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Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir

Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir

Titel: Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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lag.
    Und Sean litt die ganze Zeit. Immer war er traurig und voller Schuldgefühle und liebesbedürftig. Ich liebe dich. Gib mir noch eine Chance.
    Dann kam der Tag, an dem ich ihm keine Chance mehr geben konnte - nie mehr. Hoffentlich würde ich nicht gegenüber meinem Sohn eines Tages dieselbe Entscheidung treffen müssen. Denn Wilson  schlug schon den gleichen Pfad ein wie sein Vater.
    Lustlos nahm ich die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Keine der Sendungen interessierte mich, ich zappte wahllos durch die Programme.
    „Ich mag diesen Alton Brown“, hörte ich Nonnas Stimme sagen.
    Ich schrie erschrocken auf und ließ die Fernbedienung fallen. Wie aus dem Nichts saß plötzlich meine Großmutter neben mir und wollte Food Network sehen. Ich hätte sie am liebsten erwürgt!
    „Dauernd schleichen sich Leute an dich heran, ohne dass du es bemerkst“, bemerkte Dottie, die auf einem Stuhl rechts von mir Platz genommen hatte. „Das ist doch eine Schande für einen Vampir.“ Darüber musste sie selbst lachen.
    „Wilson ist verschwunden“, erklärte ich den beiden.
    Doch die Neuigkeit fand kein großes Interesse. Nonna war völlig fasziniert von Mr. Brown, der gerade erklärte, wie man Eiscreme selbst zubereitete. „Und wo wart ihr beide die ganze Zeit?“
    „Ganz in der Nähe“, antwortete Nonna. „Mach dir keine Gedanken um deinen Sohn, Patsy. Es geht ihm gut.“
    Ich hätte ihr gerne geglaubt. Aber für Geister existierte der Unterschied zwischen tot und lebendig nicht unbedingt. „Ihr könntet euch mal nützlich machen und herausfinden, wo er ist.“
    „Lass gut sein, mein Kind“, tadelte mich meine Großmutter, während sie unverwandt in die Glotze starrte. „Und jetzt sei mal still.“
    „Das ertrage ich nicht. Ich gehe jetzt rüber und mache den Laden auf und ... und ... mache sauber.“ 
    „Das ist doch vollkommen sinnlos“, stellte Nonna fest.
    Natürlich. Sie hatte mir schon vor ihrem Tod immer wieder klargemacht, wie wenig sie von meiner Arbeit und meinen unternehmerischen Fähigkeiten hielt.
    „Und wieso?“ Ich schnappte mir die Fernbedienung und hätte ihr damit am liebsten eine übergezogen. „Weil ich nicht besonders viele Kunden habe? Weil ich vielleicht nicht gut bin in meinem Job? Weil ich nicht die Köpfe von anderen Leuten anfassen sollte, jetzt wo ich untot bin?“
    „Nein“, sagte meine Großmutter knapp, unbeeindruckt von meinem Sarkasmus. „Es hat keinen Sinn, in den Laden zu gehen, weil es dort brennt.“

 
    Hua Mu Lan bedeutet in der Übersetzung sinngemäß „Magnolienblüte“.
    Doch Magnolia Blossom war keine feine Blume, sie war eine fähige Kriegerin mit der übernatürlichen Fähigkeit, mit Feuerblitzen zu schießen. Und sie wollte kämpfen. Ganz früher fand ich ihr Temperament so verführerisch, dass ich den hundertjährigen Bund mit ihr einging - zweimal sogar. Doch mit der Zeit war ich ihre permanente Kriegs- und Streitlust leid.
    Dennoch lebte Lia ihr Leben mit einem Eifer, den ich bewunderte.
    Nachdem ich Koschei verlassen hatte, reiste ich eine Weile umher. Eines Nachts kam ich dann zu einem Schlachtfeld in einem Land, das später als China bekannt werden sollte. Soldaten lagen auf der blutgetränkten Erde wie die Spreu des Weizens, den man tags zuvor geschnitten und gedroschen hatte. Als ich mir langsam meinen Weg durch das Gemetzel bahnte, hörte ich das leise Stöhnen eines Sterbenden.
    Zu meiner Überraschung war es eine Frau. Sie hatte ihren Helm abgenommen und robbte auf zwei große Steine zu. An der Schwere ihrer Wunden sah ich, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte.
    Sie sah mich an. Ihr Gesicht war voller Schmutz, aber in ihren mandelförmigen Augen schimmerte Entschlossenheit. Sie bebte noch immer voller Energie, presste die Hände aufeinander und machte einen Feuerball.
    Da wusste ich, dass sie ein vortrefflicher Vampir sein würde.
    Ich bot ihr an, sie zu verwandeln, und warnte sie auch vor den Risiken. Aber sie war eine unkonventionelle Frau. Sie hatte sich als Mann verkleidet, um an der Schlacht teilzunehmen zu können - anstelle ihres alten und kranken Vaters.
    Während die Jahrhunderte vergingen, fragte ich mich immer wieder, ob Lia diese Geschichte nicht einfach erfunden hatte, damit niemand sie nach ihren wahren Gründen fragte. Denn sie offenbarte selten die Freundlichkeit und Aufopferungsfähigkeit der Heldin aus der „Ballade von Mulan“.
    Ihre Verwandlung gelang

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