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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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gerückt und ließ ihn nicht aus den Augen. Wenn eine Kollision drohte, würde er von Hal das Steuerruder übernehmen, so viel war klar. Gort würde abdrehen und das Schiff hinter den Tümmler lenken.
    Dann geschah es. Die Hafenöffnung war kaum mehr zehn Schiffslängen entfernt, als eine mächtige Welle, höher als die vorherigen, aus Nordwesten anrollte. Der Seevogel nahm sie so gekonnt wie sein Namensgeber.
    Sekunden später traf die Welle den Tümmler von vorn. Das Schiff wurde von der Wucht des Aufpralls zurückgeworfen.
    An Bord wurde ein Ruderer von der Bank geschleudert und fiel auf seinen Hintermann. Von einem Moment auf den anderen waren gleich zwei Ruder ausgefallen und das Schiff neigte sich gefährlich zur Seite. Die Mannschaft mühte sich verzweifelt ab. Tursgud zog am Steuerruder, um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Währenddessen glitt der Seevogel im rechten Winkel zur Hafenöffnung am Bug des gegnerischen Schiffs vorbei.
    Im letzten Augenblick betätigte Hal das Steuerruder, lenkte sein Schiff nach Backbord und schwenkte elegant in das ruhige Hafengewässer ein. Er konnte schon die ersten Jubelrufe hören. Zu seinem Entsetzen entdeckte er, dass die Wolfswind wieder an ihrem üblichen Platz am Kai lag – und ihm in die Quere kam.
    »Segel einholen!«, schrie er. Während der Baum nach unten glitt, lenkte er den Bug weiter nach Backbord und fuhr nur ein paar Spannen weit am ankernden Wolfsschiff entfernt vorbei.
    Er stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus.
    Sie hatten gewonnen. Die Bruderschaft der Seevögel hatte den diesjährigen Meistertitel geholt.

    Glückwünsche, Jubel und Festlichkeiten warteten auf sie.
    Die Außenseiter, acht Jungen, die niemand in der eige nen Bruderschaft gewollt hatte, hatten triumphiert, und Hallasholm feierte das mit einem riesigen Fest auf dem Anger. Der Tag bestand für die Seevögel aus lächelnden Gesichtern, Leuten, die ihnen auf den Rücken klopften und ihnen gratulierten. Hal war beglückt, als ein gewisses blondes Mädchen die Arme um seinen Hals legte und ihm einen Kuss auf die Lippen drückte. Fast noch schöner war der Anblick von Tursguds wütendem Gesicht, als dieser das mit ansehen musste.
    Tursgud war auch der Einzige, der sich weigerte, ihnen zu ihrem Erfolg zu gratulieren – auch wenn alle anderen seiner Mannschaft es taten.
    Der Erste, der sie beglückwunschte, war Gort. Er versetzte Hal einen Schlag auf den Rücken, dass der junge Skirl fast in die Knie ging.
    »Gut gemacht!«, rief er. »Ich wusste doch, dass ihr das schafft!« Dann hielt er inne und fügte wahrheitsgemäß hinzu: »Na ja, eigentlich wusste ich es nicht. Aber ich habe es gehofft. Und ihr habt es geschafft!«
    Rollond war der zweite Gratulant. Er schüttelte allen die Hände.
    »Ihr habt es verdient«, sagte er. »Ihr seid die Besten.«
    Aber der ganz besondere Moment kam für Hal, als er sich wie betäubt durch die Menge schob und seiner Mutter und Thorn gegenüberstand.
    Er umarmte seine Mutter, während ihr Tränen über die Wangen liefen. Immer und immer wieder versicherte sie, wie stolz sie auf ihn war. Dann trat sie einen Schritt zurück, um Thorn Platz zu machen.
    Einen Moment lang sahen Hal und der alte Seewolf sich nur an. Dann nahm ihn Thorn in eine heftige bärengleiche Umarmung.
    »Keine Worte. Keine Worte«, stieß Thorn hervor, denn er hatte einen dicken Kloß im Hals. Er hielt Hal fest, und als er seinen jungen Freund schließlich losließ, sah dieser, dass ihm Tränen über die wettergegerbten Wangen liefen.
    Dann war Erak bei ihnen. Er packte Hal und hätte ihn beinahe erdrückt. In diesem Moment wünschte Hal, die Nordländer hätten eine andere Art, ihre Zuneigung zu zeigen.
    »Gut gemacht! Gut gemacht! Dein Vater wäre stolz auf dich! Du bist jetzt ein richtiger Nordländer, mein Junge, das ist nicht zu leugnen.«
    Hal strahlte. Sein Herz schwoll vor Stolz an, bis er schon dachte, es würde vor lauter Freude zerspringen. Sein Leben lang hatte er sich als Außenseiter gefühlt. Jetzt hatte ihn der Oberjarl in aller Öffentlichkeit als einen der ihren angenommen.
    »Aber erinnere dich«, sagte Erak. »Ich habe dir gleich gesagt, dass dieser Baum zu leicht ist.«
    »Du hattest recht«, bestätigte Hal. Da der Backbordbaum zu Bruch gegangen war, konnte er ja wohl kaum widersprechen. Aber Eraks Worte brachten ihn auf etwas anderes.
    »Oberjarl …«, begann er.
    Erak schlug ihm gutmütig mit seiner Pranke auf den Rücken. »Was ist, mein Junge?

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