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Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Titel: Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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denken.
    Ich hob den letzten Betonklotz von Stans Körper und warf ihn gegen die Wand. Bei dem Geräusch zog sich mir alles zusammen.
    Die grünliche Aura um Stan herum wurde immer blasser; sie durfte keinesfalls ganz verschwinden. „Komm schon, Stan! Komm zu dir.“
    Das Licht flackerte wieder; ich schätzte, es würde bald ganz ausgehen. Was auch nichts mehr machte. Der gelbe Lichtstrahl enthüllte die weit aufgerissenen, blicklosen Augen meines alten Freundes. Irgendwie war die Brille auf seiner Nase geblieben, aber die Gläser hatten Risse.
    „Nein“, sagte ich und drohte ihm mit der Faust. „Du bist nicht tot. Hörst du mich? Du. Bist. Nicht. Tot.“
    Ich bemerkte jetzt erst, dass ich immer noch nackt war, zudem verschwitzt und voller Staub, und außerdem nicht ganz bei Verstand. Ich zog das Laken aus dem Schutt und machte eine ganz brauchbare Toga daraus. Dann trat ich hinter Stanley, packte ihn unter den Achseln und zog ihn so vorsichtig wie möglich aus dem Schutt heraus. Er war ganz schön schwer, es war, als würde ich einen Hundert-Kilo-Sack Reis schleppen.
    Im schwachen Lichtstrahl war hinter mir eine Tür zu erkennen. Ich legte meine Last ab, um die Klinke zu drücken.
    Verschlossen.
    Ich riss immer wieder daran, aber die gottverdammte Tür wollte einfach nicht aufgehen. Ich hämmerte gegen das Metall und schrie, bis meine Stimme heiser und meine Hände taub wurden.
    Erschöpft zog ich Stan in eine Ecke und hockte mich neben ihn. In diesem Augenblick erlosch das Licht. Nun herrschte totale Finsternis im ganzen Raum. Ich strich Stan über die Stirn und versicherte ihm, alles werde wieder gut werden. Das war natürlich gelogen. Aber Stan schien das nichts auszumachen.
    Manchmal wurde ich für kurze Zeit ohnmächtig. Dann hörte ich aus der Ferne eine vertraute Stimme.
    „Libby!“
    „Hier“, krächzte ich aus wunder Kehle. „Hier!“
    „Keine Sorge“, sagte Ralph hinter der verschlossenen Tür. „Wir holen dich da raus.“
    „Beeilt euch“, erwiderte ich. „Stan ist schwer verletzt.“
    „Aus dem Weg!“, schrie eine wilde weibliche Stimme.
    Die Tür flog aus den Angeln und quer durch den Raum. Hin und her huschende Lichtstrahlen richteten sich auf mich, und ich blinzelte. Mehrere Leute mit Taschenlampen waren in den Raum gekommen. Darunter eine kleine Rothaarige mit viel Holz vor der Hütte, die mit Feuer in den Augen auf uns zukam.
    „Er ist nicht tot“, teilte sie mir sachlich mit. Sie kniete neben Stanley und strich ihm über die Glatze. „Er wird wieder gesund werden.“
    „Linda“, sagte eine andere, sanftere Stimme mit irischem Akzent. Ich konnte den Umriss einer großen Frau ausmachen. Ihre Haut schimmerte seltsam. „Wir müssen uns um Libby kümmern. Stanley ist ...“
    „ Okay. Stanley ist okay. “ Linda zog Stan in ihre Arme und hob ihn hoch, als sei er leicht wie Luft. „Brigid, sobald du das Mädchen versorgt hast, kommst du bitte und machst meinen Mann wieder gesund.“
    Damit stürmte sie aus dem Raum.
    Ralph setzte sich neben mich. Erleichterung stand in seinen blauen Augen. Mit den Fingern strich er mir das Haar aus der Stirn.
    Ich war auch ganz erleichtert, überhaupt noch am Leben zu sein. „Was ist denn eigentlich los? Stan ... oh Gott!“
    Ralphs Reaktion hatte ich nicht erwartet. Er küsste mich. Da sag noch mal einer was über schlechtes Timing. Seine Lippen waren warm und weich und schmeckten nach Zimt. Hitze breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Als ob wir erneut das Feuer miteinander teilten, und ich genoss das Gefühl.
    Ich packte sein Hemd und ließ den Tränen freien Lauf. Sanft wischte er mir den Staub von den Wangen. Ich sah aus, als käme ich direkt aus der Hölle, und wahrscheinlich schmeckte ich nach Asphalt, aber trotzdem gab er mir noch einen Kuss.
    Die seltsam funkelnde Frau kniete neben mir. Ihr durchscheinendes Kleid war grün und ließ ihre schlanke Gestalt ahnen. „Mein Name ist Brigid. Ich bin eine Heilerin, ich kann dir helfen.“
    Ich musterte sie, gleichzeitig erschöpft und furchtsam. Die glitzernden Symbole aus Gold auf ihrer Haut schienen herumzuwirbeln und ihr Muster ständig zu verändern. „Das sind ja wirklich irre Tattoos.“
    „Meine Magie weiß, was du jetzt nötig hast.“ Okay. Das ergab überhaupt keinen Sinn, aber das wiederum war ja nichts Neues. Hier in Broken Heart ergab überhaupt nichts irgendeinen Sinn. Brigid legte mir ihre kühle, schmerzlindernde Hand auf

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