Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir
nicht“, rief ich. „Es tut mir leid.“
Lia strahlte triumphierend. Sie ließ die Schwerter verschwinden und zog sich vor der herannahenden Blase zurück. Die beiden Wölfe links und rechts neben ihr kamen knurrend und mit gefletschten Zähnen auf sie zu.
Sie breitete die Arme aus. Zwei Feuerbälle schossen aus ihren Handflächen hervor und trafen die Wölfe.
Sie fielen zu Boden und jaulten vor Schmerz. Sie rollten hin und her, um das Feuer zu löschen, das ihren dichten schwarzen Pelz verbrannte.
Lia lachte, als habe sie gerade einen entzückenden Zaubertrick vorgeführt, wirbelte herum, rannte zu dem roten Drachen und kletterte an seiner Seite hoch.
„Bald werdet ihr wissen, was wirkliche Macht bedeutet“, schrie sie. „Keine Sorge, Ruadan. Du wirst in der neuen Ordnung schon deinen Platz finden. Als mein Sklave.“
Der rote Drache erhob sich in die Lüfte und stieg höher und höher. Aber Lia würde nicht davonkommen. Die Macht in mir fühlte sich an wie Blitz und Donner, unter meiner Haut gefangen. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf meine jahrelange Erfahrung mit Visualisierungen. Ich stellte mir vor, wie sich zwischen meinen Händen ein Lichtball formte. Ich sah das Licht, ich spürte seine Hitze. Sybina half mir. Zum ersten Mal, seit sie mir ihre Macht geschenkt hatte, fühlte ich mich wirklich wie ein Drache.
Als ich die Augen öffnete, war der Lichtball tatsächlich da, groß wie ein Basketball und hell wie die Sonne. Auch ich konnte das Feuer hervorrufen und unter Kontrolle halten. Da war sie, meine Zauberkraft, und ich würde damit mich selbst und unschuldige Leute beschützen.
Der Drache brüllte auf. Ich wusste, er würde sich jeden Augenblick auf uns stürzen, um uns alle zu verbrennen oder mit Zähnen und Klauen in Stücke zu reißen.
Ich ließ das Licht heller und größer werden.
„Was machst du da?“ Ruadan eilte auf mich zu, das pure Entsetzen im Gesicht. Die Schwerter fielen ihm aus der Hand und schlugen scheppernd auf den schlammigen Boden. Ruadan brach in die Knie und hielt die Hände schützend vors Gesicht. Seine Haut platzte ab, Rauchfähnchen stiegen auf.
Großer Gott.
„Sybina“, flüsterte ich, „du musst aufhören. Bitte. Wir müssen aufhören.“
Das Feuer sang. Es war glücklich. Es hatte ein Ziel. Ich konnte den Feuerball weder ablenken noch löschen.
„Dad!“, schrie Lorcan und rannte zu dem am Boden liegenden Mann. Aber das vor meinen Augen pulsierende Licht konnte auch er nicht aushalten. Mit den Armen versuchte er, sein Gesicht zu schützen. Aus seiner Hand schossen kleine Flammen hervor. „Das ist zu stark! Du wirst uns noch alle umbringen!“
Es gab nur eine Möglichkeit, diese von mir selbst geschaffene, gefährliche Waffe wieder loszuwerden.
Ich warf sie auf den roten Drachen.
Der Feuerball traf den Unterleib des Drachen und explodierte. Die Kreatur schrie auf, als sie von den Flammen verzehrt wurde. Mit ihrem Gejaule vermischten sich Lias Schreie.
Mit einem Aufschlag, der mich von den Füßen riss, stürzte der Drache auf Ralphs Haus. Fensterscheiben barsten und Holz ging in Flammen auf.
Der Drache schaffte es noch, aus der brennenden Ruine zu kriechen. Dann brach er zusammen.
Ich setzte mich auf und starrte dieses gigantische Vieh an, dessen geschwärzte Haut noch glühte. An manchen Stellen platzte sie ab. Es stöhnte, hatte offensichtlich schreckliche Schmerzen. Plötzlich bekam ich Gewissensbisse. Ich würde kein Lebewesen essen oder seine Haut tragen, und doch hatte ich gerade versucht, eins umzubringen.
Dann dachte ich an die beiden süßen kleinen Jungs, und es tat mir gar nicht mehr so leid. Für sie und ihren Daddy würde ich alles tun.
„Was hast du nur getan?“, sagte Ruadan, wie ein Echo meiner eigenen Gedanken. Ich sah ihn und Lorcan an. Ihre Wunden waren bereits verheilt, was mich überraschte. Ich hatte geglaubt, sie würden zumindest eine Bluttransfusion brauchen. Ruadan stand auf und half seinem Sohn auf die Füße.
„Ich habe sie aufgehalten.“ Auch ich kam auf die Füße und klopfte mir den Schnee vom Mantel. Nun, da alle Feuer verlöscht waren, bekam ich kalte Hände. Es war, als ob der Winter in meinen Kleidern steckte und mir unter die Haut kroch.
„Du hast eine Ahne getötet“, sagte Ruadan. Er klang schockiert - und gleichzeitig wütend.
„Das verstehe ich nicht“, sagte ich. „Was ist eine Ahne?“
Ich hätte die Bücher meiner Mutter alle
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