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Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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unkrautüberwucherte Höfe und den verwahrlosten einstigen Minigolfplatz von Broken Heart. Auf dem ganzen Weg begegnete uns keine Menschenseele. Hatten sich alle in den anderen Teil der Stadt zurückgezogen? Oder hatte sich eine Katastrophe ereignet? Und dann fragte ich mich plötzlich: Was, wenn das Gelände des Konsortiums auch verlassen war? Hatte man Faustus und mich einfach unserem Schicksal überlassen? Das konnte ich nicht glauben.
    Wir erreichten einen Kiesweg und folgten ihm zu einem allein stehenden, verfallenen Haus. Es hatte schon lange vor der Ankunft der Vampire in Broken Heart leer gestanden. Umgeben von hohen Bäumen und dornigen Hecken sah es aus wie eins dieser Häuser, die Kinder gern für Mutproben benutzen: Wer traut sich, da hineinzugehen?
    Der Anstrich blätterte ab und war völlig grau geworden. Die beiden vorderen Fenster waren zerbrochen, die Scherben funkelten im hellen Mondlicht. Die Veranda lag in Trümmern und die Eingangsstufen fehlten, aber das hielt Bert nicht davon ab, auf die baufällige Holzkonstruktion zu springen und herumzuschnüffeln.
    „Tamara ist da drin?“
    Nefertiti nickte. Ob sie die Wahrheit sagte? Vielleicht spielte sie mir die ganze Zeit nur etwas vor, um mich so hierherzulocken? Ich betrachtete das gruselige Haus. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Warum vertraute ich meinen Kräften und hatte nicht gleich daran gedacht, dass Nefertiti mir eine Falle stellen könnte? Ich war wirklich ein Doofus giganticus.
    Bert begann wütend zu bellen.
    „Bert! Sofort runter da!“
    Er gehorchte, landete mit einem Satz vor mir und fing wieder an zu bellen. Die Tür öffnete sich nach innen und die schattenhafte Gestalt eines Lykans war im Eingang zu erkennen.
    Ich bin Eva LeRoy. Wo ist meine Tochter?
    Die Kreatur knurrte bedrohlich. Seine Schnauze tauchte in der Türöffnung auf, gefolgt von seinem großen, behaarten Gesicht. Der Rest des Körpers war nicht zu sehen.
    Mein Herz drohte in meiner Brust zu zerspringen, solche Angst hatte ich. Ich kannte mich mit solchen Situationen nicht aus. Wenn dieses Ding angreifen würde, wären Bert und ich in null Komma nichts Lykanfutter.
    „Also wirklich. Es besteht kein Grund dazu, unhöflich zu werden.“ Ein großer, dünner Mann tauchte in der Türöffnung auf. Er hatte so lange Beine, dass er die marode Veranda mit zwei Schritten überquerte. Seine Augen funkelten wie Bernstein. Sein langes braunes Haar trug er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Der Mann trug von Kopf bis Fuß Weiß - ein kurzärmeliges weißes Hemd, weiße Hose, glänzende weiße Schuhe. Er hatte ein hageres Gesicht und ein spitzes Kinn. Irgendwie sah er aus wie eine zu groß geratene Elfe. An seinen Ohren baumelten große goldene Ohrringe. Er verzog die Lippen zu einem Lächeln, das jedoch alles andere als freundlich war, und sein Blick verharrte einen Moment zu lang auf der Dogge.
    Bert hörte schlagartig auf zu bellen und fing stattdessen an zu winseln. Dann duckte er sich und versteckte sich hinter mir. Seine Reaktion machte mich ganz nervös. Tiere reagieren intuitiv. Wahrscheinlich sollte auch ich Angst vor diesem unheimlichen Mann haben.
    „Wo ist meine Tochter?“, wollte ich wissen. Meine Erfahrung mit Faustus und Nefertiti hatten mir gezeigt, dass ich Macht hatte. Sehr viel Macht. Und ich wusste, das war erst der Anfang. Ich wollte all meine Kräfte einsetzen, um Tamara zu retten.
    „Sie lebt und es geht ihr gut“, erklärte der Mann mit russischem Akzent. Er sah Nefertiti an. „Nefertiti ist zwar nie um Ausflüchte verlegen, aber sie gibt sich noch mehr Mühe, wenn sie glaubt, sie könnte jemanden austricksen.“
    „Sie hat behauptet, die Lykane hätten Tamara entführt“, sagte ich. „Sie hätte mich vermutlich um jeden Preis hierhergebracht.“
    Immerhin war Nefertiti in ihrer Bosheit konsequent. Am liebsten hätte ich sie den fiesen Lykan in der Eingangstür streicheln lassen. Ich suchte das Haus von außen ab. Die vorderen Fenster waren dunkel. Außer dem Lykan gab es kein Zeichen von Leben.
    „Ich möchte Tamara sehen.“
    „Wenn die Zeit reif ist.“ Der Mann fixierte mich. „Ich habe nicht mit deinen Fähigkeiten gerechnet. Du hast sehr viel Macht.“
    Ich rechnete damit, dass er den Satz mit „junger Jedi“ beendete, weil er mich so dermaßen an Obi-Wan Kenobi aus „Star Wars“ erinnerte. Stattdessen hörte ich mich sagen: „Schön für mich.“
    In seinen Augen blitzte

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