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Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Titel: Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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erkannte den berühmten Gitarrenriff, hörte aber keinen Gesang. Nur den schnellen Beat der Musik.
    Ich hörte auf den Drachen in mir, hob die Arme, und eine riesige Feuersäule schoss nach oben. Die beiden Drachen stoben auseinander, und das Feuer verlor sich im Nachthimmel und ließ nur schwarze Rauchfahnen zurück.
    Verfluchter Mist. Ich hatte sie verfehlt. Alle beide. So viel zur übernatürlichen Macht dieses verfluchten Drachenfeuers. Erneut hob ich die Arme, um das Feuer wieder in mir zu sammeln, aber es wollte sich nicht ... nun ja, sammeln. So sehr ich es stumm zu überreden versuchte, es half alles nichts. Wäre mir klar gewesen, dass ich mit diesem Zaubertrick nur eine einzige Chance haben würde, dann hätte ich besser gezielt. Ach, was rede ich denn da? Ich konnte ja nicht einmal eine ganze Scheune treffen, von der zähen Flanke eines Drachen gar nicht zu reden.
    Der rote Drache hörte plötzlich auf zu kreisen und zielte mit seinem Feuerstrahl auf eine Gruppe Frauen, die aussahen wie die „Desperate Housewives“, nur ohne Botox im Gesicht und ohne Prada-Klamotten.
    Mir wurde klar, das mussten die Hexen sein. Keine von ihnen zuckte zurück. Warum sollten sie auch? Ihre Zaubersprüche bezwangen das Feuer sofort.
    Währenddessen kreiste Synd gleichmütig über mir. Der brauchte sich ja keine Gedanken darüber zu machen, wann  er mich rösten wollte. Offensichtlich hatte er viel stärkere Kräfte als ich, und vermutlich konnte er auch viel besser zielen.
    Das Lied meines Feuers wurde immer schwächer.
    „Liberty!“, rief Dad.
    Ich hatte nicht mehr genug Kraft, um mich umzudrehen. Ich fühlte mich völlig ausgelaugt. Was war denn jetzt los? Ich sank auf die Knie und schaffte es nur mit letzter Anstrengung, nach oben zu blicken.
    Mein eigener orangeroter Energiestrahl raste auf Synds Drachengestalt zu. Sein Lied erhob sich zu einem so lauten Crescendo, dass es mir in den Ohren klingelte. Mir war kalt, und ich fühlte mich ganz benommen. Irgendwie war ich an den blauen Drachen gefesselt. Er saugte das Leben aus mir raus.
    „Dad“, sagte ich mit brechender Stimme. „Hast du ein Feuerzeug?“
    Ich hatte keine Ahnung, wieso der rote Drache sich überhaupt mit den Hexen abgab, wo ich doch das eigentliche Ziel war. Vielleicht wollte er sich einfach ein bisschen mit ihnen vergnügen, während Synd mich umbrachte. Ich jedenfalls hatte das Gefühl, gleich sterben zu müssen.
    Mom und Dad krochen auf mich zu. Mom nahm mich in die Arme. „Wie können wir dir nur helfen?“
    Meine Eltern muss man einfach gernhaben. Die akzeptieren einen, egal in welchem Zustand man gerade ist.
    Mir schnürte es die Kehle zu. Ich spürte, wie mein Blut dicker wurde. Meinem Körper wurde sämtliche Wärme entzogen. „Feuer. Brauche. Feuer.“
    Dad schnippte ein Feuerzeug an und näherte die Flamme meinen Fingerspitzen. Als er mir in die Augen sah, zitterte seine Hand. Er konnte doch sein kleines Mädchen nicht in Brand stecken. Er wirkte völlig verängstigt, und das wiederum machte mir Angst. Dad fürchtete sich sonst eigentlich nie.
    „Zünde mich. An.“
    „Bist du sicher, Schatz?“
    „Elmore, gib mir das Ding!“ Meine Mutter riss ihm das Feuerzeug aus der Hand und hielt es mir unter den Arm. Die winzige Flamme ließ ein Pianississimo hören, so leise, dass ich es kaum wahrnehmen konnte. Aber es war wenigstens da. Ich horchte genau hin und begrüßte ihr Lied.
    „Komm schon, Sybina“, flüsterte ich. „Du kannst doch nicht zulassen, dass dein Bruder gewinnt. Du kannst uns doch jetzt nicht sterben lassen.“
    Mein Arm ging in Flammen auf. Meine Mutter zog meinen Vater von mir weg. Das Lied des Feuers strömte durch mich hindurch, und die Flammen vereinigten sich wieder mit meiner Drachenseele. Die magische Kette, die mich an Synd fesselte, wurde wieder länger und dabei dünner und dünner. Auch diese unausstehliche Musik, die von ihm ausging - lieber Himmel, was war das denn für ein Scheiß? Mötley Crüe sterbend in einem Fahrstuhl? -, verwehte endlich.
    Synd brüllte auf und stürzte sich auf mich.

 
    Peng! Peng! Peng!
    Der blaue Drache kreischte und wurde im Rhythmus jedes einzelnen scharfen Knalls herumgeschleudert. Weitere Schüsse wurden von unsichtbaren Schützen abgefeuert, und jeder Schuss traf einen Flügel oder ein Bein. Mitleiderregend jammernd erhob sich Synd in den tintenschwarzen Himmel und verschwand.
    Auch der rote Drache schleuderte keine

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