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Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir

Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir

Titel: Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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du mir begegnet bist.“
    Wilson ließ sich auf eine Couch fallen. Übellau nig schaute er den Brunnen an und tat so, als ginge  ihn das alles nichts an. Doch er hörte sehr genau zu  und saugte jedes Wort in sich auf. Ich vermute, er  hätte jede Menge zum Thema Gabriel und mir sagen  können.
    Zerina fischte ein Buch aus ihrem Stapel, auf dessen Einband ein großer schwarzer Wolf abgebildet war, der den Mond anheulte. Das Buch hieß „Werwölfe gibt’s wirklich“ und war von einer Theodora Maribelle Monroe.
    Erwartungsvoll sah ich Zerina an.
    „Seite dreiundzwanzig“, sagte sie nur. „Ist ein Lesezeichen drin.“
    Ich nahm das Buch und schlug die Seite auf. Dann begann ich zu lesen.
    Die Legende der Loup de Sang
    1807 wanderte eine kleine Gruppe von loup-ga rou von Frankreich nach Vincennes aus, der da maligen Hauptstadt des Indiana-Territoriums,  wie es zu jener Zeit noch hieß. Neun Jahre spä ter wurde Indiana als neunzehnter US-Staat in  die Union auf genommen.
    Unter den Neuankömmlingen war auch die im achten Monat schwangere Witwe Chantelle Marchand. Mittellos und auf der Flucht vor denen, die ihren Mann ermordet hatten,  hatte Chantelle die lange, beschwerliche Reise  in die Vereinigten Staaten auf sich genommen,  um sich dort bei ihrem Vater Jacques Marchand  niederzulassen.
    Marchand lebte schon seit einigen Jahren in  den Staaten und gehörte zu den ersten franzö sischen Handelstreibenden, die in     jenem Gebiet  siedelten. Er war der Alphawolf des örtlichen Rudels und lebte mit seinen Leuten in einer kleinen Gemeinschaft         außerhalb von Vincennes.
    Kurz nachdem seine Tochter eingetroffen  war, kam es zu einem Territorialkrieg zwischen  den loup-garou oder Wölfen und          den deamhan  fola oder Vampiren. (Mehr zu diesen Kreaturen  in meinem Buch „Vampire gibt’s wirklich“)
     Eines Abends überfielen die Vampire die  Werwölfe. Auf den verheerenden Überfall  folgte eine heftige und blutige Schlacht.
     Unter den Opfern war auch Chantelle.
         Während sie mit dem Tod rang, entband ihr  Vater sie von einem Sohn, dem sie den Namen  Gabriel gaben. Chantelle konnte ihren Sohn  wenigstens noch kurz sehen, bevor sie das Dies seits verließ. Allerdings war auch das Neugebo rene von dem Vampirangriff auf seine Mutter   nicht verschont geblieben.
         Die Übersetzung des Tagebucheintrags von  Jacques Marchand:
         Ich schreibe diese Worte schweren Herzens.   Meine geliebte Tochter Chantelle ist tot. Doch  das Kind, das ich aus ihrem Leib holte, lebt.
         Er ist eine abscheuliche Abart, und doch   bringe ich es nicht über mich, die Welt von die ser Kreatur zu befreien. Es ist alles die Schuld  der Vampire. Sie raubten das Leben meiner  Tochter und verfluchten meinen Enkelsohn.
         Gabriel will keine Milch trinken. Per Zu fall entdeckte ich, wovon er sich ernährt: Blut.   Tagsüber schläft der Junge nur und nachts  ist er wach. Sonnenstrahlen verursachen ihm  Schmerzen, und dennoch hat er ein Herz, das  schlägt. Und er atmet.
         Der Vampir, der Chantelle umbrachte, ver suchte, sie zu verwandeln. Mir sind die Regeln   der Sieben Ahnen bekannt: Kein Vampir darf  sich von Lykanthropen ernähren, sich mit ih nen vereinigen oder sie verwandeln.
         Doch als ich meine Tochter fand, floss bereits   das Gift des deamhan fola in ihren Adern. Ih ren Mörder so schnell zu töten, war ein Fehler.  Ich hätte ihn für seine Sünden länger leiden las sen sollen.
         Im Rudel wird schon jetzt über meinen En kel getuschelt und Gerüchte werden verbreitet   über den loup de sang. Bald wird der Rat ein berufen und ein Beschluss gefasst werden. In  meiner Eigenschaft als Alphawolf muss ich tun,  was das Beste für mein Rudel ist.

    Danach erwähnte Marchand seinen Enkel, den  er als loup de sang oder Blutwolf bezeichnete,  nie wieder mit einem Wort. Bis heute kursie ren Gerüchte üher diesen Gahriel. Davon aus gehend, dass ein Werwolf his zu achthundert  Jahre alt werden kann (wie alt ein loup de  sang wird, ist nicht bekannt!), müsste sich Mar chands Enkel Gahriel heute in der Blüte seines  Lebens befinden.
         Falls sein Großvater ihn nicht doch noch   umgebracht hat.

    Ich sah Gabriel an. „Ist das wahr?“
    „Ja. Ich habe es dir schon einmal gesagt: Ich wurde in beide Welten hineingeboren. Und bin dennoch in keiner zu Hause.“
    Ich klappte das Buch

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