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Broken (German Edition)

Broken (German Edition)

Titel: Broken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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ganz sicher, glaubt aber, dass der Typ ein weißes Hemd anhatte. Sagt, er hat groß und kräftig gewirkt, obwohl er gesessen hat. Er und Mr. Kelly hatten darüber gesprochen, dass der alte Mann keine große Lust auf die Geburtstagsparty hatte. Mr. Kelly meinte, seine Tochter wäre ein Biest, und die Familie würde nur darauf warten, dass er stirbt. Balasco sagt, als der Aufzug aufging, wurde er von hinten niedergeschlagen. Kelly ist nie oben angekommen, und nach Balascos Honda Element wird noch gesucht.»
    «Besorg eine Kopie vom Testament des Opfers und überprüf die Familie. Der Honda ist vermutlich der Haupttatort», sagte Rauser.
    «Das sehe ich auch so», sagte Ken Lang. «Der Einschusswinkel könnte zu einer Kugel passen, die von der Fahrerseite aus gekommen ist. Und wir haben hier kein Blut, das aus einer Schusswunde stammen könnte. Die Entfernung käme auch hin.»
    «Mr. Balasco ist auf dem Weg ins Präsidium», sagte Bevins.
    «Tja, es wäre wirklich schön, wenn meine Detectives sich beeilen würden, den einzigen gottverdammten Zeugen zu vernehmen.» Der Grad an Verärgerung in Rausers Tonfall ließ mich aufhorchen. Für seine Leute war das nichts Neues. Genauso wie er für seine detektivische Spürnase respektiert wurde, war Rauser bekannt für seine Reizbarkeit.
    «Er wurde bereits im Krankenhaus befragt, wo er wegen einer Gehirnerschütterung unter Beobachtung war, aber da galt Mr. Kelly noch als vermisst», antwortete Bevins geduldig.
    «Hat dieser Balasco den alten Kelly als vermisst gemeldet?», wollte Rauser wissen.
    «Angehörige», antwortete Angotti. «Notruf. Als Mr. Kelly nicht mit dem Aufzug hochkam, sind ein paar Verwandte nach unten und haben Mr. Balasco verletzt aufgefunden. Kelly war verschwunden.»
    «War Balasco bewusstlos, als er gefunden wurde?», fragte Rauser.
    «Ja, Sir.»
    Einer der Spurentechniker öffnete seinen Aluminiumkoffer. Eine Tatortleuchte lag, zusammen mit allerlei Farbfiltern und einer forensischen Brille, eingebettet in grauen Schaumstoff. Hinten im Koffer weitere Tatortleuchten im Taschenlampenformat, die jeweils zur Sichtbarmachung bestimmter Spuren gedacht waren – Körperflüssigkeiten, Fingerabdrücke, Fasern, Drogen.
    «Kann ich mal bitte Stimmungslicht haben?», fragte Lang.
    Rauser ging zum Schalter neben der Haustür. Bevins schaltete das Licht in der Küche aus. Ich zog den hohen Lamellenvorhang vor das breite Fenster. Der Raum wurde dunkel. Blaues Punktlicht von einer Hochintensitäts-UV-Lampe glitt langsam, Zentimeter für Zentimeter über den Türrahmen, den Fußboden. Wir standen in der Dunkelheit und sahen, wie Flecken unter dem Schwarzlicht auftauchten. Langs Techniker kratzten Proben ab und gaben sie mit Pinzetten in Fläschchen.
    «Angotti, gehen Sie die Nachbarn befragen», sagte Rauser. «Gut möglich, dass unser Mann sich hier in der Nähe herumgetrieben hat. Die Beschreibung, die Balasco uns gegeben hat, muss erst mal genügen, bis wir was Besseres haben. Vielleicht erinnert sich ja jemand. Und Bevins, Kellys Tochter und der Rest der Familie sollen morgen früh ins Präsidium kommen. Wollen doch mal sehen, wie biestig die Tochter wirklich ist. Familie und Vermögen. Klingt nach einem guten Ansatzpunkt.»
    «Ein Familienmitglied hätte ihn nicht so aufgehängt», sagte ich. «Und wo wäre da die Verbindung zu Miki?»
    «Es ist bestimmt nicht schwer, jemanden zu engagieren, der kein Problem damit hat, ein Familienmitglied aufzuhängen», sagte Rauser. «Und vielleicht hat der zufällig eine Schwäche für deine Cousine.»
    Ich sagte nichts dazu. Ich spürte seine Hand auf der Schulter. «Du musst auch aufs Präsidium kommen, Street. Wenn wir sämtliche Aussagen abgleichen, können wir uns besser ein Bild machen.»
    Lang ließ das Licht über die Leiche wandern. Kleine Flecken und große Kleckse erschienen auf Gesicht und Kleidung des Opfers. «Was haben wir da?», fragte Rauser. «Irgendeine Art von Körperflüssigkeit?»
    «Was der große Fleck da unten ist, können wir uns wohl denken. Das Opfer hat sich bepinkelt. Passiert den meisten», sagte Lang. Ich dachte an den erdrosselten Jungen, die ungeklärte Flüssigkeit, die er auf Rücken und Schultern hatte. Und an Langs Worte. Passiert den meisten. Eine Erinnerung daran, dass Mord eine schmutzige Angelegenheit ist. Und an all die Möglichkeiten, wie der Körper sowohl Täter als auch Opfer verrät.
    «Und die kleinen Flecken?», wollte Rauser wissen.
    Lang zuckte die Achseln. «Sperma,

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