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Brother Sister - Hoert uns einfach zu

Brother Sister - Hoert uns einfach zu

Titel: Brother Sister - Hoert uns einfach zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Olin
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Stück von der Pizza, die gerade gekommen war. Dann tippte sie mir mit dem Finger auf die Hand und sagte: »Vielleicht hast du’s gar nicht mal so schlecht. In meiner Familie ist gerade die Hölle los. Meine Eltern lassen sich scheiden. Jedenfalls sieht es so aus.« Sie erzählte mir, dass ihr Vater beruflich oft auf Reisen war, auf Konferenzen und so, und dass ihre Mutter damit nicht zurechtkam. Neuerdings dachte ihre Mutter, dass er eine Affäre hätte. Naomi war sich ziemlich sicher, dass das Quatsch war, aber trotzdem waren ihre Eltern nur noch am Streiten, und es gab überhaupt keine schönen Momente mehr bei ihr zu Hause.
    Bis zu dem Tag hatte Naomi nie mehr als zwei Worte mit mir gewechselt. Unfreundlich war sie nie gewesen. Aber ich hatte immer das Gefühl gehabt, dass ich für sie nicht zählte. Ich war nie so interessant gewesen, dass sie sich mit mir abgegeben hätte. Ihre Freundinnen waren alle erfolgreich und besessen von ihrem Status. Ständig waren sie dabei, die Liste ihrer sogenannten außerschulischen Aktivitäten zu ergänzen, damit ihre Bewerbungen für so Streberunis wie Stanford und Yale und Columbia besser aussahen. Naomi hatte dieses phänomenale sportliche Talent, aber die anderen waren alle nur aufgeblasene Nullen. Die Nullen, so nannten Will und ich sie hinter ihrem Rücken.
    Deswegen hätte ich nie gedacht, dass Naomi in Wirklichkeit gar nicht oberflächlich war.
    Und ich fühlte mich total geschmeichelt, dass sie so offen mit mir sprach.
    »Aber zu der Party kommst du doch, oder?«, sagte sie und wechselte das Thema.
    »Ja, sag ich doch.«
    »Gut. Knöchelschwur!« Wir machten wieder dieses Ritual mit den kleinen Fingern. Dann fischte sie einen Eiswürfel aus ihrer Cola, kam ein Stück von der Bank hoch und warf ihn in Beccas Richtung.
    »Hey, was soll das?«, rief Becca und warf den Eiswürfel zurück.
    Naomi warf zwei neue, einer war ein Volltreffer, der andere landete auf Ruths Champignonpizza. Dann fingen alle an. Kreuz und quer flogen Eiswürfel durch die Luft, alle kreischten und lachten. Sogar ich hab mitgemacht. Es war natürlich ziemlich albern, aber es hat Spaß gemacht.
    Und es war total aufregend, bei so was dabei zu sein.
    Dann drückte mir plötzlich jemand von hinten die Hände vor die Augen. Sie waren ganz rau, deswegen wusste ich, dass es ein Junge war. Craig. Wer sollte es auch sonst sein? Er war also tatsächlich gekommen. Ich war froh, das müssen Sie mir glauben.
    »Rate, wer ich bin«, sagte er. Er verstellte seine Stimme und sprach wie Kermit, der Frosch.
    Ich lehnte den Kopf zurück, bis ich seinen muskulösen Bauch berührte. Er war ziemlich stark, obwohl er ein schlaksiger Surfertyp war und man es ihm nicht ansah. Ich nahm die Arme nach hinten und umfasste seine Waden.
    »Craig?«
    »Falsch«, quakte er.
    Manchmal ließ er einen gern auflaufen, so wie jetzt. Aber ich tat ihm den Gefallen und ratterte die Namen seiner Surferfreunde runter.
    »Ähm … Angel?«
    »Falsch.«
    »Pauly?«
    »Falsch.«
    »Tracer?«
    »Falsch.«
    »Alex?«
    Er ließ kurz eine Hand los und sagte mit seiner normalen Stimme: »Hey! Keine Eiswürfel auf mich!« Dann hielt er mir wieder die Augen zu und sagte mit seiner Froschstimme: »Weiterraten!«
    Mir fielen keine Surferfreunde mehr ein, also sagte ich: »Will?«
    »Scheiße, Mann! Ich bin’s«, sagte er, nahm die Hände weg und drückte meinen Kopf noch weiter nach hinten runter, um mir einen Kuss zu geben. Er hatte getrunken. Das merkte ich an seiner Fahne. Und an der Art, wie er mich behandelte. Ziemlich ätzend.
    »Warum lässt du mich dann stundenlang rumraten? Ich hab doch gleich gewusst, dass du es bist.«
    »Ich wollte dich verarschen, Babe.«
    Ich freute mich trotzdem, dass er gekommen war. Craig war viel geselliger als ich. Wenn er wollte, konnte er eine ganze Party unterhalten. Wenn er gerade mal keine schlechte Laune hatte, sich nicht im dunklen Zimmer seine Konsolenspiele reinzog oder nachts ganz für sich allein surfen ging.
    Ich rückte auf meinem Stuhl zur Seite, damit er sich zu mir setzen konnte. Er legte einen Arm um meine Schultern. Dann nahm er ihn wieder weg und griff nach meinem Pizzastück mit Salami und Zwiebeln, drückte es zusammen und schob sich einen gigantischen Bissen in den Mund.
    Seine Freunde waren auch gekommen. Sie umrundeten den Tisch, klatschten die Mädels ab, nahmen sich hier und da ein Stück Pizza und quetschten sich dann irgendwo zwischen die Mädels auf die Bänke, um mitzufeiern.
    Zuerst war

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