Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir
das Gefühl, sofort über dich herfallen zu müssen, kaum dass du neben mir stehst?“, fragte ich ihn.
„Das geht vielen Frauen so.“
Ich boxte ihm leicht gegen die Schulter, dann lehnte ich mich gegen einen Baumstamm und schloss die Augen. Jetzt musste das Blut seine Wirkung entfalten. Ich spürte, wie Gabriel mir die Wange streichelte. Als der Schmerz verschwunden war, öffnete ich die Augen. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Sein Blick war besorgt.
„Was ist denn überhaupt los?“, wollte ich wissen.
„Jemand möchte dich umbringen.“
„Ich bin schon tot“, bemerkte ich sarakstisch. „Wilson.“
Zum ersten Mal war ich dankbar, dass er abgehauen war. Wäre er zu Hause gewesen, als der Feuerball einschlug ... Ich wollte es mir lieber gar nicht erst ausmalen. Ich versuchte aufzustehen, aber Gabriel drückte mich zurück.
„Ich habe deinen Sohn gefunden. Er ist in Sicherheit.“
Verblüfft starrte ich ihn an.
„Wir hören die Funkkanäle der Wachleute ab. Terran hat die Suchmeldung gehört.“ In seinen Augen blitzte Bedauern auf. „Ich wollte Wilson finden, bevor du erfährst, was passiert ist.“
Mir wurde ganz warm ums Herz. Gabriel hatte sich extra auf die Suche nach meinem Sohn gemacht. Er wollte nicht, dass ich mir Sorgen machte. Was sollte ich denn davon halten? Dieses Gefühl kannte ich gar nicht. Immer war ich diejenige gewesen, die sich um alle anderen kümmerte und die alles erledigte.
Es war Gabriels Verdienst, dass Wilson wohlauf war.
„Warum sollte mich jemand los werden wollen? Ich bin doch bloß eine Kosmetikerin und Friseurin, sonst nichts! Ich bin ein Niemand.“
„Das ist nicht wahr.“
Mein Blick fiel auf sein cremefarbenes Hemd, unter dem sich seine muskulöse Brust abzeichnete. „Ich würde dich gerne küssen.“
„Ich weiß.“ Er sah so unglaublich gut aus, wenn er lächelte. Ich konnte es gar nicht fassen, dass ich mit diesem Mann hier saß - er kam mir vor wie aus einer anderen Welt. Am liebsten hätte ich ihm die Haare zerwuschelt und meine Lippen noch einmal auf seinen pulsierenden Hals gedrückt.
„Alle Wandelblute aus Broken Heart sind Ziel dieser Angriffe“, erklärte Gabriel. „Bisher wurden drei Personen angegriffen, zum Glück haben alle überlebt. Bis auf dich sind auch alle aufs Konsortiums-Gelände gezogen.“
„Diese Information kam wohl auch über Funk?“
Gabriel nickte.
„Aber wer könnte Interesse an unserem Tod haben?“
„Es ist die Prophezeiung der Vedere“, antwortete er leise. „Einer von euch wird die Vampire und die Lykanthropen vereinen.“
„Und Terran scheint zu denken, das wäre ich.“
„Du bist es, Patricia.“
„Gabriel!“ Terran klang verärgert, als sie zu uns trat. „Wir müssen gehen! Meine Königin“, fügte sie hinzu und fiel vor mir auf die Knie. „Es tut mir leid, dass ich versagt habe.“
„Diesmal will ich es noch durchgehen lassen“, erwiderte ich ihr belustigt. Das arme Kind war ja völlig neben der Spur. Wieso hielt sie mich bloß für eine Königin? Und offensichtlich nicht nur sie ...
Ihre Lippen bebten, aber sie wagte nicht zu lächeln. Stattdessen stand sie auf und sah Gabriel wütend an. Ihn behandelte sie ganz ohne den Respekt, den sie aus nicht nachvollziehbaren Gründen mir entgegenbrachte. Jetzt richtete sie auch noch ihr Schwert auf ihn. „Können wir jetzt vielleicht endlich gehen? Oder sollen wir auf den nächsten Feuerball warten?“
„Terran glaubt, sie könnte mir etwas befehlen“, erklärte Gabriel, als er mir beim Aufstehen half.
„Beeilung!“ Terran bedeutete uns voranzugehen und folgte mit gezogenem Schwert. Sich mit ihr anzulegen, war womöglich ziemlich gefährlich.
Keine Ahnung, wohin wir gingen. Doch wir waren nicht die Einzigen: Nonna und Dottie schwebten neben uns. Dottie rauchte natürlich, die doofe Kuh. Sie musterte Terran und sagte dann: „Mit der Narbe ist natürlich nichts zu machen. Aber sie hat tolles Haar.“
„Ich wollte auch immer ein Schwert“, ließ sich Nonna vernehmen und bohrte ihren Finger durch Terrans Klinge. „Wie viel wiegt so ein Ding wohl?“
„Du warst ja nicht mal stark genug, um den Hebel eines Einarmigen Banditen zu bewegen“, ärgerte ich sie. „Wie solltest du da ein Schwert schwingen können?“
„Ich kann das ganz gut, davon darfst du ausgehen.“ Terran klang leicht angesäuert.
Ach ja, sie wusste ja gar nichts von meiner Gabe, mit Geistern zu
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