Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir
so sicher.
„Wer bist du?“, fragte sie, obwohl ihr Tonfall darauf hindeutete, dass ihr nichts gleichgültiger sein konnte. Ihr Blick glitt zu Patsy, und ihr überhebliches Grinsen wurde breiter.
In mir knisterte die Energie. Ich war von einem Tornado aus Hitze umhüllt, aber diese herumwirbelnde Energie schien die Frau nicht im Geringsten zu beeindrucken. Sie streckte die Hände aus, hielt die Handflächen etwa dreißig Zentimeter auseinander. In dem Zwischenraum nahm ein Feuerball Gestalt an.
„Lia! Nicht!“
Dieser Schrei ertönte irgendwo über uns. Ein Mann fiel vom Himmel, geschickt und sicher landete er genau zwischen der Frau und der Blase aus Hitze und Energie, die Patsy und mich umgab. Ich erinnerte mich, ihn bei dem Zusammentreffen schon einmal gesehen zu haben. Er trug ein T-Shirt, Jeans und Converse-Turnschuhe; sein dunkles Haar wurde von dem Wirbelwind zerzaust, der von mir ausging.
„Hallo, Ruadan.“ Lia schleuderte den Feuerball gegen ihn.
Der Boden schwankte unter unseren Füßen und wurde aufgerissen. Aus dem Loch trat eine riesige Wasserwelle aus, die das Feuer löschte und Lia völlig durchnässte. Wütend stieß sie ein paar Wörter aus und zog sich zu ihrem Drachen zurück. Die Kreatur hob den Kopf und stieß Rauch aus den Nasenlöchern.
Ein sehr gut gekleideter Mann mit lockigem Haar und dunklen Augen, kleiner als Ruadan, kam auf uns zu. Seine Hände waren auf das Wasser gerichtet, und mir wurde klar, dass er es irgendwie manipulieren konnte. Auch ihn erkannte ich von der Zusammenkunft.
„Velthur, du Blödmann!“, kreischte Lia. „Hast du eine Ahnung, wie viel dieses Lederzeug kostet?“
Ich starrte sie an. Die Lrau war offenkundig psychotisch. Menschenleben bedeuteten ihr gar nichts, wenn sie nur die gegerbte und gefärbte Haut irgendeiner armen Kuh anhatte. Wahrscheinlich hatte sie das Tier auch noch eigenhändig getötet. Urg! Ich hoffte, das Leder würde beim
Trocknen so sehr einlaufen, dass es ihren Kreislauf strangulierte.
Drei schwarze Wölfe folgten dem Mann, den sie Velthur nannte. Das mussten die Drillinge sein. Links von mir hörte ich ein wütendes Knurren; ein sehr großer weißer Wolf lief über die Straße. Seine Aura war purpurrot; es war Gabriel, da war ich ganz sicher.
Lia wurde von den drei anderen Lykanthropen eingekreist.
„Libby!“, rief eine Stimme mit irischem Akzent hinter mir. Lorcan. Und er war ganz gesund! Ich war unendlich erleichtert. „Du musst damit aufhören“, schrie er, „damit wir an Patsy herankommen.“
„Ich ... ich kann nicht“, sagte ich. „Ich weiß nicht, wie ich das wieder abschalten kann.“
Die Energieblase wurde größer und größer. Ich selbst hatte keinerlei Kontrolle darüber, aber möglicherweise konnte Sybina etwas tun. Zumindest hoffte ich das. Während der ganzen Zeit konnte ich den Blick nicht von Lia lassen. Es schien ihr überhaupt nichts auszumachen, den Vampiren und Werwölfen in die Falle gegangen zu sein.
Der weiße Wolf hockte sich vor mich hin und stieß ein Heulen aus. Näher an uns heran kam er nicht. Ich merkte, dass Gabriel verrückt vor Sorge war.
„Sie ist bewusstlos, aber am Leben“, rief ich. „Wir schaffen das schon.“
Er bellte und scharrte am Rand des elektrischen Feldes mit den Pfoten.
Lia war tropfnass, hatte aber immer noch dieses Grinsen im Gesicht. Ihr Drache schoss einen Feuerstrahl auf Velthur; der machte etwas mit den Händen, und eine Flutwelle Wasser traf den Drachen am Kopf. Der Drache würgte und spuckte, dann lag er einfach auf der Straße, als sei er k. o. geschlagen.
Ruadan schlich sich an Lia heran, die noch weiter zu ihrem Drachen zurückwich. Velthur hielt die Hände weiter auf das sprudelnde Wasser gerichtet, offensichtlich, um es sofort einsetzen zu können, falls das notwendig werden sollte.
Wie aus dem Nichts zauberte Ruadan zwei kurze Schwerter in seine Hände. Sie waren aus Gold, mit Juwelen besetzt und sehr, sehr scharf. Gekonnt schwang er beide Schwerter und tänzelte auf Lia zu.
Daraufhin erschuf Lia für sich selbst ebenfalls zwei Schwerter, aber ihre bestanden aus Feuer. Die Flammen betonten den wilden Ausdruck in ihren dunklen Augen.
„Behandelt man so etwa seine Frau?“, fragte sie zuckersüß.
„Exfrau“, erwiderte Ruadan. „Lass das doch bleiben, Lia. Was willst du denn überhaupt erreichen?“
„Du hattest nie den geringsten Ehrgeiz, Ruadan. Du, ein Kind der Götter, gibst dich
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