Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir
Neuigkeiten. Besser als der Verdacht, ich hätte einen Vampir in die Luft gejagt, den es schon seit vier Jahrtausenden gab.
Vor lauter Angst und Energieverlust zitterte ich am ganzen Körper. Mom hat mal gesagt, dass man für jede Entscheidung einen Preis bezahlen muss. Auf diese Weise bleibt das Universum im Gleichgewicht.
„Komm mit. Sehen wir uns den Schaden mal an.“ Ruadan forderte mich mit einer Handbewegung auf, ihm zu dem Drachen zu folgen.
Der Gestank von verbranntem Fleisch war entsetzlich. Mir kam die Galle hoch. Der von mir erschaffene sonnenhelle Lichtball hatte den Drachen regelrecht gebraten. Trotzdem lebte er immer noch. Sein Blick folgte uns, aber er war zu schwach, um uns anzugreifen.
„Lia?“, rief Ruadan. Es klang beinahe zärtlich.
Ich hielt mich außer Reichweite der Drachenklauen. Das Biest lag auf der Seite. Lia konnte ich nirgends entdecken. Falls sie die Explosion überlebt hatte, war sie vielleicht abgeworfen worden. Mir drehte sich der Magen um. Was, wenn ich sie wirklich umgebracht hatte?
Na ja, genau das hatte ich schließlich vorgehabt, oder nicht? Trotzdem hing mir die Schuld wie ein Bleiklumpen am Herz.
Ruadan erhob sich in die Luft und segelte über den Drachen. Auf seiner anderen Seite landete er wieder. Etwa eine Minute später hob er wieder ein paar Meter ab und sah mich ausdruckslos an. „Hier ist sie nicht.“
Genau genommen war ich nicht gerade erleichtert, dass Lia dem Feuerball entkommen war. Denn gefährlich war sie immer noch; besonders, wenn sie sich mit Synd zusammentat. Ich wollte nicht für ihren Tod verantwortlich sein, aber dass sie noch mehr Schaden anrichtete, das wollte ich nun auch nicht.
„Kann sie sich auch wegbeamen, wie bei Raumschiff Enterprise? “, fragte ich.
Ruadan nickte nachdenklich. „Ja. Diese Fähigkeit besitzen alle Ahnen. Durchaus möglich, dass sie sich in Sicherheit gebeamt und den Drachen seinem Schicksal überlassen hat.“
Gut zu wissen, dass Lia wirklich durch und durch böse war. Der Drache bewegte sich mitleiderregend, und irgendwie tat er mir leid.
„Nun ja“, sagte Lorcan, plötzlich direkt neben mir, „dann sollten wir uns wohl mal ein bisschen Drachenspucke besorgen.“
Ich schrie vor Schreck auf und hämmerte auf seine Schulter. „Verdammter Mist! Kannst du bitte endlich damit aufhören?“
„Entschuldigung“, sagte Lorcan, und seine Lippen verzogen sich beinahe zu einem Lächeln. „Dad und ich können ihm das Maul aufsperren. Du sammelst seinen Speichel ein. ”
Ich starrte ihn an. „Womit denn? Ich werde nämlich ganz bestimmt nicht meine Hand da hineinstecken und was davon ... rausfischen.“
„Ist in der Küche noch was übrig?“, fragte Ruadan.
Pflichtbewusst kletterte ich durch den Schutt des Hauses und bahnte mir einen Weg durch die zerstörte Küche. Fast alle Teller und Gläser waren zerbrochen. Schließlich fand ich einen Messbecher aus Plastik.
Lorcan betrachtete meinen Lund mit erhobenen Brauen. „Der ist eigentlich für trockene Sachen, wie Mehl.“
„Na toll, du Lernsehkoch.“ Am liebsten hätte ich ihm noch mal eine runtergehauen. „Hoffentlich reicht ein halber Becher Drachenspucke.“
Ruadan stellte sich auf die eine Seite des riesigen Drachenschädels, Lorcan auf die andere. Das Vieh protestierte nicht einmal, als die Vampire ihm das Maul aufstemmten.
Der Drache rülpste, und ich wurde regelrecht in den Gestank von Schwefel und Tod getaucht. Ich würgte. Grauenhaft.
Ich kniete mich hin und beugte mich vor. Das Maul war voller riesiger, scharfer Zähne. Ganz langsam langte ich mit dem Becher hinein. Die schleimige Zunge glitt über meinen Arm.
„Iih! Iih!“ Ich zuckte zurück. „Ist das eklig!“
„Hast du was gekriegt?“, fragte Lorcan.
„Nein“, sagte ich. Ich sollte mich nicht so anstellen. Schließlich lag es an mir, dass Patrick und seine Frau so krank waren. So viel zumindest schuldete ich ihnen. Noch einmal steckte ich dem Drachen meine Hand ins Maul und schob den Becher unter diese große, schlappe Zunge. Oh. Na bitte. Ich zog den Becher zurück. Drachenspucke sah gelb und giftig aus. Vorsichtig trat ich zurück, bis ich nicht mehr in Reichweite dieses Biests war.
„Können wir nicht irgendwas für das Vieh tun?“, fragte ich.
„Ihr könnt es von seinem sterblichen Leib erlösen“, sagte eine Stimme hinter uns.
Ich drehte mich und erblickte Ash, die in der Nähe stand und uns beobachtete.
„Ash“, sagte
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