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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands
Autoren: Kate Milford
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hier», fuhr er fort. «Aber dieser weichhirnige Idiot neben mir dachte, du würdest gerne mitspielen. Also: Hier sind wir.»
    «Ah! Wie diplomatisch gesprochen!» Christophel tippte sich mit den Fingern auf die Knie. «Was genau braucht ihr von mir?»
    «Wir brauchen überhaupt …»
    Christophel seufzte und wandte sich Bones zu. «Was braucht ihr, Bones?»
    Bones überging Walkers ärgerlichen Blick. «Es gibt mehrere Wege, um eine Stadt einzunehmen. Der beste ist, die Säulen auszuschalten, diejenigen, die aus einer Siedlung mehr machen als eine bloße Ansammlung von Häusern und Leuten am Straßenrand. Die Säulen einer Stadt sind die Menschen, die einem Ort Halt geben und ihn durch die Geschichte tragen.»
    Christophels Augen flackerten. «Wer soll das sein?»
    «Du lebst doch hier», sagte Walker. «Also musst du es uns sagen. Das ist der Grund, warum …»
    «In jeder Stadt gibt es fünf», unterbrach ihn Bones, «und sie wechseln mit jeder neuen Generation. Es gibt immer einen Hüter des Heiligtums, einen Hüter der Geschichten und einen Schmied. Die beiden anderen können irgendwer sein.»
    Christophel nickte langsam. «Ich verstehe. Und wenn ihr sagt, der beste Weg sei, sie auszuschalten, dann …»
    «Dann ist es so, wie Sie denken. Wir müssen sie entweder auf unsere Seite ziehen oder aus dem Weg schaffen. Dann verliert die Stadt ihren Mittelpunkt und wir können sie durch unsere eigenen Säulen ersetzen.»
    «Und ihr wisst nicht, nach wem ihr suchen sollt.»
    «Es gibt noch andere Möglichkeiten», fuhr Walker auf.
    «Aber dein Kollege meint, dies sei der beste Weg», gab Christophel zurück, «was der Grund ist, warum ihr zu mir gekommen seid. Also hör endlich auf, so zu tun, als ob dich jemand gegen deinen Willen hergeschleppt hätte. Ich will hier niemanden verurteilen. Ich will lediglich verstehen, was gespielt wird.»
    «Wir hatten gehofft, Sie hätten eine Ahnung, nach wem wir suchen müssen», erklärte Bones. «Walker hat recht – es gibt andere Möglichkeiten, es zu tun, und wir können jederzeit unsere Strategie ändern, falls nötig. Aber ja, wir würden diese Methode vorziehen.»
    Christophel hob seine Tasse an und trank nachdenklich einen Schluck. «Tja, und wenn ihr euch auf den Kopf stellt, ich habe keine Ahnung, wer diese Säulen sein könnten. Gebt mir ein paar Tage Zeit, um darüber nachzudenken. Vielleicht kann ich es herausfinden. Es gibt … Leute, die ich fragen kann.»
    Mit einem frustrierten Knurren sprang Walker auf und stapfte auf und ab. Bones schüttelte den Kopf. «Vergeben Sie meinem Kameraden, aber wir haben nur zwei Tage Zeit, bis Jack kommt. Er wird mehr erwarten als das, was Sie zu bieten haben. So viel Zeit, wie Sie brauchen, haben wir nicht.» Er legte die sandfarbenen Hände auf den Tisch und erhob sich. «Danke für Ihre Mühe, Basile.»
    Christophel betrachtete ihn ein paar Sekunden lang. «Es gibt einen schnelleren Weg, Mr. Bones.»
    Walker, der sich ein Stück entfernt hatte, erstarrte. Bones hatte gerade seinen Stuhl unter den Tisch geschoben. Jetzt schaute er auf. «Einen schnelleren Weg wofür?»
    «Um die Säulen zu finden. Man könnte es bis heute Abend schaffen, wenn ihr sie wissen lassen wollt, dass ihr hier seid.»
    «Warum sollten wir das tun?», fragte Walker steif. «Ganz zu schweigen von der Frage, wie wir das tun könnten, wenn wir doch keine Ahnung haben, wer sie sind oder wie man sie finden kann.»
    «Wie ihr eure Anwesenheit – und damit auch die von Jack – in Brooklyn und New York bekannt macht, bleibt euch überlassen. Aber für meine Zwecke reicht genau das aus: Macht euch bemerkbar, damit die Säulen der Stadt über euch reden. Aber nur die Säulen, nicht die breite Masse. Ihr dürft nicht alle aufscheuchen, sonst funktioniert das System nicht. Ihr müsst die Aufmerksamkeit eurer Zielpersonen auf euch lenken oder wenigstens jener Personen, die die Gesuchten informieren können.»
    «Na, das klingt ja ganz einfach», sagte Walker sarkastisch.
    «Wenn Sie von ‹System› sprechen», mischte sich Bones ein, «was genau meinen Sie damit?»
    «Was ihr braucht», sagte Christophel langsam, «ist eine Möglichkeit, die Stadt schneller als der Wind zu durchsuchen. Ich habe … Mittel und Wege, Derartiges zu vollbringen. Ihr könnt es euch so ähnlich vorstellen wie eine Armee von Spionen. Aber diese Spione verfügen über eine ganz besondere Logik – es sind keine menschlichen Wesen, die entscheiden können, welche Art von Informationen
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