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Brown, Dale - Feuerflug

Brown, Dale - Feuerflug

Titel: Brown, Dale - Feuerflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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ägyptische Hubschrauber Mi-8 und CH-47 Chinook, die genügend Platz für mindestens fünfzig Überlebende, für ägyptisches Sicherheitspersonal und einige unserer eigenen Leute bieten. Sollten die Gefangenen übergeben werden, nachdem die Angriffe begonnen haben, halten wir uns bereit, sie in Empfang zu nehmen oder sie zu befreien, falls die Libyer sich die Sache wieder anders überlegen. Tauchen die Gefangenen irgendwo entlang der Grenze auf, können die überzähligen Hubschrauber sie an Bord nehmen. Noch Fragen?«
    Das Telefon im Besprechungsraum klingelte; alle drehten sich danach um, denn jeder wusste, dass der Wachhabende während einer Einsatzbesprechung nur Gespräche durchstellte, die wirklich dringend waren. David Luger nahm sofort den Hörer ab; er hörte kurz zu, dann schnalzte er mit den Fingern und zeigte auf den Fernseher in einer Ecke des Besprechungsraums.
    »Der Wachhabende sagt, dass wir sofort den Fernseher einschalten sollen«, sagte er.
    Patrick wollte seinen Augen nicht trauen. Das ägyptische Staatsfernsehen übertrug eine Pressekonferenz von Ulama Chalid al-Khan. Die eingeblendete Unterzeile verkündete in arabischer und englischer Sprache: LIBYSCHE GEFANGENE AN ÄGYPTEN ÜBERGEBEN.
    »Die Männer wurden von der libyschen Kriegsmarine aus dem Mittelmeer gerettet«, sagte al-Khan gerade als Antwort auf eine Reporterfrage. »Ich habe keine näheren Informationen darüber, wie und weshalb ihre Schiffe versenkt wurden. Die libysche Regierung hat die Überlebenden festgehalten, bis ihre Identität geklärt werden konnte – offenbar gab es einige Schiffbrüchige, deren Identität oder sogar Nationalität nicht gleich festgestellt werden konnte, wodurch sich alles verzögert hat. Aber sobald alle Überlebenden identifiziert und zu dem Vorfall befragt worden waren, hat König Idris II. von Libyen ihre Freilassung angeordnet. Er hat mich um Unterstützung beim Transport und der medizinischen Betreuung der Schiffbrüchigen gebeten, und ich habe sie ihm sofort zugesagt. Auf sein Ersuchen hin wird Ägypten dem Vereinigten Königreich Libyen bei der Rückführung der Überlebenden in ihre Heimatländer behilflich sein.«
    »Ja, es hat Tote gegeben«, bestätigte al-Khan als Antwort auf eine weitere Frage. »Bei dem Vorfall wurden mehrere Dutzend Personen tödlich verletzt. Außerdem haben einige Männer Verletzungen erlitten, offenbar weil sie sich weigerten, ihre Identität preiszugeben und mit den libyschen Behörden zusammenzuarbeiten. Sie wurden verdächtigt, hinter den Angriffen auf neutrale Schiffe im Mittelmeer zu stehen. Als sie in der Haft Widerstand leisteten, wurden sie so hart angefasst, wie es jeder Inhaftierte verdient, der die Hand gegen seine Retter erhebt.«
    »Yeah? Zeigt doch ein paar dieser Leute, die ›Widerstand‹ geleistet haben«, sagte Hal Briggs verächtlich. »Ich wette, dass die Libyer sie gefoltert haben.«
    Erst als ihm auffiel, dass Chris Wohl ihn zornig anfunkelte, wurde ihm zu seinem Entsetzen klar, dass zu den Gefolterten auch Wendy und einige der Night Stalkers gehören konnten. Er sah zu Patrick hinüber, um sich mit einem stummen Blick zu entschuldigen, aber Patrick hatte nur Augen für den Fernsehschirm.
    »Trotz der bedauerlichen Verluste an Menschenleben ist der Vorfall nun dank König Idris II. abgeschlossen«, fuhr al-Khan fort.
    »Die bisher Inhaftierten werden medizinisch versorgt und anschließend freigelassen. Diese freundschaftliche Kooperation zwischen Libyen und Ägypten ebnet auch den Weg für bilaterale Gespräche über andere Themen wie die Einstellung von Angriffen auf mutmaßliche Terroristenzentren in Oberägypten und im Tschad sowie für Verhandlungen mit dem Ziel, die Erdölförderung beider Staaten durch Kooperation und gemeinsame Vermarktung auszubauen.«
    Das Telefon klingelte erneut, und Luger nahm wieder sofort den Hörer ab. Diesmal wirkte er sichtlich besorgt, als er ihn auf die Gabel knallte.
    »Vizemarschall Ouda, der hiesige Kommandeur, steht mit mindestens einem Panzerbataillon draußen«, meldete er Patrick. »Er will auf der Verbindungsfrequenz mit dir reden.«
    Patrick setzte den Helm auf, zog den Stecker seines inzwischen aufgeladenen Tornisters heraus und ging in den ersten Stock ihres halb unterirdischen Gebäudes hinauf. Aus dem Wachraum konnte er nach draußen sehen, ohne selbst gesehen zu werden. In etwa fünfzehn Meter Abstand war das Gebäude von einem dreieinhalb Meter hohen Sicherheitszaun umgeben, der mit

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