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Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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eingeleitet.“
    „Was?“ Etwas zischte, und plötzlich roch es nach Gas.
    Die Raumtemperatur veränderte sich, als das Gas in meine  Zelle strömte. „Aufhören!“
    Man könnte annehmen, einem Vampir, der nicht auf Sauerstoff angewiesen war, könnte Gas nichts anhaben. Aber wer Dr. Stan Michaels kannte, wusste, dass es Methoden gab, dies zu bewerkstelligen. Leicht benommen taumelte ich auf mein Bett.
    Ich konnte nicht fassen, was man hier mit mir anstellte. Das war doch nur ein schlechter Traum, oder? Ein Albtraum. Lorcan, schickte ich meinen Gedanken los, wo bist du?
    Als ich aus dem erzwungenen Schlaf erwachte, war es wieder Lorcan, an den ich dachte. Bist du da? Sag mir, was mit Tamara ist.
    Es geht ihr gut.
    Was für eine Erleichterung. Er konnte mich hören. Der Gedanke an meine Tochter zog mir das Herz zusammen. Ob sie wusste, dass ich hier war?
    Sie glaubt, du unterziehst dich einer Behandlung.
    Was habe ich getan? Warum hin ich im Gefängnis? Habe ich jemandem etwas angetan? Lorcan antwortete nicht. Unruhe erfasste mich. Ich starrte durch die Plexiglasscheibe nach draußen. Die gegenüberliegende Zelle war leer und der Gang nur spärlich beleuchtet. Die Sekunden verstrichen. Keine Antwort.
    Lorcan?
    Erinnerst du dich nicht mehr?
    Ich weiß nur, dass ich in meinem Zimmer eingeschlafen bin und hier wieder aufwachte. Also muss etwas passiert sein. Was habe ich getan, um Himmels willen ?
    Nichts. Du hast niemandem etwas getan. Du warst nur sehr verwirrt und ein bisschen ... gewalttätig. Wir haben dich zu deinem eigenen Schutz in die Zelle verlegt. Es tut mir leid, Eva, aber ich habe jetzt keine Zeit mehr.
    Warte! Wo sind denn alle? Ich bin so allein! Hilf mir, Lorcan!
    Mache ich.
    Damit verließ er meine Gedanken. Ich wusste sofort, dass er mir jetzt nicht mehr antworten würde, egal, wie oft ich es versuchte.
    Scharrende Geräusche drangen aus dem Flur in meine Zelle.
    Faustus?
    Ich konnte sein Zaudern beinahe hören. Dann fragte er: Wer bist du?
    Ich bin es, Eva. Wie schön, dass es dir gut geht.
    Ich lebe, das ist alles.
    Das Konsortium hatte ihn also doch nicht getötet. Oder vielleicht war das Komitee zur Tötung Gefangener noch nicht zusammengekommen. Ob ich auch auf ihrer Liste stand? Ein Gefühl der Hilflosigkeit überkam mich bei dem Gedanken daran, dass eine Gruppe von Personen, die mich überhaupt nicht kannten, über mein Leben beziehungsweise meinen Tod entscheiden würde. Ich wurde wütend.
    Bist du hier, Eva?
    Ja, ich bin gerade in dieser Zelle aufgewacht. Wie ich hierher gekommen bin, weiß ich nicht. Ich kann mich an nichts erinnern.
    Da kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen. Weißt du, was sie mit uns vorhaben?
    Nein.
    Es spielt auch keine Rolle. Ich werde auf jeden Fall sterben. Ich weiß nur noch nicht, wie es sein wird.
    Faustus ...Es gibt noch Hoffnung.
    Er lachte bitter. Kennst du die Geschichte von der Büchse der Pandora?
    Natürlich. Die Büchse war vermutlich ein Glas. Die Ursprünge des Mythos sind nicht bekannt und auch Pandora ...
    Wieder hörte ich ihn in meinem Kopf lachen. Der Ursprung der Geschichte ist vollkommen irrelevant, wie auch all ihre verschiedenen Versionen. Die Gelehrten streiten immer über die lächerlichsten Dinge. Also, um auf den Punkt zu kommen: Als Pandora die Büchse öffnete, ließ sie die Plagen in die Welt.
    Aber später ließ sie auch die Hoffnung heraus, entgegnete ich ihm. Die Hoffnung, die uns unsere Enttäuschungen und Sorgen erträglicher werden lässt.
    Auch die Hoffnung ist eine Plage, denn sie verleitet uns zu falschem Glauben. Sie bringt uns dazu, die Realität zu verkennen und die Tatsachen zu verleugnen. Ist es nicht besser, der Wahrheit ins Auge zu schauen? Würdig zu leben und sich der Wahrheit ohne Angst zu stellen, wie schwer es auch ist? Ist das nicht besser, als zu hoffen?
    Ich wollte Faustus nicht recht geben, obwohl das der Philosophie meiner Mutter erstaunlich nahe kam. Ich war der Überzeugung, meine Mutter hatte lieber aus dem Leben gehen wollen, als sich gegen eine Krankheit zu wehren, die ohnehin schon gewonnen hatte. Unzählige  Bücher zum Thema spirituelle Philosophie und Leben  nach dem Tod hatte ich gelesen. Einer der Autoren sprach  von den sogenannten „Ausfahrten“, die jeder von uns  für sich bereithielt. Wir konnten entscheiden, wann wir  sterben wollten, ob wir noch bleiben oder gehen woll ten. Ich fragte mich, was dieser Autor wohl über Vampire  wusste.

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