Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner
denn vor dieser hartherzigen Frau wollte ich mir keine Blöße geben. Von ihren Gehilfen mit Kontaminus infiziert worden zu sein, war schlimm genug. Aber meine Tochter, meine Freunde und Lorcan verloren zu haben, von meiner Freiheit einmal ganz abgesehen, war unerträglich.
Nefertiti schlenderte mit einem selbstgefälligen Grinsen auf mich zu, legte ihre Hand auf meine Stirn und sah mir tief in die Augen. „Du wirst mit mir kommen.“
Ihre kühlen, überheblichen Worte drangen in meinen Verstand ein. Jedes Wort von ihr war wie eine Seifenblase. Ich ließ sie zerplatzen, schob ihre Hand von meiner Stirn und sagte: „Nein.“
Sie sah mich mit erstaunter Miene an. „Das ist doch nicht möglich.“ Ihre Augen verengten sich zu einem Schlitz. Dann berührte sie die goldene Rose an meinem Pyjama. „Ah, Lorcans Zeichen. Er beschützt dich, aber er macht keinen Anspruch auf dich geltend.“ Sie riss mir die Brosche ab und warf sie aufs Bett. Schlagartig wurde mir kalt. Ich zitterte innerlich und äußerlich.
Wieder legte Nefertiti mir ihre Hand auf die Stirn. Ich wehrte mich nicht, denn ich wollte wissen, was es mit ihrer sogenannten Macht auf sich hatte. Ich bereitete mich auf ihre Beeinflussung vor, leerte meinen Kopf und baute eine Psychobarriere auf.
„Du kommst mit mir“, befahl sie noch einmal.
Ich blickte in ihre dunklen Augen, setzte meinen heftigsten Zombie-Blick auf und sagte: „Nein.“
Nefertiti zuckte zurück, als hätte ich sie geohrfeigt, und musterte mich von oben bis unten. Doch als sie ihre Fassung wiedererlangt hatte, blickte sie mich mit berechnendem Gesichtsausdruck an: „Weißt du, warum Lorcan nicht hier ist? Warum keiner mehr bei dir ist?“
„Das wirst du mir sicher gleich sagen.“
Sie lächelte süßlich. „Sie versuchen, deine wertvolle kleine Tamara zu retten.“
Nefertiti war ein berechnendes Biest. Man konnte ihr nicht trauen, doch in diesem Moment, wusste ich, sagte sie die Wahrheit. „Also hast du sie entführt.“
Mit einem schweren Seufzer, als würde unsere Konversation sie zu Tode langweilen, sank Nefertiti aufs Bett und schlug ihre perfekten Beine übereinander. „Die Bestien haben rebelliert. Ich hatte sie einfach nicht mehr unter Kontrolle.“
„Und du willst, dass ich dir deine mutierten Bestien wieder in ihren Stall bringe?“ Zarking fardwarks! Ich sollte ihre Werwölfe einfangen - und das ohne Cowboyhut!
„Sieh es als einen Tauschhandel an, Eva. Du bekommst von mir, was du willst, und ich bekomme von dir, was ich will.“ Sie hob ihre schlanke Hand und betrachtete ihre Fingernägel. Dann sah sie mich an. „Ich habe die Welt auch einmal so gesehen wie du. Richtig und Falsch, Gut und Böse. Kleopatra war meine Königin. Als die Römer Ägypten eroberten, starb sie. Die Eindringlinge behandelten uns wie ihr Eigentum und glaubten, sie könnten tun und lassen, was ihnen gefällt.“ Ihr Seufzen klang ein wenig zu dramatisch. „Ich wurde von einem römischen Soldaten vergewaltigt und ermordet. Als ich erwachte, war ich ein Wandelblut und allein.“
Beinahe hätte ich Mitleid mit Nefertiti gehabt. Aber das verdiente sie nicht. Sie hatte schließlich auch kein Mitleid mit anderen. Ihre Menschlichkeit war durch ihr Leben als Vampir auf der Strecke geblieben. Anders als Lorcan stellte sie ihre Taten nicht infrage. Moral kannte sie nicht. Es war ihr gleichgültig, ob sie andere verletzte. Hauptsache, sie erreichte ihr Ziel.
Ich schickte meine Gedanken an Lorcan. Habt ihr Tamara gefunden?
Keine Antwort. Verdammt! Ich lehnte meine Stirn gegen die Wand und wusste nicht, was ich jetzt machen sollte. Alle anderen, mit denen ich mich telepathisch in Verbindung setzen konnte, waren keine echten Personen. Verzweiflung stieg in mir auf. Damian , hörst du mich ?
Nichts. Nicht einmal das Fünkchen eines Gedankens von Damian.
Meine Sorge um Tamaras Wohlbefinden wuchs ins Unermessliche. Wie konnte ich Tamara nur anderen anvertrauen und zulassen, dass diese Bestien sie entführten.
Ich musste Nefertiti dazu benutzen, um hier rauszukommen. Natürlich gab es ein Problem dabei: Ich hatte Kontaminus. Im Moment fühlte ich mich zwar gut, aber das war keine Garantie dafür, dass es auch so bliebe.
Unentschlossen wanderte ich hin und her. Ich war völlig frustriert. In meinem Leben gab es niemanden mehr, dem ich trauen konnte ... oder der mir helfen würde.
„Der Feind meines Feindes ist mein Freund“, sagte Nefertiti in
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