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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Dies ist mein Land, und wir stehen auf heiligem Boden.«
    Ein Stromstoß ließ Zuwayy stolpern und auf die Knie sinken. Der Unbekannte trat vor. »Sie sind kein König, und dies ist nicht Ihr Land. Sie sind ein Hochstapler und Mörder. Das Urteil über Sie ist gesprochen. Sie sind des Mordes schuldig. Das Urteil lautet auf Tod. Es soll augenblicklich vollstreckt werden.«
    Mekkawi trabte durch den Fluchttunnel zurück, erreichte den Grünen Palast und hastete zu seiner Dienststelle hinauf. Einer seiner zuvor alarmierten Offiziere hatte bereits das Oberkommando der Streitkräfte in Tripolis am Telefon. Während Mekkawi mit dem Offizier vom Dienst sprach, sich über die Einsatzbereitschaft der Teilstreitkräfte informieren ließ und Zuwayys Befehle weitergab, erhielt sein Offizier über Funk eine Meldung. »Oberst, die Hubschrauber des Königs sind abgeschossen worden!«
    »Großer Gott ...« Mekkawis Verstand arbeitete auf Hochtouren. Zuwayy befand sich in ernster Gefahr – unter Umständen konnte es nur noch Minuten dauern, bis die Moschee gestürmt oder zerstört wurde. »Sie sorgen dafür, dass der beste verfügbare Hubschrauber voll getankt bereitsteht, wenn wir den Platz erreichen!«, befahl er scharf. »Und Sie fordern einen Schützenpanzer an, der den König zum Stützpunkt hinüberbringt. Ausführung!« Er sprach wieder in das abhörsichere Telefon: »Sie haben gehört, was ich gesagt habe, Major. Der König hat befohlen, sofort alle Ziele der Liste A anzugreifen, wenn sich herausstellen sollte, dass dies ein Generalangriff ist ... Ja, mit allen verfügbaren Raketen- und Bomberkräften, die für diese Ziele vorgesehen sind – auch mit denen, die Spezialwaffen tragen. Und Sie treffen sofort alle Vorbereitungen, um auf seinen Befehl Bombenangriffe auf Ziele der Listen A und B durchführen zu können ... Augenblick, der Bestätigungscode folgt.« Mekkawi zog die Schlüsselkarte, die er an einer dünnen Kette um den Hals trug, aus seiner Uniformjacke, bestimmte rasch den Code, fügte Datum und Zeit hinzu und las dem Offizier vom Dienst den Bestätigungscode in Fünfergruppen vor. »Außerdem ...«
    »Oberst!«
    »Was zum Teufel wollen Sie? Ich telefoniere mit dem Oberkommando.«
    »Da, sehen Sie!«
    Mekkawi drehte sich zu den Monitoren der Überwachungskameras um.
    »Die Kamera im Gebäude, in dem der König sich aufhält – sie überträgt kein Bild mehr!«
    »Was?« Mekkawi griff nach dem Telefonhörer, aber die Verbindung war unterbrochen. Er ließ den Hörer fallen und zog seine Pistole. »Die Palastwache soll die Moschee besetzen und alle Ausgänge sichern! Los, los, Beeilung!«
    »Muck, ich bin’s«, sagte Hal Briggs auf der abhörsicheren Einsatzfrequenz. »Wir warten an der vereinbarten Stelle auf dich. Sieh dir mal die übermittelten Daten an. Sie zeigen, dass jede Menge Soldaten in deine Richtung unterwegs sind. Du musst sofort abhauen!«
    »Verstanden«, bestätigte Patrick. Aber er wusste, dass diese Warnung zu spät kam. Ihr Plan sah vor, Zuwayy zu entführen und gefangen zu halten, bis alle Gefangenen freigelassen wurden – aber leider sah es jetzt nicht so aus, als würde Patrick es schaffen, ihn aus Jaghbũb herauszubringen. »Ich möchte, dass Plan B umgesetzt wird, Hal. X minus zwei Minuten.«
    »Du hast keine zwei Minuten mehr, Muck.«
    »Zwei Minuten«, sagte Patrick und trennte die Verbindung. »Sie dürfen mich nicht umbringen!«, kreischte Zuwayy halb entsetzt, halb in der Hoffnung, seine Stimme könnte bis nach draußen dringen. »Was habe ich Ihnen getan?«
    Statt zu antworten, griff Patrick sich Zuwayy, schleppte ihn nach draußen und benützte seine Schubdüsen, um mit einem Sprung die Galerie rings um die Kuppel des kleinen Baus neben der Großen Moschee zu erreichen. Er hielt Zuwayy mit einer Hand am Schlafanzug gepackt und drehte ihn so, dass er nach Westen sah, wo der Stützpunkt lag.
    Hier oben bot sich ihnen ein spektakulärer Anblick. Während die Marschflugkörper weiter mit Schüttbomben angriffen, krachten immer wieder Detonationen, denen Sekundärexplosionen folgten. Die Leuchtspurgeschosse der weiter wie verrückt schießenden libyschen Flak zogen sich als feurige Schlangen über den Nachthimmel. Zwischendurch gab es größere Sekundärexplosionen, als die Wolverines sich in Kamikazeangriffen auf ihre letzten Ziele stürzten. Überall erhellten brennende Panzer, Lastwagen und Gebäude die Nacht. Männer brüllten durcheinander, riefen, kreischten und ballerten wild um

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