Brown, Dale - Feuerflug
einzudringen und meine Militärstützpunkte zu zerstören!«
»Das klingt nach sehr kampfstarken, effizienten und bestens informierten Kommandos«, stellte Kasakow trocken fest. Von denen könnte ich selbst ein Bataillon brauchen, sagte er sich im Stillen. Irgendetwas, das Zuwayy gesagt hatte, alarmierte sein Unterbewusstsein ...
»Oder Ihre Soldaten brauchen eine bessere Sicherheitsausbildung. «
»Wie kann er rausgekriegt haben, wo ich bin? Diese Information ist streng geheim!«
»Zuwayy, die ganze Welt weiß von Ihrem Vergnügungspalast in Jaghbũb«, sagte Kasakow. »Jedermann weiß, dass dort Ihre Fluchtroute für den Fall beginnt, dass es einmal zum Putsch gegen Sie kommen sollte; jedermann weiß auch, dass Sie dorthin junge Mädchen mitnehmen, weil Sie Ihren perversen Spaß daran haben, Kinder zu vögeln. Außerdem liegt Jaghbũb kaum dreißig Kilometer von der ägyptischen Grenze entfernt – ein gutes Kommandoteam braucht für den Hin- und Rückweg nur ein paar Stunden. Sie sollten Ihre Geheimhaltungsmaßnahmen mal unter die Lupe nehmen, Zuwayy – vielleicht würden Sie staunen, wie viel jeder über Sie rausbekommen kann, wenn er sich Mühe gibt.«
»Das ist empörend! Ich ...«
»Halten Sie einfach die Klappe, Zuwayy«, sagte Kasakow scharf. »Nichts hat sich geändert. Sie hätten alle Gefangenen einfach umbringen und dem Kommandoteam eine Falle stellen sollen, wenn es zurückgekommen wäre, um Sie zu erledigen. Sie hätten sie nie den Ägyptern übergeben sollen. Wenigstens sind Sie so clever gewesen, sie nicht Salaam, sondern al-Khan zu überstellen.«
»Dieser Kommandosoldat hat mir gedroht, mich zu ermorden, wenn ich sie nicht den Ägyptern übergebe«, jammerte Zuwayy. »Er ist so mühelos bis zu mir vorgedrungen, dass ich ...«
»Augenblick!«, sagte Kasakow scharf. »Sie haben ›dieser Kommandosoldat‹ gesagt. Soll das heißen, dass Sie nur einen gesehen haben?«
»Ich habe Ihnen doch gesagt, dass es nur einer war!«
»Aber Sie haben erzählt, dass auch ein Minenfeld und Ihr Stützpunkt angegriffen worden sind.«
»Richtig, aber nur einer der Kerle ist in mein Versteck eingedrungen«, sagte Zuwayy. »Er hat die Wachen neutralisiert und mich ...«
»»Er hat die Wachen ›neutralisiert‹? Wie? Hat er sie umgebracht?«
»Nein. Er hatte keine Waffen – er hat sie nicht mal angefasst.«
Kasakow erstickte beinahe an dem Cognac, von dem er gerade einen kleinen Schluck genommen hatte. Er kam langsam auf die Beine. Seine Kehle war wie ausgetrocknet, und ihm dröhnten die Ohren. Das kann nicht sein, dachte er erschrocken. Nein, das ist unmöglich!
»Haben Sie gehört, was ich gesagt habe, Kasakow?«
»Dieser Kommandosoldat ... er hat einen schwarzen Overall, einen Raumfahrerhelm mit dunklem Visier und einen schlanken Tornister getragen? Hat er Sie mit Stromstößen gelähmt, die aus Elektroden an seinen Schultern gekommen sind?«
»Ja! Woher wissen Sie das?«
»Weil ich seit einem Jahr auf der Jagd nach ihm und seinem Team bin«, sagte Kasakow. »Diese Kommandos sind Amerikaner. Ich glaube nicht, dass sie in staatlichem Auftrag handeln – ich denke, dass sie privat organisiert sind. Sie finanzieren ihre Organisation, indem sie die Zielpersonen um Geld oder Waffen erleichtern.«
»Woher wissen Sie so viel über sie?« Kasakow wollte ihn gerade auffordern, nicht so dämliche Fragen zu stellen, als Zuwayy im nächsten Augenblick selbst auf die Antwort kam. »Sie haben schon mit dieser Gruppe zu tun gehabt, was? Vielleicht war sie daran schuld, dass Sie verhaftet und in Den Haag vor Gericht gestellt wurden?«
»Zuwayy ...«
»Und vielleicht hat diese private Organisation einen Teil ihrer Geldmittel von Ihnen bekommen, Towarischtsch?«, fragte Zuwayy lachend. »Hat sie Ihnen das Fell über die Ohren gezogen? Wenn ich’s mir recht überlege, scheint der Kerl von Ihnen gewusst zu haben.«
»Passen Sie mal auf, Sie dämlicher Ziegenbumser«, knurrte Kasakow. »Lachen Sie sich meinetwegen schief über mich, aber wenn wir diese Kommandos nicht stoppen, sind wir beide erledigt. Sie können von Glück sagen, dass sie Ihnen nur das Nasenbein gebrochen und Ihren Stützpunkt zerstört haben – sie hätten Sie ebenso leicht aus Libyen entführen und Ihre gottverdammte Hauptstadt in Trümmer legen können!«
»Was haben Sie also vor, Kasakow?«
»Ich werde diese Amerikaner aufspüren«, sagte der Russe, »ich werde sie irgendwie gefangen nehmen, aus ihnen herausbekommen, wer sie sind, ihnen
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