Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
Vom Netzwerk:
Muskeln. Er fragte sich, was ihn wohl geweckt hatte.
    »Alles in Ordnung?«, rief er Stefan leise zu.
    Stefan trat näher, damit auch er leise antworten konnte. »Bisher ja. Ich wollte gerade Ulf wecken. Hast du etwas gehört?«
    »Nein. Aber von irgendetwas bin ich wach geworden.«
    Dann wurde ihm klar, was es war. Der Wind hatte sich gelegt. Zu Beginn der Nacht war er durch alle Zweige und Äste ringsum gefahren. Selbst im Schlaf war Hal sich des Geräusches stets bewusst gewesen. Jetzt hatte es aufgehört und man konnte das Geräusch der Wellen deutlicher hören. Es kam kein Laut mehr aus der Stadt. Die Einwohner von Hallasholm waren inzwischen längst zu Bett gegangen.
    Da war etwas an dieser plötzlichen Stille, was ihm gar nicht gefiel. Wind hörte nicht einfach so auf, das wusste er. Er erhob sich und ging auf und ab. Jetzt war er hellwach.
    Da traf ihn der erste Windstoß aus Süden.
    Der Wind hatte sich um fast hundertundachtzig Grad gedreht. Er kam jetzt aus der Gegenrichtung und war viel stärker als vorher. Die Kiefernzweige begannen wieder ihr jammervolles Lied, diesmal allerdings viel lauter. Hal blickte nach oben. Dunkle Wolken trieben von Süden heran und verdunkelten die Sterne.
    Der Seevogel ! Der Gedanke traf ihn mit jäher Wucht. Das Schiff lag an seinem Ankerplatz in der Bärenklauenbucht. Aber als Svengal es dorthin gebracht hatte, war der Wind aus Nordwesten gekommen. Jetzt kam er aus Südosten und war obendrein viel stärker als zuvor. Hal fragte sich, ob Svengal sein Schiff ordentlich gesichert hatte. Eigentlich war das anzunehmen. Immerhin war er ein alter und erfahrener Seemann. Aber es war Hals Schiff und die Sorge nagte an ihm. Vielleicht hatte Svengal bereits viel Bier getrunken, überlegte er. Vielleicht hatte er es nur einfach vertäut. Bei diesem Sturm würde Hal die Ankertaue verdoppeln. Der Wind war vor sieben Stunden noch nicht so stark gewesen und vielleicht hatte Svengal es eilig gehabt, zurück zur Feier zu kommen.
    »Vielleicht …«
    Er ging auf und ab und wusste einfach nicht, was er tun sollte. Er bräuchte nur zehn Minuten, um zur Bucht hinunterzugehen. Weitere zehn, um die Verankerung zu überprüfen und wenn nötig zu verstärken, noch einmal zehn, um wieder zurückzukommen. Er wäre in einer halben Stunde wieder da.
    Er wusste, dass er als Führer der Ehrenwache ein ernsthaftes Vergehen beging, wenn er seinen Posten verließ. Falls Erak oder Sigurd es herausfänden, würden sie ihn sicher bestrafen. Andererseits waren noch sieben andere Jungen hier, um Wache zu halten. Und außerdem war es sowieso nur eine Ehrenwache. Niemand käme allen Ernstes auf die Idee, den Andomal zu stehlen.
    »Ich werde Ulf wecken und mich dann hinlegen«, sagte Stefan.
    »Was? Oh … ja, klar. Bestens. Ich denke, ich gehe kurz mal nachsehen, ob das Schiff auch gesichert ist.«
    »Gute Idee. Der Wind hat ziemlich aufgefrischt.«
    Stefans prompte Zustimmung half Hal bei der Entscheidung. Er nickte seinem Kameraden zu, dann eilte er die Stufen hinab. Es gab zwei Pfade zum Schrein. Einer führte zurück nach Hallasholm, der andere direkt zur Bärenklauenbucht. Am Fuß der Treppe angekommen, rannte Hal sofort los.
    Der Seevogel bewegte sich unruhig und zerrte an der Verankerung. Hal überprüfte die Vertäuung, aber es gab kein Anzeichen, dass etwas ausgefranst war. Trotzdem verstärkte er sie und kehrte dann beruhigt um. Die Baumwipfel beugten sich schwer unter dem Wind und die Äste röhrten jetzt wie eine schwere Brandung. Als er den oberen Teil des Weges erreicht hatte, war ihm etwas mulmig zumute. Der Himmel im Osten wurde heller, und Erak hatte gesagt, sie würden bei Morgendämmerung abgelöst. Er musste auf seinem Posten sein, wenn es so weit war. Er lief schneller, erreichte die Treppe und nahm zwei Stufen auf einmal.
    Oben an der Treppe wurde Hal nicht wie erwartet von Ulf angerufen. Verärgert runzelte er die Stirn.
    Dann sah er Ulf an einen Felsblock gelehnt, die Arme unter dem Kopf.
    »Verflixt, Ulf«, fuhr Hal ihn an. »Du schläfst während der Wache! Was, wenn ich Erak gewesen wäre?« Doch sofort schoss ihm durch den Kopf, dass er eigentlich kein Recht hatte, ärgerlich zu sein. Schlafend oder nicht, Ulf war wenigstens auf seinem Posten geblieben. Hal hatte seinen verlassen.
    Schnell ging er zu ihm hin, um ihn wach zu rütteln. Ulf bewegte sich unwillig, wedelte mit der Hand und versuchte, den Störer zu verscheuchen.
    »Geh weg!«, sagte er im Halbschlaf. Plötzlich hob er den Kopf

Weitere Kostenlose Bücher