Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück
glitzerte eine Silberkette. Als sie mich einmal mehr pikste, rutschte ihr die Kette aus dem Ausschnitt und präsentierte mir Dairines Münze.
Fast unmerklich legte sich ein kalter Dunstschleier über die Höhle. Die Wraiths murmelten irritiert, lösten sich von den Wänden und blickten sich um.
Der Nebel wurde dichter, und die Temperatur sank.
„Wraiths!“, schrie Ron. „Macht euch bereit für den Kampf!“
Als sich alle in - wie ich vermutete - Kampfpositur stellten, versuchte Nara, mir beide Klingen in den Bauch zu rammen. Ich wirbelte herum, jedoch nicht schnell genug, und erlitt zwei tiefe Schnitte. Das Blut strömte aus den Wunden. Diese Hexe war wirklich schnell. Wäre ich ein Mensch - ich wäre tot gewesen.
Schon setzte sie zur nächsten Runde des Stech-Jessica-in-den-Bauch-Spiels an. Ich sprang hoch über sie hinweg, landete hinter ihr und packte sie am Pferdeschwanz. Sie schrie und versuchte sich loszureißen und mich zu treten. Ich verhakte den Finger in ihrer Kette und riss sie ihr vom Hals.
Unglücklicherweise ließ ich dabei auch ihre Haare los, woraufhin sie sich blitzschnell umdrehte und mir die Schwerter in die Schultern stieß. Vor Schmerzen sah ich Sterne, aber ich konnte mich rechtzeitig zurückziehen und steckte meine Trophäe in die Hosentasche.
Trotz aller mentalen Glücksbringer, die Patrick mir neben dem „Basispaket der Vampirfähigkeiten“ überspielt hatte, stellte ich mich in meinem ersten Kampf alles andere als geschickt an.
Die Vorstellung, zu verlieren, machte mich irgendwie wütend. Doch dieser Zorn war nichts verglichen mit der Panik, die in mir wütete.
Als die Wraiths sich dann zum Kampf oder zur Flucht formierten, herrschte pures Chaos, obwohl noch niemand in Sicht war, gegen den sie hätten kämpfen können. Dann - Nara versuchte gerade von Neuem, mich aufzuspießen - spürte ich ein merkwürdiges Kribbeln. Ich sah, wie Nara Augen und Mund aufriss, als sie einen wütenden Schrei ausstieß.
Gemeinsam lösten wir uns funkelnd in Luft auf.
Auf dem Friedhof nahmen Nara und ich wieder Gestalt an. Mit großer Erleichterung stellte ich fest, dass wir von diversen mir bekannten Vampiren umzingelt waren. Irgendwie hatte mich das Konsortium gefunden und gerettet.
„Jessica!“ Patrick kam auf mich zugerannt. Seine anmutigen Bewegungen und die versteinerte Miene täuschten über die Wut in seinen silbernen Augen hinweg. „A thaisce.“ Er schloss mich in die Arme und küsste mich, bis meine Knie weich wurden. Zum Glück war er nicht böse auf mich, weil ich so dumm gewesen war, mich von Ron einfangen zu lassen. Und das bedeutete, dass seine Wut Nara galt. Vielleicht machte es mich zur Hexe (was ja nichts Neues ist, oder?), aber ich war ein bisschen schadenfroh, dass Nara jetzt in Schwierigkeiten steckte.
Als Patrick endlich meinen Mund freigab, flüsterte ich: „Die Kinder?“
„In Sicherheit, Liebste.“ Er ließ mich los, ohne die vor Entrüstung schnaubende, die Klingen schwingende fuchsteufelswilde Nara, die nur einen halben Meter hinter mir stand, auch nur eines Blickes zu würdigen. Stattdessen wandte er sich an Francois, der sich auch unter den gut zehn anwesenden Vampiren befand, die uns umringten. „Legt los.“
Die Gruppe verteilte sich, und alle Vampire streckten die Hände mit den Handflächen nach vorn in Richtung Wald aus. Nein ... in Richtung der Höhle, in der sich die Wraiths versteckten.
Die Wunden, die Nara mir während unseres Kampfes zugefügt hatte, bluteten noch immer. Irgendwie funktionierte die Sache mit der Vampir-Selbstheilung nicht so ganz, und ich fühlte mich schwach. „Was machen sie da?“, fragte ich.
„Die Wraiths vernichten“, erwiderte Patrick.
„Aber Lor ist da drin!“
„Keine Sorge, Liebste. Ihn haben wir auch herausgeholt. Er ist bei Stan im Krankenmobil.“
Unter unseren Füßen begann die Erde zu rumpeln. Als das Rumpeln zu einem ohrenbetäubenden Getöse wurde, hielt ich mich an Patricks Arm fest. In der Ferne stieg ein goldener Feuerpilz in den Himmel auf. Entsetzt sah ich dabei zu, wie Bäume und Erde in die Luft geschleudert wurden.
Dann ertönte ein lauter Knall. Umherfliegende Trümmer trudelten zu Boden. Die Höhle war zerstört. Ich konnte nur hoffen, dass Ron einen extradicken Felsen abbekommen hatte. Der Bastard.
Patrick schritt zu Nara und blieb wenige Zentimeter vor ihr stehen. „Jessica ist mo chroi. “
„Aber du liebst sie nicht“, schrie sie. „Du
Weitere Kostenlose Bücher