Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir
kommunizieren. Die meisten Leute fanden es ziemlich spannend, wenn ich ihnen davon erzählte. Weniger spannend fanden sie es, dass ich mich auch mit ihnen unterhielt.
„Erinnerst du dich nicht, Terran? Patricia kann mit den Toten sprechen“, sagte Gabriel stolz. Hm. Woher wusste er das?
„Sind hier etwa Geister?“, fragte Terran skeptisch.
„Ich spreche mit meiner Großmutter.“ Ich blickte mich um. Terran wirkte angespannt, was wiederum bei mir für Nervosität sorgte. „Sie mag dein Schwert.“
„Na toll.“
Kaum hatte sie das gesagt, stoppte Gabriel plötzlich und zog mich hinter sich.
Im selben Moment hörte ich auch schon das Sirren des nächsten Feuerballs. Ein Blick nach oben ließ mich erschauern.
Der Feuerball explodierte unmittelbar vor uns. Die Bäume standen sofort in Flammen.
„Da rum!“, rief Terran. Sie machte kehrt und rannte nach links, wohin auch immer. Wäre ich noch ein Mensch, hätte ich jetzt sicher komplett hyperventiliert. Meine Angst war so groß wie noch nie in meinem Leben. Ich verstand auch gar nicht, was hier vor sich ging und warum.
Viel Zeit zum Nachdenken blieb mir nicht. Terran verschwand im Gebüsch, während Gabriel mich fest an der Hand hielt, damit ich ihnen folgen konnte. Ich roch die verbrannten Bäume und hörte, wie Äste herunterstürzten. Wer oder was bewarf uns mit diesen Feuerbällen?
„Wohin laufen wir?“, schrie ich. Als ob das irgendeine Rolle spielte! Überall war es sicherer als hier.
Terran blieb so unvermittelt stehen, dass ich gegen sie prallte. Sie wankte nicht einmal einen Millimeter, sondern bückte sich, murmelte ein paar wohlklingende Worte und zog an irgendwas.
Eine von Erde bedeckte Falltür öffnete sich. „Geh hinein, meine Königin.“
Ich wollte nicht mit ihr diskutieren, deshalb glitt ich in das dunkle Loch und einen glitschigen Tunnel hinunter, bis ich auf einem Steinfußboden landete. Vorwärts stolpernd versuchte ich mich zu orientieren und sah mich um.
Ich befand mich in einer schwach beleuchteten Höhle. Keine Ahnung, woher das Licht kam, zum Glück war es nicht vollkommen dunkel.
Hinter mir tauchte Gabriel auf, der wesentlich eleganter als ich auf seinen Füßen landete, und schließlich tauchte auch Terran auf. Wieder murmelte sie einen Zauberspruch, und die Falltür war nicht mehr zu sehen. An ihrer Stelle war nur noch der unebene Fels der Höhlenwände.
Seit ich ein Vampir geworden war, hatte ich viele merkwürdige Dinge erlebt, aber Terrans magisches Talent beeindruckte mich wirklich.
„Weiter, weiter.“ Terran bog nach links ab und ging einen schmalen Korridor hinunter. Wir folgten ihr. Unsere kleine Prozession fand in einer großen Höhle ein Ende, die von vielen hundert kleinen Kugeln beleuchtet wurde. Sie schwebten an der Decke. Aha. Ich hatte geglaubt, nur die Familie Ruadan könnte Feenlichter erschaffen.
Hier drin sah es gar nicht mehr aus wie in einer Höhle. Der Fußboden war eben, auch wenn die Wände rau und unverputzt offenlagen. Mitten im Raum befand sich ein großer Marmorbrunnen, in dessen Zentrum die Statue einer Frau in wehendem Gewand prangte. Sie hatte eine Hochsteckfrisur und sah nachdenklich aus. Irgendwie kam sie mir bekannt vor, aber mir fiel nicht ein, wo ich sie schon einmal gesehen hatte.
Neben der Frau stand ein großer Wolf. Eine Hand der Frau lag auf seinem Kopf, die andere hielt eine Kristallkugel, aus der Wasser in das Brunnenbecken plätscherte.
Um den Brunnen herum standen mehrere Loungesofas und Liegen in kräftigen Farben. Ein Mädchen mit neonpinkfarbenen Haaren und schneeweißer Haut lag auf einer knallgelben Couch. Ihr Pyjama hatte dieselbe Farbe wie ihre Haare. Um sie herum und auf dem Sofa lagen Stapel von dicken, staubigen Büchern. Das Mädchen blickte nicht auf von dem Buch, das geöffnet in ihrem Schoß lag.
Ein Teil des Raums schien mit Betten ausgestattet zu sein und auf der anderen Seite standen alle möglichen Computer und andere technische Geräte. Ganz rechts in der Ecke sah ich einen großen Schreibtisch, der mit Aktenordnern, Papieren, Büchern und Essensresten übersät war. Irgendwo im Hintergrund waren auch Leute. Sie schienen einfach im Schatten zu stehen, zu warten und zu schauen.
Jetzt sah das Mädchen mit der Neonfrisur mich an. Ihr Blick war alles andere als begeistert. „Das ist eure Königin?“, fragte sie mit starkem britischen Akzent. Und an mich gewandt: „Ist das deine
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