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Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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damit er sie töten kann. Johnny scheint ihm dabei völlig gleichgültig zu sein.“
    Lorcan setzte sich auf die Pritsche und strich gedankenverloren über das Laken. „Niemandem von uns ist Johnny gleichgültig. Und als Mitglied des Konsortiums ist ihm unser Schutz gewiss.“
    „Habt ihr ihn schon gefunden?“
    „Nein.“ Er nahm meine Hand und verschlang seine Finger mit meinen. „Du darfst nicht schlecht über Damian denken. Er hat hinreichend Gründe, Nefertiti zu töten.“
    „Ich weiß. Sie hat seine Schwester eingesperrt. Sie starb in einem Todeslager.“
    „Und sie hat seine schwangere Frau getötet.“
    „Wie furchtbar!“ Ich fragte mich, warum Damian mir das nicht erzählt hatte. Wahrscheinlich hatte er die psychische Barriere errichtet, damit ich nicht an diese Information kam.
    „Maria war im siebten Monat mit Zwillingen schwanger. Als Nefertiti und ihre Todesschwadronen in ihrem Dorf einfielen, kämpfte Maria heldenhaft. Nefertiti selbst hieb ihr das Schwert in den Leib, das ihr ihre Kinder und dann das Leben nahm.“
    Mir war schlecht. „Damian hat gesagt, seine Art stirbt aus. Weil sich reine Lykanthrope nicht mit den Roma vereinen dürfen.“
    „Maria war eine königliche Roma und Damian ein königlicher Lykan. Sie heirateten aus Liebe, aber auch als Hoffnungsträger für die Lykane. Sie hofften auf Nachkommen aus beiden Arten von Lykanen.“
    „Dann hat Damian das Verbot verhängt?“
    „Als er seine getötete Frau entdeckte, musste er feststellen, dass beide ungeborenen Kinder unter Mutationen litten. Sie hätten die Geburt nicht überlebt. Also erließ er das Dekret, dass sich reinrassige Lykane nicht mit Roma vereinen dürfen.“
    „Ich habe Angst“, gestand ich Lorcan. „Wenn jemand Nefertiti finden kann, dann bin ich es. Aber so viele Leute haben es auf sie abgesehen, dass ich um meine eigene Sicherheit besorgt bin.“
    „Ich werde für deine und für Tamaras Sicherheit sorgen.“ Er umarmte mich. „Dir wird nichts geschehen, Eva. Das schwöre ich dir.“
    Ich träumte wieder denselben Traum. Wie beim ersten Mal entkam ich den knurrenden Bestien, die mich im Wald aufspürten. Ich drückte auf die goldene Rose auf dem schwarzen Stein, um Eintritt in den Turm zu erlangen. Dort folgte ich wieder den blauen Lichtkugeln bis zum
oberen Ende der Treppe.
    Ich wusste nun, was mich in dem Himmelbett erwartete. Trotzdem zog ich die schimmernden Vorhänge zurück.
    „Dein Schicksal ist besiegelt“, sagte der Wolf und bleckte seine scharfen Fänge. „Du kannst mir nicht entkommen.“
    Und damit machte er einen Satz auf mich zu, das Maul auf meine Kehle gerichtet.
    „Bleib!“, befahl ich ihm im Traum.
    Der Wolf fiel zurück auf das Bett und hockte dort winselnd, als hätte ich ihn geschlagen.
    „Vergiss eins nicht“, sagte ich zu ihm. „Ich habe mein Schicksal selbst gewählt.“
    Und damit verschwand der Wolf in einer schwarzen Rauchwolke. Wo er gehockt hatte, lag nun eine goldene Rose.

 
    Als ich im Keller des Krankenhauses aufwachte, kam ich mir eigentümlich leer vor. Dieser verdammte Traum! Dieses knurrende Mistvieh von Wolf hatte in meinem Turm nichts zu suchen! Wie gut, dass ich ihn bezwungen hatte. Dennoch suchte ich in meinem Traum weiterhin nach der Liebe meines Lebens; na ja, Vampirlebens! Durch sie würde ich endlich komplett sein. Ich dachte an die goldene Rose. Es war doch offensichtlich: Sie stand auch in meinem Traum für Lorcan.
    Ich stand auf und streckte mich. Puh. Was freute ich mich auf eine Dusche und frische Klamotten! Natürlich würde ich erst nach Tamara sehen und dann Alison anrufen, damit sie mir meinen halben Liter Blut zur Verfügung stellte. Ach, Mist! Ich hatte mein Handy ja immer noch nicht wieder. Ob Lorcan den Rucksack inzwischen gefunden hatte?
    Ich stieg die Treppe in den dritten Stock hoch. Als ich aus dem Treppenhaus trat, stand Charlie im Gang. Er schien auf mich gewartet zu haben.
    „Hey, du“, sagte ich. Unser letztes gemeinsames Erlebnis war mir noch unangenehm in Erinnerung. „Wie geht’s?“
    „Ich wollte mich bei dir entschuldigen, Eva. Keine Ahnung, was mit mir los war. Ich würde dir nie wehtun oder ... Also: Es tut mir wirklich leid.“ Er bemerkte die goldene Rose, die ich an meinem T-Shirt trug. „Oh, du hast schon eine bessere.“ Mit rotem Kopf überreichte er mir eine weiße Rose. Ich nahm die Entschuldigung an, schluckte mein Unbehagen herunter und schenkte ihm ein Lächeln.

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