Großer Gott!« Artor drehte sich auf den Rücken, und sie sah, dass er weinte. »Was habe ich nur getan? Was hat sie mir angetan?«
Mit einem langen Seufzer stieß Gwendivar den Atem aus. In dieser Nacht würde sie kein Kind empfangen, so viel war ihr klar. Sie spürte den Schmerz des Mannes neben ihr, ohne ihn wirklich zu verstehen.
»Es wird alles gut«, versuchte sie ihn zu beruhigen. »Wir haben doch Zeit.«
Allmählich beruhigte sich sein stockender Atem. »Zeit…«, stöhnte er. »Zehn Jahre…«
Gwendivar berührte ihn an der Schulter, doch er zeigte keine Regung. Danach schwiegen sie beide. Sogar der Lärm vor ihrer Tür war verstummt. Die Stelle zwischen ihren Schenkeln pochte gleichermaßen vor Lust und Schmerz. Schließlich zog sie die Laken über sich und bediente sich ihrer Hand, um die Spannung abzubauen, die Artors Berührung entfacht hatte.
Ihr Gemahl lag reglos neben ihr, und sofern er mitbekam, was sie tat, ließ er es in keiner Weise erkennen.
Während Artors Gefährten in jener Nacht die Reste des Weins des Prokurators vertilgten, lag die Mutter seines Sohnes in einer zwar nicht gesegneten, dafür jedoch umso erfüllenderen Vereinigung in den Armen eines leidenschaftlichen Wachmannes. Igraine schlief allein in jenem Gemach, das sie einst mit Uther geteilt hatte, und wurde von kummervollen Träumen heimgesucht. Merlin hingegen beobachtete von dem uralten Wachturm aus die Nacht und versuchte, die Omen zu begreifen, die er aus den Sternen las, und in der Kirche, in der Gwendivar geheiratet hatte, lag Julia ausgestreckt auf dem kalten Steinboden und rang betend mit ihrer Seele.
VI
Das geheiligte Rund
A.D. 497
Camelot roch nach frischem Holz und war erfüllt vom Klang von Hämmern. Jedes Mal, wenn der Haushalt des Königs hierher zurückkehrte, schien der Ort ein wenig gewachsen, wirkten die Holz- und Steinbollwerke höher, zeichneten sich der Rahmen der großen Steinhalle und die übrigen Bauwerke deutlicher gegen den Frühlingshimmel ab. Der Hügel stellte einen Teil von Gwendivars Mitgift dar, und wenngleich auf der intimen Seite ihrer Beziehung im vergangenen Jahr kaum Fortschritte zu verzeichnen waren, hatte Artor nach außen hin viel erreicht.
Vom hölzernen Wachturm über dem südwestlichen Tor aus sah die Königin die winzigen Gestalten von Menschen und Pferden die Straße erklimmen. Es handelte sich um Madoc von Durnovaria – sie erkannte die Standarte. Mittlerweile war er ein greiser Mann geworden, und Artor war nicht sicher gewesen, ob er kommen würde. Zweifellos trieb ihn die Neugier her, wie so viele andere auch – überall in Britannien kursierten Gerüchte über die neue Feste, die Artor in Leodegranus’ Land errichtete.
Die meisten anderen Fürsten waren bereits eingetroffen – der Ort präsentierte sich voller Menschen und Pferde, und die Gruppen der
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