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Britannien-Zyklus 03 - Die Herrin von Camelot

Titel: Britannien-Zyklus 03 - Die Herrin von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana L. Paxson
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wenigstens wusste sie, was Julia wollte, wenn sie sich in ihren Armen befand.
    Dieses männliche Geschöpf hingegen, das von der Tür aus Anspannung ausstrahlte, wirkte gänzlich fremdartig. Und dennoch, wenn sie nicht bald etwas unternahm, mochte er ohne weiteres bis zum Morgengrauen dort verharren.
    »Man hat mir erzählt, du würdest damit beginnen, die Kleider abzulegen«, meinte sie ironisch. »Brauchst du Hilfe? Mir mussten drei Frauen dabei helfen.«
    Abermals lachte Artor, als hätte sie ihn überrascht, dann schüttelte er den Kopf. Doch er löste seinen Gürtel und die Brosche, die den Umhang zusammenhielt. In der Stille des Gemachs schien das Rascheln der schweren Seide ungemein laut.
    »Und was schlägst du als Nächstes vor?«, fragte er, als er nur noch die Leinenunterwäsche um die Lenden trug.
    Das war eindeutig Belustigung gewesen, die sie in seiner Stimme heraushören konnte, dachte sie unerwartet erfreut. Aber warum fragte er überhaupt? Glaubte er tatsächlich, ein einziger Bastard verböte ihm, sich ihr zu nähern?
    »Als Nächstes steigst du zu mir ins Bett…«
    Er musste kurz Luft holen, wodurch sie eine plötzliche Vorstellung davon bekam, wie er vor einer Schlacht aussehen musste. Sie hoffte nur, er betrachtete sie nicht als einen Feind. Einladend zog sie die Laken beiseite. Die Lederriemen des Bettrahmens knarrten, als er sich zu ihr legte. Im unsteten Schein der Lampen konnte sie deutlich die Wölbungen und Ebenen seines Leibes erkennen. Abgesehen vom Gesicht und den Unterarmen war sein Körper beinahe ebenso blass wie der ihre. Ab und an entdeckte sie die unscheinbaren, rosa oder silbrigen Spuren alter Narben. Neugierig musterte sie ihn. Zwar hatte sie schon früher nackte Männer gesehen, wenn sie mit bloßem Oberkörper auf den Feldern arbeiteten oder sich an einem Baum erleichterten, doch noch nie aus solcher Nähe.
    Nach einer Weile wurde ihr bewusst, dass Artors Atem zu regelmäßig ging. Was stimmte bloß nicht? Als sie sich im Winter unterhielten, hatte er nicht so angespannt gewirkt. Sogar heute Vormittag sprach aus seinem Lächeln herzliche Freundlichkeit. So hatte sie sich ihre Hochzeitsnacht nicht vorgestellt.
    »Du hast mich nicht aus Liebe geheiratet, sondern weil du einen Erben brauchst«, meinte Gwendivar schließlich. »Soweit ich weiß, gibt es nur eine Möglichkeit, einen zu zeugen. Du magst wohl bereits einen Sohn haben, aber er kann nicht dein Erbe werden, also sollten wir endlich anfangen. Es wäre eine Schande, all die Leute zu enttäuschen, die ich da draußen lärmen höre, um uns zu ermutigen!«
    Artor drehte sich zu ihr um, stützte sich auf einen Ellbogen und musterte sie. »Ich habe mich geirrt – Männer reden immer von Frauen, als wären es oberflächliche, vergnügungssüchtige Wesen, aber wie ich sehe, ist dem keineswegs so.« Damit ergriff er ihre Hand, und seine schwieligen Finger fuhren die Wirbel auf ihrer Handfläche nach.
    Gwendivar holte stockend Luft; all ihre Sinne bündelten sich auf seine Berührung, die ihr prickelnde Schauer über die Haut jagte. Das weibliche Tier begehrt das männliche, dachte sie bei sich, warum also sollte ich überrascht sein? Wenn es schon keine Liebe zwischen ihnen gab, war Lust kein schlechter Grundstein für eine Ehe, so lange sie mit Vergnügen einherging. Zwar verspürte sie nichts, das dem Hochgefühl gleichkam, welches sie in der Gesellschaft des Elfenvolks verspürte, doch das hatte sie auch nicht erwartet.
    »Wenn dem so wäre, wie könntet ihr euch dann darauf verlassen, dass wir eure Heime hüten und eure Kinder großziehen?«, fragte sie knapp, und dann ergriff sie, so lange sie noch den Mut dazu hatte, seine Hand und drückte sie auf ihren Busen.
    Als seine Finger sich darum schlossen, verwandelten die Schauder sich in ein feuriges Lodern, das von einer Brustwarze zur anderen übersprang und ein pochendes Verlangen zwischen ihren Schenkeln auslöste. Die spielerischen Zärtlichkeiten mit Julia hatten ihren Körper wachgerüttelt, und seit Antritt der Reise zur Hochzeit hatten sie keine Gelegenheit mehr gehabt, miteinander allein zu sein. Sie wusste nicht, ob Artor überrascht war, jedenfalls verriet sein heftiger Atem ihr, dass jenes Lodern auch ihn gepackt hatte.
    Gwendivar ließ die Hände von seinen Schultern über die harten Muskeln an seinen Seiten streichen. Waren die Körper von Männern und Frauen denn so unterschiedlich? Mit klopfendem Herzen streichelte sie über seine Brustwarzen und hörte ihn

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